Jugendlicher Substanzkonsum: Was ist noch „normal“?

Christian Müller, Klaus Rauscher, Alexander Grabenhofer-Eggerth, Judith Steininger, und Herbert Baumgartner, Leiter der Abteilung Außerschulische Jugend und Arbeitswelt am Institut Suchtprävention Linz) (v. l.). | Foto: Institut Suchtprävention
  • Christian Müller, Klaus Rauscher, Alexander Grabenhofer-Eggerth, Judith Steininger, und Herbert Baumgartner, Leiter der Abteilung Außerschulische Jugend und Arbeitswelt am Institut Suchtprävention Linz) (v. l.).
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STEYR. Am 17. November, fand im Amtsgebäude Reithoffer in Steyr eine hochkarätig besetzte Fachtagung zum Thema „Jugendlicher Substanzkonsum“ statt. Eingeladen hatte das regionale Netzwerk „Flow Akut“, ein Zusammenschluss von Sozialeinrichtungen in Steyr, der Steyrer Polizei und der Kinder-und Jugendhilfe des Magistrats Steyr. Unter dem Motto „Alles noch im Griff?!“ wurden vor allem die Fragen „Was ist noch normal?“ und „Ab wann wird es gefährlich?“ diskutiert.

Die Referate wurden vom Wiener Suchtexperten Alexander Grabenhofer-Eggerth (wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gesundheit Österreich GmbH), den Kinder- und Jugendpsychiatern Christian Müller (u.a. stellvertretender ärztlicher Leiter des Kinder- u. Jugendpsychiatrischen Ambulatoriums SOS-Kinderdorf Wien) und Judith Steininger (Oberärztin am Neuromed-Campus Linz) sowie von Klaus Rauscher von der Suchtberatungsstelle X-Dream in Steyr/Kirchdorf gestaltet.
Die Beiträge zeigten eindrucksvoll auf, dass das Thema „Substanzkonsum in der Jugend“ sehr breit gefächert ist und es keine einfachen Antworten auf Fragen gibt wie: Ab wann ist ein Konsum (Alkohol, Rauchen, illegale Drogen) oder ein Verhalten (Glücksspiel, Medien- und Kaufsucht etc.) noch im normalen Bereich und ab wann beginnt es gefährlich zu werden?
Die Motive, warum Jugendliche Drogen nehmen sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst und die Verhältnisse, in denen sie aufwachsen: von jugendlichem Leichtsinn, dem Entfliehen des Alltags über die bewusste Abgrenzung zu Erwachsenen bis hin zu Schicksalsschlägen und Lebenssituationen, in denen Substanzen einzig den Zweck erfüllen, das eigene Leben auszuhalten und zu ertragen. Für Menschen, die beruflich mit Jugendlichen zu tun haben, verschwimmen mitunter die Grenzen zwischen Hilfe und Kontrolle, gerade wenn es um die Themen Früherkennung und Frühintervention geht. Die Pubertät ist eine Phase in der die Heranwachsenden eine Vielzahl so genannter Entwicklungsaufgaben (Geschlechtsidentität, Berufswahl, Ablösung vom Elternhaus etc.) zu bewältigen haben. Eine Erkenntnis, die einfach klingt, aber dennoch oft schwierig umzusetzen ist: Erwachsene können Jugendlichen in der Phase der Pubertät und des „Entwicklungsstresses“ vor allem damit helfen, indem sie sie behutsam begleiten, sich für ihr Leben interessieren und für sie da sind, wenn sie gebraucht werden. Oder, wie es der Psychiater Christian Müller ausdrückte: „…es warat wegen der Beziehung.“

Das Netzwerk "Flow Akut" ist ein Zusammenschluss von Sozialeinrichtungen in Steyr, die für Jugendliche und junge Erwachsene in schwierigen Lebenslagen hilfreiche Angebote setzen, sowie der Steyrer Polizei und der Kinder-und Jugendhilfe des Magistrats Steyr. Zielgruppe von Flow Akut sind Jugendliche und junge Erwachsene, die riskant Drogen konsumieren bzw. suchtgefährdet sind. Über konkrete Projekte, Information und Sensibilisierung soll über Suchtgefährdung aufgeklärt und einem Abrutschen in die Suchtgefährdung vorgebeugt werden. Das Netzwerk, das vom Institut Suchtprävention koordiniert wird, besteht in dieser breiten Zusammensetzung schon seit über 10 Jahren, das ist einzigartig für Oberösterreich!

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