Todesgefahr lauert im Kukuruz

Vorsicht ist geboten: Die mannshohen Pflanzen zwischen St. Pölten und Ober-Grafendorf "verschlucken" Radler und Autofahrer.

ST. PÖLTEN (red). Man fährt auf der Landstraße hinter einem Traktor und freut sich schon auf die nächste Stelle, an der man überholen kann. Normalerweise sieht man kilometerweit aus, doch nun fährt man plötzlich durch einen grünen „Tunnel". Der Mais auf Feldern neben der Fahrbahn hat seine volle Höhe erreicht und "verschluckt" andere Verkehrsteilnehmer. Experten warnen vor dem enormen Sicherheitsrisiko durch Kukuruz neben der Straße (siehe unten).
Zu tragischen Unfällen aufgrund der mannshohen Pflanzen sei es im Raum St. Pölten in den vergangenen Jahren aber zum Glück nicht gekommen, wie Bezirkspolizeikommandant Gerhard Pichler den Bezirksblättern mitteilt. Dennoch gibt es rund um die Landeshauptstadt gefährliche Stellen.

Stellen werden entschärft

Auf rund 30 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche wird im Raum St. Pölten Mais, der hier überwiegend als Futter verwendet wird, angebaut. Unter anderem die Felder zwischen St. Pölten und Gerersdorf beziehungsweise Ober-Grafendorf bergen dahingehend Gefahrenpotenzial, wie eine Rundfahrt der Bezirksblätter zeigt. Allerdings werde der Mais an gefährlichen Stellen häufig schon vor der Ernte weggenommen, so Bezirksbauernkammer-Obmann Anton Hieger. Die Gefahr ist den Landwirten also bewusst. In Kooperation mit den Straßenmeistereien werden deshalb Lösungen für die Entschärfung gefährlicher Bereiche gefunden. "Entweder wird ein Teil weggeschnitten oder wir stellen Verkehrsspiegel auf, damit die Sicht wieder gegeben ist", sagt Karl Heinrich von der Straßenmeisterei Neulengbach. Entsprechende Maßnahmen, für die normalerweise auch das Einverständnis der Grundbesitzer gegeben sei, wie es seitens der Straßenmeisterei Herzogenburg heißt, wurden zum Beispiel auf der Kreuzung zwischen Tullner Straße und L2264 im Raum Markersdorf getroffen.
Sich allein auf diese vorbeugenden Maßnahmen zu verlassen, ist allerdings zu wenig. "Letztlich muss man sich auch selber in die Verantwortung nehmen", sagt Pichler, der dahingehend auf die Vorschrift, so langsam in die Kreuzung einzufahren, bis man ausreichend aussieht, verweist.

ÖAMTC-Experte Roland Frisch rät: Den Kukuruz „großräumig“ umfahren

Der Kukuruz hat nun seine größte Höhe erreicht. Wo liegen die Gefahren?
FRISCH: An Stellen, an denen man sonst kilometerweit sieht, ist die Sicht plötzlich eingeschränkt. Der hohe Mais "verschluckt" andere Verkehrsteilnehmer quasi und sie werden unsichtbar.
Wie gefährlich ist das?
Das Gefährlichste ist die Gewohnheit. Man fährt hinter einem Traktor und freut sich schon auf die nächste Stelle, an der man überholen kann. Und plötzlich ist ein Auto oder ein Fahrradfahrer da.
Gilt das nur beim Überholen?
Man muss generell auf Sicht - also langsamer - fahren. Es kann ja auch auf der eigenen Spur ein Hindernis sein. Besonders gefährlich ist der Wildwechsel. Rehe können sich in Maisfeldern verstecken und springen plötzlich vors Auto.
Wie ist das an Kreuzungen?
Da muss man besonders aufpassen. Andere Autofahrer sehen oft nicht weit genug in die Kreuzung ein. Irgendwann fahren sie dann trotzdem.
Was kann man tun?
Wie gesagt: Tempo reduzieren und nicht überholen. Man kann aber auch gefährliche Strecken meiden. Das ist wie im Winter: Da nehme ich bei Schneefall auch nicht die Strecke über einen Alpenpass.
Tun Sie das selbst?
Natürlich. Ich lebe in Amstetten und fahre normalerweise in Amstetten Ost von der A1 ab. Wenn der Mais hoch ist, dann nehme ich Amstetten West. Das ist zwar drei Kilometer länger, aber dafür sicherer.

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