Sternenhimmel soll Unesco-Weltnaturerbe werden

Der Pferdekopfnebel im Sternbild Orion, aufgenommen auf der Hohen Dirn in Reichraming. | Foto: Dobesberger
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  • Der Pferdekopfnebel im Sternbild Orion, aufgenommen auf der Hohen Dirn in Reichraming.
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STEYR-LAND. „Das Sternlichtgebiet der Ostalpen zählt zu den letzten Reservaten mit geringer Lichtverschmutzung, es ist ein Juwel, ein schützenswertes Gut“, sagt Rudolf Dobesberger, Obmann der Sternfreunde Steyr. Das etwa 20.000 Quadratkilometer große Gebiet solle zum Unesco-Weltnaturerbe werden, so sein Wunsch.

Dobesberger rechnet sich gute Chancen aus. Er spricht vom „Recht auf einen natürlich dunklen Nachthimmel als unveräußerliches Menschenrecht.“ Bis dato gibt es erst einen derartigen geschützten Sternenpark, er befindet sich in Neuseeland. Der Techniker gerät ins Schwärmen, wenn er von den Sternen spricht. „Es ist seit langem meine Leidenschaft, die Sterne zu beobachten. Dieses Funkeln ist ein magisches Erlebnis, es hat etwas Meditatives an sich.“

„Qualitätszeichen für unsere Region“
Ein Teil des Areals liegt im Nationalpark Kalkalpen. Nationalparkdirektor Erich Mayrhofer unterstützt das Vorhaben der Sternfreunde Steyr. „Das ist eine ernstzunehmende Idee“, sagt der Garstner. „Der natürliche nächtliche Sternenhimmel ist ein Qualitätszeichen für unsere Region.“

Zunehmende „Licht-Verschmutzung“
Rudolf Dobesberger – seit zwei Jahren Obmann der 2003 gegründeten Sternfreunde Steyr mit mittlerweile hundert Mitgliedern – geht es nicht nur um den ungetrübten Blick auf die Sterne. Er verwehrt sich heftig gegen die zunehmende Licht-Verschmutzung (Lichtsmog) und Energieverschwendung. Licht bei Nacht sollte bewusst, energiesparend, gesundheitserhaltend und umweltschonend eingesetzt werden, betont er. „Mancherorts würde auch die Hälfte an Beleuchtung ausreichen“, so sein Appell. „Die Entwicklung läuft leider in eine andere Richtung.“

Entscheidung fällt erst 2018
Die notwendigen Unterlagen für die Welterbe-Bewerbung hat Rudolf Dobesberger bereits eingereicht. Bis zur Entscheidung wird es noch vier Jahre dauern. Erst 2018 wird die Unesco bei ihrer Konferenz in Wien über weitere Weltnaturerbe-Stätten entscheiden. Aufgenommen werden nur solche, die eine universelle Bedeutung haben – aus historischen, künstlerischen oder wissenschaftlichen Gründen. In Österreich gibt es derzeit neun Weltkultur- und Weltnaturerbestätten, darunter das Stadtzentrum von Salzburg und die Kulturlandschaft Wachau.

„Derzeit laufen noch Lichtmessungen, die wir bei der Unesco nachreichen werden“, erklärt Dobesberger. Bereits 2011 hat er mit dem Berufsastronomen Günther Wuchterl aus Wien ein Lightmeter auf der Hohen Dirn in Reichraming aufgestellt. Dort wird die Himmelshelligkeit gemessen, aber auch der „Verlust“ der Nacht. „Im oö. Zentralraum Linz-Wels-Steyr ist die Nacht schon verloren gegangen“, sagt der Sternenfreund.

Mehr Infos über den Verein auf http://www.sternfreunde-steyr.at

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