Gemeinderatswahl in St. Pölten
So "social" sind unsere Spitzenkandidaten

Einkauf am Donnerstag: Stadler am Wochenmarkt. | Foto: Screenshot: Facebook
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Gemeinderatswahl in St. Pölten am 24. Jänner: Was die Kandidaten auf Facebook posten und dadurch verraten.

ST. PÖLTEN. Angesichts der Tatsache, dass die St. Pöltner am 24. Jänner die Gemeindevertretung wählen, haben die BEZIRKSBLÄTTER im Vorfeld geprüft, wie sich die Spitzenkandidaten auf Facebook präsentieren.
Stadtchef Matthias Stadler liebt Katzen, fährt Rad und fischt: Und Letzteres tat er mit den Worten:

„Angeln: die unverdächtigste Art des Nichtstuns. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende!",

so sein Post am 25. Juli. Von Nichtstun kann auf seinem Profil jedoch nicht die Rede sein: 7.644 Personen haben Stadler abonniert, er präsentiert die Umweltprojekte, wie etwa die Erschaffung der Südsee, die Naherholungsfläche, den Pocketpark-Jahnstraße, die Promenade. Auf einem Foto, das Stadler mit zwei roten Einkaufstaschen und einem Netz Erdäpfel zeigt, weist er auf den Markttag am Donnerstag hin.

Einkauf am Donnerstag: Stadler am Wochenmarkt. | Foto: Screenshot: Facebook
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Aber er ist auch international unterwegs: Am 22. September rückt er die Arbeit des Europäischen Ausschusses der Regionen in den Vordergrund: "St. Pölten bleibt weiterhin mitten in Europa – statt direkt in Brüssel, eben per Videokonferenz." Er bedankt sich bei den Kameraden der Feuerwehren, beim Europaballett für die tolle Performance und wirft beim Spatenstich der Stadtsportanlage am 3. Juli die Erde in die Luft. Im ersten Lockdown informierte er die Bürger darüber, dass die Grundversorgung sichergestellt sei und er appellierte, das Profilbild auf Facebook zu ändern und Solidarität zu zeigen: "St. Pölten bleibt zu Hause."

Ein Post am Valentinstag

Das Coronajahr startet bei Matthias Adl mit einem Eintrag am 14. Februar.
Wer jetzt denkt, dass er seinen Liebsten Blumen streut, der irrt. Und zwar gewaltig. Denn er nimmt in einem Facebook-Posting Stellung zu den Ermittlungen in der SWAP-Causa St. Pölten:

„Wir haben noch keine Informationen in dieser Causa, aber es ist gut, dass nach über vier Jahren Ermittlungen anscheinend jetzt eine Entscheidung gefallen ist. Offensichtlich erleben wir nun hautnah die Bestätigung der jüngsten Aussagen von Bundeskanzler Sebastian Kurz bezüglich der Vorab-Infos von Justizinterna an Medien."

Stärkung holt sich Adl am 4. März beim Fastensuppenessen, getanzt wird am 28. Februar beim Kleinen Stadtball am Rosenmontag. Anfang Juni ist er bei der Eröffnung eines Pizzalokals und einen Post später – am 14. Oktober kritisiert er den frühen Gemeinderatswahltermin für die Landeshauptstadt: "Die SPÖ verkürzt die Arbeit im Gemeinderat bereits zum dritten Mal in Folge um drei Monate."

Gansl, Schnitzel und Schmarrn

Seit 8. November zeigt der Vizebürgermeister Privates: Mit seiner jüngsten Tochter kocht er Schnitzel, mit einem Selfie bei Gansl, Rotkraut und Wein macht er Werbung für die regionale Wirtschaft.

Schnitzel on Sunday und auch Truthahn: Adl kocht mit den Töchtern. | Foto: Screenshot: Facebook
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Auch Zwiebelsuppe und Kaiserschmarrn stehen im Hause Adl auf der Speisekarte, ebenso wie ein gefüllter Truthahn: "Seit meine Tochter eine Zeit lang in den USA war, wird auch bei uns rund um Thanksgiving ein Truthahn gefüllt, gebraten und geschmaust."
Diese Kalorien können mit dem Nextbike auf St. Pöltens Straßen wieder runtergeradelt werden, 15 Stationen sollen 2021 errichtet werden. Und apropos Straße: Auch in die Covid-Teststraße hat er sich begeben, zeigt ein Titelbild.

Ein Post macht noch keinen Tag

Es ist unglaublich, aber es ist wahr: Klaus Otzelberger, Spitzenkandidat der Freiheitlichen, dürfte rund um die Uhr online sein. Fünf Posts pro Tag sind keine Seltenheit, egal ob es ein Video zu einem Thema der Stadt St. Pölten ist, oder eine Erinnerung an Facebook-Einträgen von anno dazumal. Fleißig teilt er Medienberichte und gibt dazu seine Meinung preis. Auch an Kritik (an Bundeskanzler Kurz) wird nicht gespart. Im Gegenteil.

