Bankraub
Haftausgang in Polen endete in Bankraub im Bezirk

Die beiden Bankräuber im Landesgericht Sankt Pölten. | Foto: Probst
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  • Die beiden Bankräuber im Landesgericht Sankt Pölten.
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Zwei polnische Insassen nutzten ihren Haftausgang in Polen für einen Bankraub in Unterradlberg.

ST. PÖLTEN (ip). Zu achteinhalb und sechs Jahren Haft verurteilte ein St. Pöltner Schöffensenat zwei Polen, die ihren Haftausgang Mitte Juli 2016 für einen Überfall auf eine Bankfiliale in Unterradlberg nutzten und mit der Beute in Höhe von 17.320 Euro nach Polen zurückkehrten, wo sie am 18. Juli wieder pünktlich in der Haftanstalt einrückten.
„Man zuckt halt bei einigen Kunden noch immer zusammen, wenn sie die Filiale betreten“, berichtete die 28-jährige Bankangestellte, die vor dem maskierten und mit einer täuschend echt aussehenden Pistolenattrappe bewaffneten Räuber zurückwich, als dieser „Überfall!“ schrie und hinter das Pult trat, wo er sich in der Kassenlade selbst bediente.
Mit „Hände hoch!“ versuchte der jüngere Täter gleichzeitig einen 77-jährigen Bankkunden in Schach zu halten. Diesem wurde übel und als er deshalb die Arme senkte, griff der Täter nach der Waffe, „…. hat er mir mit der Pistole beim linken Auge eine drübergezogen“, schilderte der Zeuge, der dadurch eine Rissquetschwunde erlitt, vor Gericht.

Drogenschulden als Anlass

Nicht zuletzt aufgrund erdrückender Beweise legte das Duo im Prozess ein umfangreiches Geständnis ab. Zeugenaussagen, DNA-Spuren auf Kleidungsstücken und Softguns, die sie nach der Tat in einen Mistkübel warfen, sowie öffentlich gemachte Bilder von Überwachungskameras und die Zusammenarbeit mit den polnischen Behörden ließen keinen Zweifel an der Täterschaft der beiden Angeklagten. Ihren Aussagen zufolge wurden sie in der polnischen Haftanstalt von tschetschenischen Mithäftlingen und deren in Freiheit lebenden Verbündeten zu der Tat gedrängt.
Vor allem der 32-jährige mehrfach vorbestrafte Pole habe hohe Drogenschulden gehabt, die die Tschetschenen mit Drohungen gegen seine neunjährige Tochter einzutreiben versuchten. Ebenso bedroht habe sich der vielfach auch wegen schweren Raubes vorbestrafte 47-Jährige gefühlt.

Mehrere Pläne geschmiedet

Während ihrer gemeinsamen Haftfreigänge schmiedeten sie Pläne zur Geldbeschaffung. Man entschied sich für die Bank in Unterradlberg.
Der Erstangeklagte kaufte dafür einen PKW, den er nach der Tat wieder zum Weiterverkauf anbot, und im Rahmen eines weiteren Haftausgangs beschaffte er sich zwei Softguns. Mit schwarzen Schirmmützen und schwarzen Sonnenbrillen betraten sie schließlich am 12. Juli 2016 gegen 9.15 Uhr die Bankfiliale, womit sie nicht nur ihre bedingte Entlassung aus dem polnischen Gefängnis riskierten.

Täter wollen berufen

„Seine erste Frage bezog sich auf eine mögliche Strafhaft in Österreich“, erklärte Verteidiger Hans-Peter Pflügl und versuchte damit die Angst des 32-Jährigen vor seinen Mithäftlingen in Polen zu untermauern.
Dies dürfte wohl auch ein driftiger Mitgrund dafür sein, dass die beiden Räuber gegen die Strafhöhe berufen möchten, während der Staatsanwältin bei einem Strafmaß bis zu zehn Jahren die nicht rechtskräftigen Urteile zu milde erscheinen.

Die beiden Bankräuber im Landesgericht Sankt Pölten. | Foto: Probst
Der Verteidiger: Rechtsanwalt Hans-Peter Pflügl. | Foto: Probst

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