FF Steyr
"Nicht mehr normaler Ablauf"
STEYR. "Es war nicht mehr der normale Ablauf", sagt der Bezirkskommandant Steyr-Stadt, Gerhard Praxmarer, über das Jahrhundertwochwasser 2002. Mehr als zehn Meter betrug der Pegelstand. 962 Mann der FF Steyr waren 12.450 Stunden im Einsatz. Zusätzliche Feuerwehren kamen aus Steyr-Land, Villach und St. Martin bei Lofer. Leute die ihre Wohnung nicht verlassen wollten, wurden mit dem Hubschrauber gerettet. "Da war auch eine schwangere Frau dabei. Eine Zille ist gekentert. Die Kameraden konnten sich aber retten.", so Walter Tagini von der FF Steyr. In der Stunde stieg damals das Wasser um 1, 25 Meter. Um 15 Uhr war der Höchststand erreicht. Durch die Schutzmaßnahmen konnte in den folgenden Jahren das schlimmste verhindert werden. An den Brand einer Firma im Reithoffer-Areal erinnern sich Praxmarer und Tagini noch gut. "Das war 1982 während eines WM-Spiels". 1987 stand ein historischer Stadl in der Schiffmeistergasse in Flammen. "Und am nächsten Tag löschten wir das Hotel Froschauer auf der Ennsleite", so Tagini. Eine Herausforderung war auch der Brand der Firma Haubeneder, mitten in der Altstadt, in der Berggasse.
"Bei einem Unfall am Posthofberg ist ein Lenker mit seinem Auto in die Lärmschutzwand gekracht. Am Heck des Autos hatte er ein Pickerl wo draufstand ´Wer bremst, verliert´, erzählen die Beiden.
Besonders schlimm war der Unfall 1997 in der Wolfernstraße. "Bei einem Frontalzusammenstoß kamen vier Menschen ums Leben. Die Straße war bis am nächsten Tag zu Mittag gesperrt".
FF Steyr seit 1949 selbstständig
Um 1900 waren die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr vorwiegend Steyrer Geschäftsleute. Damals gehörten die Bezirke Steyr-Stadt und Steyr-Land im Feuerwehrwesen noch zusammen. Später hat es sich so eingebürgert, dass die Kommandanten nur mehr aus Steyr-Land stammten.
Nach dem Krieg kam bei den Feuerwehrleuten in Steyr-Stadt Unmut auf. "Warum kommen die Befehle aus Steyr-Land. Wir wollen eigenständig sein" lautete der Wunsch der Steyrer Wehr.
Der damalige Bezirkskommandant Otto Perkounigg vertrat eine Linie, die den Steyrer Feuerwehren nicht gefiel. Also wurde kurzerhand ein Antrag eingereicht und mit 2. Februar 1949 war Steyr-Stadt ein selbstständiger Feuerwehrbezirk und der Stadtkommandant auch gleichzeitig der Bezirksfeuerwehrkommandant.
Fotos: FF Steyr und Peter Röck
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