Designobjekte helfen Jugendlichen beim Sprung in den Arbeitsmarkt
ST. PÖLTEN (bt). "Jeder der bei uns ein Produkt kauft, hat einen dreifachen Gewinn. Einerseits ein cooles Ding, zweitens den ökologischen Effekt des Upcyclings und drittens hat das ausgegebene Geld einen sozialen Mehrwert", sagt Stephan Schimanowa. Er leitet den St. Pöltner Standort von gabarage upcycling design in der Marktgasse. Jugendliche fit für den ersten Arbeitsmarkt zu machen - das ist das große Ziel. In den vergangenen zwei Jahren, so lange gibt es das Projekt in der Landeshauptstadt, ist dies schon 15 Mal gelungen.
Angebot für Jugendliche die nichts tun
"Wir richten uns an Jugendliche die praktisch nichts tun. Sei es, weil sie psychisch krank sind oder weil sie etwa aufgrund von Mobbing oder Gewalterfahrungen aus der Schule gefallen sind", so Schimanowa, der erklärt: "Wir sind eine Designmanufaktur. Die Jugendlichen lernen verschiedenste Produkte herzustellen und werden für ihre Tätigkeit bezahlt. So schaffen wir es sie wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren." Dieses Angebot richtet sich aber keineswegs nur an junge Leute aus sozialschwachen Familien. "Die Problematik geht quer durch alle sozialen Milieus."
Kreatives aus Holz
In St. Pölten werten die Jugendlichen verschiedenste Gegenstände und Materialien zu neuen Designobjekten auf. Die Tischlerei befindet sich am Wiener Standort. Hier werden alte Kegel zu Blumenvasen, Klavier-Sockel zu Kerzenständern und Altholz zu einem Geschicklichkeitsspiel namens "Kubb". Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Und all diese Stücke, die die Chance auf ein zweites Leben in neuer Gestalt bekommen haben, gibt es auch in St. Pölten. "Die Erlöse helfen allen, die bei uns eine Chance bekommen, in den Arbeitsmarkt integriert zu werden", so Stephan Schimanowa.
Zur Sache: Recycling, Upcycling, Downcycling
Beim Recycling werden Abfallprodukte wieder verwertet bzw. wieder zu deren Ausgangsmaterialien - zu sogenannten Sekundärrohstoffen, die erneut in den Rohstoffhandel einfließen.
Beim Upcycling (engl. up „hoch“ und recycling „Wiederverwertung“) werden Produkte, die ansonsten den Weg des Abfalls gingen, oder (scheinbar) nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt. Im Gegensatz zum Downcycling kommt es bei dieser Form des Recyclings zu einer stofflichen Aufwertung. Die Wiederverwertung von bereits vorhandenem Material reduziert die Neuproduktion von Rohmaterialien.
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