Apps
So schnell wird wieder gelöscht

FH-Dozentin Kerstin Blumenstein steht den BEZIRKSBLÄTTERN Rede und Antwort. | Foto: Martin Lifka Photography.
  • FH-Dozentin Kerstin Blumenstein steht den BEZIRKSBLÄTTERN Rede und Antwort.
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Apps ohne Mehrwert bringen nichts, weiß Dozentin Kerstin Blumenstein von der Fachhochschule St. Pölten, Department Medien und Digitale Technologien. Im Interview mit den BEZIRKSBLÄTTERN steht sie Rede und Antwort.

Wie beginnt man eigentlich mit der Erstellung der App? Wie lange dauert die Entwicklung durchschnittlich?
Es kommt drauf an. Leider beginnt der klassische Weg zur Erstellung einer App oft direkt mit einer Idee eines Einzelnen für eine App, die dann umgesetzt wird – oder ein*e Kund*in kommt zum/zur Entwickler*in und gibt den Auftrag eine App mit genau diesen Funktionen zu entwickeln.
Da es aber mittlerweile Apps wie Sand am Meer gibt, ist es oft nicht zielführend einfach eine Idee umzusetzen ohne die Zielgruppe zu integrieren. Der Weg, den ich hier bevorzuge ist, tatsächliche Benutzer*innen-Probleme zu lösen. Dafür muss man natürlich erst einmal herausfinden, wer sind die zukünftige Nutzer*innen, was beschäftigt diese, welche Probleme haben diese und wie können diese Probleme tatsächlich mit einer App gelöst werden. Dabei kann man dann vielleicht auch drauf kommen, dass eine App nicht immer das Zielführende ist oder eine App alleine nicht ausreicht. Generell ist eine der wichtigsten Fragen: Was ist der Mehrwert dieser App für die zukünftigen Nutzer*innen?

Wie lange kann dauert es, bis sie vom Anwender benutzt werden kann?
Hier spielen viele Komponenten rein, die eine Einschätzung unmöglich machen: z.B. Anzahl der Entwickler*innen, Erfahrung der Entwickler*innen, Funktionsumfang der App, Einbindung der Zielgruppe in welchem Umfang?, Adressierte Betriebssysteme?

Was will der User bzw. was will er nicht?
Das gilt es bei jeder App-Entwicklung herauszufinden, weil unterschiedliche Benutzer*innen in unterschiedlichen Situationen unterschiedliche Anforderungen haben. Mobile Applikationen können überall verwendet werden in den verschiedensten Situationen. Es heißt also immer den Kontext der Nutzung zu wissen und die App / das User Interface für diese Art der Nutzung zu optimieren. Generell heißt es bei mobile Applikationen möglichst einfache User Interfaces zu entwerfen: „Simplicity is the ultimate sophistication“ (Steve Jobs).

Worauf sollte geachtet werden - drei bis fünf Tipps?
1. Frage die zukünftigen Nutzer*innen
2. Testen, testen, testen sowohl die Funktionalität an sich, mit verschiedensten mobilen Geräte als auch mit den Nutzer*innen
3. Einfachheit ist der Schlüssel zum Erfolg

Wie schnell ist der Anwender erbost und löscht die App?

Das kommt auf der/die Anwender*in an aber auch auf die App selbst – also aus Anwender*in-Sicht Was ist mir der Inhalt/die Funktion der App wert zu ertragen? Ich wage zu behaupten, dass man ein App die eine schlechte Usability hat, aber einen Inhalt/eine Funktion, die man wirklich benötigt oder von der man wirklich profitiert, nicht so schnell vom Mobiltelefon verschwindet, wie eine App, deren Funktion man nicht wirklich braucht oder für die es zig Alternativen gibt.
Und das Tempo kann ganz schnell sein: 1x Aufgerufen, App startet nicht, wieder gelöscht.

Wie hat sich aus Ihrer Sicht das Verhalten der Anwender in den letzten drei Jahren verändert?

Ich bin mir nicht sicher, ob die letzten drei Jahre ausschlaggebend sind – aber ein wenig zurück blickend. Als in Anfangszeiten nicht so viele Applikationen im App Store zur Verfügung waren, gab es klarer Weise weniger Konkurrenz. Hat man zu diesem Zeitpunkt eine App veröffentlicht, dann haben die Anwender*innen schon auch Fehler verziehen. Das ist heutzutage kaum noch der Fall (bzw. es kommt auf den Fehler an). Wenn heute eine App veröffentlicht wird, braucht man entweder eine gutes Marketing-Budget oder muss eine Lücke finden, um erfolgreich zu sein.

Blick in die Zukunft: Kann man schon jetzt feststellen, dass man sich in einem App-Dschungel auch verirren kann?

Ich blicke ungern in die Zukunft. Aber schon jetzt ist es schwer im AppStore gefunden zu werden. Aus Anwender*innen-Sicht kann man aufgrund der Menge an Apps (1,9 Mio im Apple AppStore https://de.statista.com/statistik/daten/studie/208599/umfrage/anzahl-der-apps-in-den-top-app-stores/) sicher davon ausgehen, dass der Großteil überwältigt Viele vor allem ältere Smartphone-Nutzer*innen wollen auch keine Apps auf ihr Gerät laden – also beschäftigen sich auch gar nicht damit. . Aus dieser Anzahl die passende App für sich zu finden ist wohl fast unmöglich. Ich persönlich finde Apps wie folgt: Entweder ich werde auf eine App aufmerksam (durch Empfehlung, Social Media, Website) oder ich lasse mich von den AppStore Empfehlungen inspirieren. Was wieder für ein gutes Marketing-Budget spricht.

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