Bürgermeister im Interview
Abwanderung als großes Thema in Metnitz
- Volkskultur hat in Metnitz einen hohen Stellenwert
- Foto: MeinBezirk, Gde. Metnitz
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Seit dem Abschluss des Staatsvertrags vor 70 Jahren und dem EU-Beitritt Österreichs vor drei Jahrzehnten hat sich auch in der Marktgemeinde Metnitz viel bewegt. Bürgermeister Peter Grabner blickt sowohl auf Herausforderungen als auch auf zahlreiche Erfolge zurück.
METNITZ. "Der EU-Beitritt hat uns in Metnitz, wie alle anderen Gemeinden, einerseits vor die Herausforderung der steigenden Preise gestellt, andererseits konnten aber auch viele Projekte durch Inanspruchnahme von EU-Fördermitteln auf die Beine gestellt werden", berichtet Bürgermeister Peter Grabner.
In 70 Jahren tut sich was
Über sieben Jahrzehnte hinweg wurden zahlreiche große Gemeindeprojekte umgesetzt. Grabner: „Große Projekte waren unter anderem der Umbau des Bildungszentrum Metnitz, die Errichtung bzw. Mitfinanzierung von zwei Kindergärten, der Bau mehrerer Gemeindewohnhäuser und des neuen Amtshauses sowie die Erneuerung des Freizeitbades, des Marktplatzes in Grades und des Pfarrplatzes in Metnitz. Außerdem wurden Investitionen zur Errichtung unseres – über die Grenzen hinaus bekannten – Totentanzmuseums, zur Sanierung des Totenkarners, für den Zu- und Umbau der FF Grades, für die Errichtung der Gemeindewasserversorgungs- und Kanalisationsanlage sowie in unzählige Straßenbauten getätigt“, so Grabner.
Abwanderung als großes Thema
Demografische Herausforderungen spielen eine große Rolle: „Grundsätzlich sind für uns in Metnitz die Themen Abwanderung und abnehmende Kinderzahlen ein großes Thema, wobei wir hierbei vor dem Problem stehen, nur sehr geringen Einfluss darauf nehmen zu können“, erklärt der Bürgermeister. Viele Bewohner pendeln täglich weit zu ihren Arbeitsplätzen in größere Gemeinden und Städte. "Das führt verständlicherweise recht oft zum Umzug an zentralere Orte", reagiert Grabner. „Wir in Metnitz sind jedoch sehr bemüht, jährlich mehr Betreuungsangebote für unsere Kinder zu schaffen und die Eltern dadurch so gut es geht zu entlasten.“ Gemeinsam mit den Kindergartenträgern sei es gelungen, eine Betreuung bereits ab dem ersten Lebensjahr anzubieten. Auch die Nachmittags- und Ferienbetreuung sei dank der Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Metnitz, den Kindergärten und dem AVS Kärnten erweitert worden. „So können wir den Eltern wenigstens ein paar Sorgen im täglichen Leben abnehmen.“
Für die Zukunft setzt Metnitz auf Stabilität in allen Lebensphasen. Grabner erklärt: „Der Ausbau von Betreuungsplätzen für Senioren soll in den nächsten Jahren als Leuchtturmprojekt in Angriff genommen werden.“
Parallel dazu stehen weitere Investitionen an: „Weitere Projekte in Zukunft werden die Adaptierung der FF Metnitz mit Zu- und Umbau, diverse Wildbachverbauungsmaßnahmen sowie weitere Investitionen im Straßenbau sein“, kündigt Grabner an.
"Finanziell die Hände gebunden"
Er betont jedoch auch die finanziellen Grenzen einer kleinen Randgemeinde: „Als Bürgermeister der Marktgemeinde Metnitz bin ich mir der Tatsache bewusst, dass wir noch nicht dort angekommen sind, wo wir gerne hinmöchten. Wir würden gerne noch viel mehr für unsere Gemeindebürger schaffen und tun, doch teilweise sind uns finanziell einfach die Hände gebunden. Auch unser Standort als Randgemeinde verschafft uns zusätzlich Nachteile – beispielsweise beim Glasfaserausbau.“
Trotz aller Herausforderungen überwiegt der Stolz auf die Gemeinde. „Nichtsdestotrotz bin ich sehr stolz auf unser Metnitz“, sagt Grabner. Stolz sei er auf die „wunderschöne, nahezu unberührte Landschaft“, die zunehmende Wertschätzung der Ruhe, aber auch auf die zahlreichen Vereine, „die wirklich unglaublich viel für unsere Gemeinschaft in Metnitz beitragen“.
Solide Grundversorgung
„Wir sind sehr dankbar, dass in Metnitz zwei Nahversorger, ein Hausarzt, eine Physiotherapeutin, das AVS Kärnten mit mobilen Pflegedienstleistungen, das GO-Mobil, ein paar wenige Gasthäuser, ein Hut- und ein Schuhmacher, ein Bekleidungsgeschäft sowie einige handwerkliche Unternehmen zur Verfügung stehen.“ Er fügt hinzu: "Ich hoffe natürlich sehr, dass wir in Zukunft in allen Bereichen noch weitere Verbesserungen zustande bringen können, um unser Metnitz noch familien- und seniorenfreundlicher sowie lebens- und liebenswerter gestalten zu können."
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