Gemeinderat stimmt gegen Windpark am Sonnkogel

Bürgermeister Reinhold Haslinger (re.) mit Herbert Jungwirth, Obmann des Alpenvereins Molln-Steyrtal, der die Gemeinde in Naturschutzfragen beraten hat. | Foto: Thöne
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  • Bürgermeister Reinhold Haslinger (re.) mit Herbert Jungwirth, Obmann des Alpenvereins Molln-Steyrtal, der die Gemeinde in Naturschutzfragen beraten hat.
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REICHRAMING. Mit 16 Stimmen und zwei Gegenstimmen hat der Gemeinderat (Mandatsverteilung: 12 SP, 6 VP) am 10. April 2014 dem geplanten Windpark am Sonnkogel eine Absage erteilt. Die von der Firma ProEen beantragte Flächenumwidmung wurde abgelehnt.

Nur eine halbe Stunde dauerte die außerordentliche Gemeinderatssitzung, die Entscheidung zum einzigen Tagesordnungspunkt wurde rasch und ohne lange Diskussionen getroffen. Rund vierzig Zuhörer waren gekommen, darunter viele Vertreter der Plattform „Für freie Horizonte“. Für die sieben geplanten und heiß umstrittenen Windräder stimmten die Gemeinderätinnen Brigitte Huber, Arbeitskreisleiterin der Gesunden Gemeinde Reichraming, und Ingrid Staufer (beide SP).

„Im Zweifelsfall für die Bewohner“
Einen wichtigen Input für die Entscheidungsfindung hätten die strategische Umweltprüfung und damit verbundene Stellungnahmen von Bürgern gebracht, erklärte Bürgermeister Reinhold Haslinger (SP). „Im Zweifelsfall zum Wohle der Bürger und Anrainer“, sagte der Ortschef. „Der Gemeinderat geht bei widersprüchlichen Aussagen der Wissenschaftler und Sachverständigen von den negativen Folgen aus. Das gilt auch für die Natur und den Landschaftsschutz.“

ProEen: „Haben viel investiert“
In die Offensive geht nun die Betreiberfirma ProEen, Energie für die Zukunft GmbH, aus Pettenbach. Ihr Ziel ist es nach wie vor, sieben Windräder mit einer Leistung von je zwei Megawatt (Strom für rund 8000 Haushalte) zu errichten. „Es gibt vier einstimmige Gemeinderatsbeschlüsse für das Projekt, darunter einen Widmungsbeschluss“, sagt Geschäftsführer Leo Schiefermüller. „Darauf basierend haben wir mehrere 100.000 Euro investiert.“ Schiefermüller spricht von Vertragsbruch, er will sich am Bürgermeister schadlos halten. Dazu Reinhold Haslinger: „Ich sehe dem gelassen entgegen. Es gibt ein unternehmerisches Risiko. Auch wir haben viel in die Entscheidungsfindung investiert.“

Scharfe Kritik am OÖ. Windmasterplan
Kritik hagelte es in der außerordentlichen Gemeinderatssitzung am Windmasterplan des Landes OÖ, der 2012 präsentiert worden war. „Die inselartige Ausweisung des Sonnkogels als Positivzone für Windkraftanlagen ist für den Gemeinderat nicht nachvollziehbar“, sagte Haslinger. Der 18-köpfige Gemeinderat beantragte mit vier Gegenstimmen die Streichung des Sonnkogels als Positivzone im OÖ. Windmasterplan. Eine weitere Forderung der Mandatare: Keine Windräder in der Nationalparkregion Ennstal bzw. auf dem Gebiet der Alpenkonvention in Oberösterreich! Vizebürgermeister Michael Schwarzlmüller (SP) wetterte: „Solange der Umwelt-Landesrat den Windmasterplan nicht repariert, ist er für mich der Katastrophen-Landesrat!“ Gemeinderat Werner Ratzberger (VP) meinte: „Oberösterreich wird nie die Windkraft-Landschaft schlechthin werden. Wir haben die Wasserkraft.“

Eine „Energiesparregion Ennstal“
Einstimmigkeit herrschte beim Antrag, das Ennstal als energieautarke Region zu etablieren und mit Nachdruck die Gründung einer „Stromproduktion Ennstal“ zu betreiben. „Energiesparen muss künftig wesentlich mehr im Vordergrund stehen. Eine Energiesparregion Ennstal könnte es vormachen“, erklärte Ortschef Haslinger. Mit Umweltlandesrat Rudi Anschober habe es dazu bereits Gespräche gegeben.

Links:
http://www.reichraming.at
http://fuer-freie-horizonte.jimdo.com

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