Neustift
Gleirscher tritt wieder an

Will Bürgermeister für alle Neustifter von Kampl bis Mutterberg sein: Andreas Gleirscher | Foto: privat
  • Will Bürgermeister für alle Neustifter von Kampl bis Mutterberg sein: Andreas Gleirscher
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Vizebgm. Andreas Gleirscher möchte Ortschef für alle Neustifter sein und den Fokus auf dringend anstehende Agenden legen.

BEZIRKSBLATT: Herr Gleirscher, 2016 haben sie die Bürgermeister-Stichwahl nur knapp verloren – ist das mit ein Grund für Ihre neuerliche Kandidatur?
Gleirscher:
Ja. Ich konnte damals 47 Prozent der Stimmen holen. Das hat mich total positiv überrascht. Immerhin amtierte Bgm. Peter Schönherr da schon lange. Deshalb trete ich nochmal mit vollem Elan an.

Wieso sollen die Neustifter Sie wählen?
Ich habe die nötige Erfahrung auf Landes- und Bundesebene und kenne die lokalen Geschehnisse. Ich bin jetzt seit 15 Jahren im Gemeinderat, davon fünfeinhalb Jahre als Vizebürgermeister. Die Neustifter wissen, wie sie bei mir dran sind. Ich bin der, den sie anrufen und auf den sie zugehen können.

Wenn Sie das Rennen machen, käme das einem politischen Umbruch gleich.
Stimmt. Unsere Gemeinschaftsliste hat zuvor jahrzehntelang den Bürgermeister gestellt, jetzt allerdings seit drei Perioden nicht mehr.

Bgm. Peter Schönherr wird bekanntlich nicht mehr antreten. Was würden Sie als Nachfolger anders machen?
Im Zuge der Listenerstellung bin ich viel mit den Menschen zusammengekommen. Dabei habe ich bemerkt, dass die Leute wieder einen Bürgermeister wollen, der den persönlichen Kontakt pflegt. Ich würde zB Amtsstunden anbieten und nicht nur an das Gemeindeamt verweisen.

"Es wurde zuviel investiert"

Welche politischen Schwerpunkte würden Sie setzen?
Dazu muss ich vorausschicken, dass sich die Zeiten geändert haben und wir akzeptieren müssen, dass wir vor geänderten Voraussetzungen stehen. Zum einen treffen uns die Auswirkungen des Klimawandels immer öfter, zum anderen ist die finanzielle Situation in Neustift sehr angespannt. Wir hängen immer mehr an den öffentlichen Fördertöpfen.

Hat Corona die Kasse geleert?

Ganz sicher, aber auch die meiner Meinung nach zu rege Bautätigkeit der vergangenen Jahre hat uns viele Schulden gekostet.

Konkrete neue Projekte wären also vorläufig keine geplant?
Abgesehen vom Notwendigen wie Verbauungen vor Naturgefahren, Ausbau der Kinderbetreuung, Schaffung der Voraussetzungen für sozialen Wohnbau & Co. jedenfalls nichts Großes. Die neue Aufbahrungskapelle ist auf Schiene – und übrigens eines der ganz wenigen Vorhaben, wo sich alle politischen Fraktionen einig waren. Und der Prozess zur Neuentwicklung des Freizeitzentrums und die Ideenfindung zur Weiternutzung der alten Schule in Neustift laufen ebenfalls.

Das heißt, in Neustift wird man sich vorerst auf das Wesentliche konzentrieren müssen?
Richtig. Mein Ziel wäre es, die Gemeinde wieder in ruhige Fahrwässer zu bringen. Die Herausforderungen sind bewältigbar, aber dafür braucht es einen Bürgermeister, der zuhört und versucht, Kompromisse zu finden, mit denen die meisten leben können. Deshalb bleibt mein Slogan von 2016 "Gemeinsam schaffen wir's" auch aufrecht.

"Wurden links liegen gelassen"

Nicht leicht, immerhin ist die "Lagerbildung" in Neustift besonders ausgeprägt, "Kampfabstimmungen" gab und gibt es zur Genüge.
Ja, darunter habe auch ich als Oppositionsführer sehr gelitten. Wenn man einfach auf die Seite gestellt wird, obwohl man Vize ist und eine starke Gruppierung im Gemeinderat sitzen hat, ist das natürlich enttäuschend.

Bitte noch um einen abschließenden Satz zum im Ort so wichtigen Thema Tourismus.
Die Gemeinschaftsliste steht zu 100 Prozent hinter dem Tourismus. Das spezielle Projekt Zubringer Schlick – auf das diese Frage vermutlich anspielt – ist heute jedoch einfach nicht mehr zeitgemäß. Darum haben wir auch gegen die Überspannung des dortigen Gemeindegutsagrargrundes gestimmt. Am Elfer soll und muss allerdings sehr wohl etwas geschehen.

Zur Sache

Andreas Gleirscher wohnt in Neugasteig, ist 53 Jahre alt, beim Landeskontrollverband angestellt und Vater von drei Kindern. Er ist seit zehn Jahren Präsident der Landarbeiterkammer Tirol und agiert auf Bundesebene als Vizepräsident. In seiner Freizeit engagiert er sich in Vereinen, geht gerne auf die Jagd, Skifahren, Bergsteigen und neuerdings auch E-Biken.
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