BBT-Containerdorf
Entlastung für Stafflach: Gewünschte Brücke kommt

Bgm. Josef Hautz freut sich, dass die Verkehrsbelastung für die Anrainer mit der neuen Brücke deutlich reduziert werden kann.
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Die gute Nachricht gleich vorweg: Zum Containerdorf, das demnächst in Stafflach errichtet wird, wird nun doch eine eigene Brücke gebaut. Zwar in anderer Form, als in der ursprünglichen Variante von der Brennerstraße angedacht, die gewünschte Verkehrsentlastung für die Anrainer wird die neue Lösung aber mit sich bringen.

STEINACH/STAFFLACH (tk). Die Brücke wird von der Schmirntalstraße über den Schmirner Bach direkt zum Containerdorf führen und für den Pkw-, nicht aber für den Schwerverkehr befahrbar sein.

Brücke als Radweg-Bestandteil

Diese kleinere Ausführung ist zugleich der zentrale Punkt des "Deals": Die neue Brücke wird nämlich als Radwegbrücke ausgewiesen. Salopp formuliert, wird das Projekt ganz offiziell in das Vorhaben "Radwegerschließung Wipptal" gepackt. Unter diesem Aspekt konnte auch die Finanzierung auf die Beine gestellt werden, die damit von der BBT SE, der Gemeinde Steinach und dem Land Tirol gestemmt wird.


Gemeinsame Anstrengungen

"Auf- und Abbau des Containerdorfs müssen über die Gemeindestraße erfolgen. Der Zu- und Ablaufverkehr kann künftig aber über die neue Brücke gelenkt werden", freut sich Steinachs Bgm. Josef Hautz, dass man doch noch einen alternativen Weg für die Fahrten der Arbeiter gefunden hat.
"Eine Superlösung", atmet auch LA Florian Riedl angesichts des gefundenen "Schlupflochs" auf, denn: "Im Rahmen der UVP wurde ja 2008 bereits alles verhandelt. Auch die Zufahrt zum Containerdorf über die Gemeindestraße durch Stafflach war eigentlich längst genehmigt. Da war es nicht leicht, nochmal nachzulegen." Er und Hautz wollen das Vorhaben jetzt jedenfalls so rasch wie möglich – spätestens bis zum Sommer – realisieren.

Inbetriebnahme schon im Juli

Ebenfalls im Sommer – voraussichtlich im Juli – soll das BBT-Containerdorf auch schon bezogen werden, wie die Konzernsprecherin der bauausführenden Firma PORR, Sandra Bauer, wissen lässt. Die baulichen Arbeiten an den Unterkünften starten bereits Mitte April.

"Begrenzte regionale Kapazitäten"

Auf die Frage, ob man nicht ohne Containerdorf auskommen könnte, indem man die Arbeiter ausschließlich in Wipptaler Quartieren unterbringt, wird seitens PORR ausgeführt: "Aktuell sind auf der Baustelle ca. 140 Arbeiter im Einsatz, die alle in der Region untergebracht sind. Aus heutiger Sicht werden in der Hauptphase bis zu 500 Arbeiter für die Projektrealisierung benötigt. Dieser hohe Personalbedarf während der Spitzenabdeckung erfordert aufgrund der begrenzten regionalen Kapazitäten eine vermehrte Unterbringung in eigens geschaffenen Unterkünften."

Bis zu 360 Personen in Stafflach

Im ersten Schritt soll das Containerdorf laut PORR von 240 Personen bezogen werden, in der Hauptphase wird ein zusätzlicher Block in Betrieb genommen, womit dort in Summe 360 Personen wohnen können. "Die restlichen 140 Arbeiter werden weiterhin örtlich untergebracht", betont PORR, dass man bemüht sei "weiterhin so viele Arbeiter wie möglich in lokalen Hotels, Gasthöfen und Pensionen einzuquartieren". Überhaupt befände sich die ARGE – der die Firma PORR neben drei weiteren Unternehmen angehört – "bereits in enger Abstimmung mit der Marktgemeinde Steinach" und ergreife sämtliche Maßnahmen, um die Bauphase möglichst schonend abzuwickeln.
Dennoch regte sich bereits Widerstand, alles in allem haben Hautz und Riedl aber den Eindruck, dass dieser "überschaubar" ist und sich zuletzt vor allem gegen die Zufahrt durch das Wohngebiet richtete.

Blockade angedroht

Der nach wie vor sehr umtriebige Steinacher Alt-Bgm. Walfried Reimeir sieht das anders. Er berichtet, dass sich in Stafflach und St. Jodok eine Bürgerinitiative gegen die Errichtung des Containerdorfs gegründet hat, zu deren Sprecher er bestellt wurde. Zugleich kündigt er an, dass die BI den Gemeindeweg von Stafflach zur Antoniuskapelle "in geeigneter Weise blockieren und sperren" wird, "damit Baumaschinen nicht durchkommen". Reimeir und seine Mitstreiter – darunter sein Sohn GR Michael Reimeir und einige Anrainer – wollen, dass die Tunnelarbeiter ausschließlich in Tourismusbetrieben und Privatquartieren in der Region einziehen.

"Schlafcontainer nötig"

Bis jetzt wäre diesbezüglich auch alles versucht worden, betont auch BBT-Chef Konrad Bergmeister, unterstreicht aber ebenfalls: "Aufgrund der Größe des Bauloses Pfons-Brenner mit einem Volumen von 996 Millionen Euro müssen aber leider Wohncontainer errichtet werden."

Etliche Gegenargumente

Ortschef Hautz kennt auch noch weitere Gründe, warum die reine Unterbringung in Hotels, Gasthöfen und Pensionen nicht möglich sein soll: "Die Arbeiter, die im Schichtdienst tätig sind, wären dann ja auf das gesamte Tal verteilt. Der Werksverkehr würde irre Ausmaße annehmen. So aber sind sie alle an einem Ort und können mit Bussen ganz einfach zur Baustelle gefahren werden." Als weitere Argumente für die Schlafcontainer werden folgende genannt: Die Arbeiter hätten in den Containern Kochmöglichkeiten, die anderswo natürlich fehlen, und wären nach ihrem Einsatz unter Tage zudem besonders schmutzig. Und nicht zuletzt spiele natürlich auch die Kostenfrage eine Rolle.
"Das mit dem einfacheren Transport stimmt", so Reimeir sen. "Aber die 500 bringen wir unter!" In diesem Sinne sammelt er Bestätigungen von Gastwirten und Privatvermietern, die schriftlich festhalten, dass ihre Bereitschaft dafür gegeben wäre. "Jodok ist kein Containerdorf, es ist ein Bergsteigerdorf", schließt der 93-Jährige.
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