Darf ich bitten? Ein Tänzchen am Samstag mit Otzelberger. | Foto: Screenstho: Facebook
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Er scheut sich nicht, auch Privates zu verraten: Etwa welche Studien er abgeschlossen hat, dass er seit 1. August 2020 verheiratet ist und dass er sich für Fairness, Gerechtigkeit und die Freiheit einsetzt. In u.a. einem Post, das er am Allerheiligentag ins Netz gestellt hat, zeigt er auf, dass die freiheitliche Forderung aus dem Jahr 2018 nach einem Eislaufplatz auf dem Rathausplatz nun endlich Anklang findet. Anklang findet das Team auch in der Gastro-Szene:

"Die FPÖ St. Pölten nützt die letzten Tage vor dem 2. Lockdown für ein traumhaftes Mittagessen im Gasthof Kern",

so die Info. Um bis zum Jahresanfang 2020 zu gelangen, dauert es ob der großen Datenmenge und der Tausenden von Postings so lange, dass wir eingestehen müssen: Das ist zu viel.

Frischer "Live"-Wind

Christina Engel-Unterberger ist die Spitzenkandidatin der Grünen. Was das Facebook-Profil von ihr verrät? Sie ist Dozentin an der FH St. Pölten und dem sozialen Netzwerk 2008 beigetreten und zählt mittlerweile 1.477 Freunde. Nachdenklich gibt sie sich bereits zu Beginn des Jahres, um genau zu sein, am 1. März:

"Ich verdaue diese Presseaussendung von Freitagabend 17 Uhr. Gemäß PA wurde eine Empfehlung aus einem Rohbericht des Rechnungshofes umgesetzt und sämtliche Agenden der EU-Jugendprogramme wandern ab Jänner 2021 vom IZ - Vielfalt, Dialog, Bildung zum OeAD."

Am 29. März bringt sie als Parteisprecherin frischen Wind in das Vorstandsteam. Am 13. April macht sie sich stark für ein Streaming des "Gemeinderats live", das sie als "zeitgemäße Möglichkeit sieht, Politik greifbar zu machen". 24. April: "Na bitte. Geht ja eh. Gemeinderat von StP geht live." Die Belästigung von Frauen zeigt sie auf, Matthäus Bär bittet sie um ein Best-of-Album.

Daumen hoch am Dienstag für Engel-Unterberger.  | Foto: Screenshot: Facebook
  • Daumen hoch am Dienstag für Engel-Unterberger.
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Anstatt des offenen Büros der Grünen in der Wiener Straße, gibt es die Möglichkeit, am Samstag um 10 Uhr die Online-Sprechstunde aufzusuchen. Und was wären die Grünen ohne ein Klimathema? "Die Initiative Klimahauptstadt 2024 hat uns einen sehr kreativen Fragebogen übermittelt, den wir gerne bearbeitet haben", postet sie am 30. November – die Bezirksblätter haben berichtet.

Haube, Video und Natur

"Nur weil ich jetzt über 50 bin und mir so viele erklären, dass ich für das alles zu alt und zu unbedarft sei, werde ich mich nicht davon abhalten lassen, auch die unendlichen Möglichkeiten dieser neuen digitalen Welt zu genießen und zu nutzen", erklärt Niko Formanek, Spitzenkandidat der NEOS, auf seinem Facebook-Profil. 6.070 Freunde zählt der Comedian, die pinke NEOS-Haube hat er aufgesetzt, in einem Zwei-Minuten-Video stellt er die Frage, warum man nichts über den im Februar 2020 implementierten Baubeirat wissen darf. Verbunden ist Formanek mit der Natur, was man auf Fotos von Ybbssteinbach sehen kann.

Formanek testet am Sonntag ein neues Objektiv. | Foto: Screenshot: Facebook
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Stolz ist er auf seine Tochter, die Familie ist ihm wichtig: Zu einem Bild seiner Frau schreibt er:

"Lieblingsplatz der besten Ehefrau von allen: In der freien Natur im Wald."

Am 1. August hatte er seinen ersten Post-Corona-Lockdown-Auftritt, den es auch in Bewegtbild zu sehen gibt.
Mit Formanek kann man auch im Lockdown die gesamte Welt sehen: Mit 50plus-Reisen war er in Kolumbien, in der Schweiz und der Karibik. Und apropos Karibik beziehungsweise Reise: Die Reise in die Politik wird mit Argusaugen beobachtet. Fazit: Familie und Natur stehen im Vordergrund, ebenso die Best Agers.

Sechser im Lotto?

Sechs Augen sieht man, wenn man sich auf das Facebook-Profil des Spitzenkandidaten der KPÖ, Samuel Peter Seitz, begibt. Aug in Aug ist man hier mit einem Alpaka, einem Stubentiger und ihm.

Freitag: Seitz geht für die KPÖ ins Rennen. | Foto: Screenshot: Facebook
  • Freitag: Seitz geht für die KPÖ ins Rennen.
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Ein Jahr hat man bei ihm schnell durchgeklickt: Er erklärt die Geschichte vom Nikolaus, im Mai zeigt er auf, dass im Disney-Film „Die Schöne und das Biest“ weder der eine noch die andere einen netten Charakter hat. Im April erklärt er den kulturellen Unterschied zwischen Deutschen und Österreichern: "Der Traum eines jeden Österreichers ist es, in Unterhose auf der Couch zu sitzen, mit Schnitzel, Bier und Tschick, und die Lottoziehung anzuschauen. Deutsche träumen nicht, das stört nur beim Arbeiten." Aus seinem Steckbrief geht hervor: Arbeit: Genosse Generalsekretär bei revolutionärem Kaninchenzüchter_innenverein, von 107 Personen wurde er abonniert. Im Fall von Seitz handelt es sich um einen Privataccount – einen offiziellen Auftritt in den Sozialen Medien gibt es nur in Form der Seite KPÖ-NiederÖsterreich. Man habe diesbezüglich noch viel Nachholbedarf, lässt Seitz wissen.

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