„Beruf der Bäuerin ist sehr vielseitig“
Im Stall ist Regina Aspalter, die neue Bezirksbäuerin von Steyr-Land, genauso versiert wie am Katheder in zwei Schulen des Bezirks.
MARIA NEUSTIFT. Dass Regina Aspalter Bäuerin werden sollte, war ihr zwar in die Wiege gelegt worden, aber eigentlich gar nicht vorgesehen. Als siebtes von acht Kindern am Kleinplettenbacher-Hof absolvierte sie die HBLA Elmberg und entschied sich nach der Matura für das Lehramtsstudium Germanistik und PPP (Philosophie, Psychologie, Pädagogik) an der Universität Wien. Bereits kurz nach der Sponsion übernahm sie den 30 Hektar großen elterlichen Hof, der seit 1770 im Besitz der Familie ist. „Es hat sich einfach so ergeben“, sagt die naturverbundene Agraringenieurin.
Mit ihrem Mann Stefan, der ihren Nachnamen annahm und Vollzeit außer Haus arbeitet, schupft sie nebenberuflich den Biobauernhof. Die Mutterkuhhaltung und das Urlaub-am-Bauernhof-Angebot im Sommer halten sie auf Trab – ebenso wie ihre Schüler. Halbtags unterrichtet Aspalter Deutsch an den Berufsbildenden Schulen Weyer und der NMS Reichraming. Ihre Studien-Diplomarbeit widmete sie übrigens einem lokalen Thema: „Die Haus- und Hofnamen in Maria Neustift“. Das Werk ist als Buch im Gemeindeamt Maria Neustift erhältlich.
Engagement mit Tradition
Vor kurzem übernahm die zweifache Mutter auch das Amt der Bezirksbäuerin. „Ich lasse mich gern auf Neues ein, ich will etwas bewegen“, sagt sie. Schwerpunkte in der Bäuerinnenarbeit sind die Vertretung der Interessen ihrer Region und die Mitsprache bei agrarpolitischen Themen, speziell im Bergbauerngebiet. Aspalter stammt aus einer Familie, in der das Engagement für Öffentlichkeitsarbeit Tradition hat. Ihr Vater Alois Aspalter war Landwirtschaftskammerrat und Gründungsobmann des Almvereins. Ihre Großtante Angela Kronsteiner war die erste oö. Landesbäuerin.
Rückhalt für Kolleginnen
„Ich möchte den Bäuerinnen Rückhalt und Unterstützung geben“, lautet ihre Intention. Der Beruf Bäuerin sei einer der abwechslungsreichsten, aber auch eine Riesen-Herausforderung. „Es muss uns gelingen, noch besser aufzuzeigen, was die Bäuerinnen alles leisten.“ Bäuerinnen seien Produzenten, aber auch Bindeglied zu den Konsumenten. Es gehe darum, den Wert der heimischen Lebensmittel bewusst zu machen. Qualität stehe an oberster Stelle. „Wir können und wollen nicht mit der Massenindustrie mithalten“, betont Regina Aspalter.
Bildungsauftrag
„Wir nehmen auch den Bildungsauftrag wahr – von den Kindern bis zu den Erwachsenen“, verweist sie auf die Schule-am-Bauernhof-Betriebe im Bezirk. Im Mai lädt Aspalter alle Ortsbäuerinnen – viele wurden heuer neu gewählt – zu einer Klausur ein. „Wo stehen wir und wo wollen wir hin?“, lautet das Motto.
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