keine Folgen des Ukraine-Krieges
Arbeitsmarkt weiterhin stabil
Die Auswirkungen der Corona-Krise am Arbeitsmarkt des Bezirkes St. Pölten scheinen vorläufig überwunden und negative Folgen der Sanktionen im Zuge des Einmarsches Russlands in der Ukraine noch nicht spürbar.
ST. PÖLTEN (pa). Der Arbeitsmarkt in unserem Bezirk befindet sich weiterhin auf Erholungskurs. Nach wie vor steigt die Beschäftigung im Bezirk kräftig an, die Arbeitslosigkeit ist rückläufig, auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen sinkt ungebrochen.
Ende März 2022 liegt die Beschäftigung mit 77.394 wieder nicht nur deutlich über dem Vorjahres- wert (+2,5%), sondern auch deutlich über dem Vorkrisenniveau vom März 2019 (+2,3% od. 1.752). Ende des 1. Quartals 2022 sind insgesamt 4.862 Personen arbeitslos - ein Minus von 30,3% im Vergleich zum Vorjahr und ein Minus von beachtlichen 32,1% im Vergleich zum März 2019. Auch die Zahl der Personen, die bereits ein Jahr und länger auf Jobsuche sind, ist rückläufig: Mit einem Minus von 232 od. -18,1% (auf 1.052 März 2022) im Vergleich zum Vorkrisenniveau 2019.
Krieg in der Ukraine: erwartbare Folgen
Derzeit sind die Effekte des Krieges und der Sanktionen gegenüber der russischen Föderation am Arbeitsmarkt aber noch nicht spürbar, mittelfristig wird sich das ändern. Aktuell sind 7 vom Krieg vertriebene Ukrainer bei den 22 AMS-Geschäftsstellen in NÖ vorgemerkt. Die gesetzliche Voraussetzung für eine Anmeldung beim AMS ist die polizeiliche Registrierung und der Besitz eines Ausweises für Vertriebene, der den Zugang zum Arbeitsmarkt erlaubt.
„Wir sind gut vorbereitet, um die Betroffenen so rasch wie möglich zu unterstützen. Sobald sie Zugang zu unseren Services haben, werden wir ihre Kompetenzen erheben, ihnen Deutschkurse und andere benötigte Schulungen ermöglichen und sie auf freie Stellen vermitteln“
, erklärt AMS St. Pölten-Chef Thomas Pop.
Um in einem Unternehmen arbeiten zu können, müssen die Arbeitgeber für die Ukrainer eine Beschäftigungsbewilligung beim AMS beantragen.Erfolge im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit. Intensive Betreuung und Vermittlung stehen im Zentrum der Aktivitäten im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit.
Im ersten Quartal dieses Jahres haben die AMS St. Pölten-Berater den arbeitsuchenden Kunden bereits knapp 14.086 Vermittlungsvorschläge gemacht. Das sind um 37,7% mehr Vermittlungsvorschläge als zur gleichen Zeit des Vorjahres.
Insgesamt 3.231 Jobsuchende konnten heuer im ersten Quartal ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden, um 12,5% mehr als im Vorjahr.
Gegenüber März 2021 konnte die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Bezirk St. Pölten um 48,5% (- 989) gesenkt werden.
Starke Nachfrage nach Arbeitskräften
Der starke Personalbedarf der Wirtschaft hält weiter an. Allein im Monat März wurden dem AMS- St. Pölten 3.143 offene Stellen gemeldet, ein Plus von 87,9% (abs. +1.470) gegenüber dem Vorjahr. Vom Fachkräftebedarf sind gleichermaßen alle Branchen betroffen.
Der St. Pöltner Arbeitsmarkt in Zahlen im März im Vergleich mit dem Vorjahr
4.862 arbeitslose Personen
(-2.122 od. -30,3%), Frauen: 2.228 (-959 od. -30,1%), Männer: 2.634 (- 1.153 od. -30,4%)
1.894 Ältere über 50 Jahre
(-790 od. -29,4%), Frauen: 776 (-332 od. -30,0%), Männer: 1.118 (-458 od. -29,1%)
407 Jugendliche bis 25 Jahre
(-69 od. -14,5%), Frauen: 177 (-33 od. -15,7%), Männer: 230 (-36 od. -13,5%)
99 Lehrstellensuchende (+2 od. +2,1%)
3.143 offene Stellen (+1.470 od. +87,9%)
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