Gemeindepolitik Neustift

Große Aussagen von den kleinen Listen

Vizebgm. Friedl Siller (Zukunft Neustift) und GV Peter Hofer sowie EGR Sonja Tanzer (Neues Neustift) zu aktuellen Themen.

MEINBEZIRK: Es macht den Eindruck, als wäre der Gemeinderatswahlkampf in Neustift schon wieder eröffnet?
Friedl Siller, Peter Hofer und Sonja Tanzer (lachend): Vielleicht ein bisschen. Uns ist es jedenfalls wichtig, zu einigen Punkten unsere Position darzulegen.
Peter Hofer: Zum Beispiel soll die Bevölkerung wissen, dass wir die treibende Kraft dafür waren, dass der neue Kindergarten jetzt auf den Standort der alten Schule in Neustift kommt. Unsere Listen haben sich dafür zusammengetan. Letztlich ist es uns gelungen, die Kollegen der anderen Fraktionen zu überzeugen.
Wie geht es hier jetzt weiter?
Peter Hofer: Die Einrichtung einer Projektgruppe ist beschlossen. Ihr sollen Leute von allen politischen Gruppierungen angehören. Wenn die ersten Eckpunkte fixiert sind, werden Fachleute hinzugezogen. Bis der neue Kindergarten fertig ist, wird es noch mehrere Jahre dauern.
Wie stehen Sie zum Waldkindergarten?
Sonja Tanzer: Derzeit soll sich an den bestehenden Strukturen nichts ändern. Später wird man sehen. Wir wissen ja auch nicht, wie die politischen Verhältnisse in der nächsten Gemeinderatsperiode sind.
Was soll mit dem bestehenden Kindergarten und der ehemaligen VS Neder passieren?
Peter Hofer: Ersterer bietet sich natürlich als Erweiterungsmöglichkeit für das Vinzenzheim an. Was die VS Neder betrifft, sind wir für Vorschläge offen. Sicher ist nur, dass wir keinesfalls möchten, dass das Gebäude veräußert wird.
Eine Anspielung auf den Verkauf des Milderer Feuerwehrhauses?
Friedl Siller: Ja. Diese Vorgangsweise gefällt uns gar nicht. Dass die Gemeinde weniger Geld zur Verfügung hat ist Fakt. Aber die Lösung kann weder der Verkauf von Eigentum noch die Erhöhung von Gebühren sein. Wir müssen doch irgendwo auch einmal anfangen, zu sparen!Allein die Personalkosten sind in den vergangenen zwei Jahren um eine Million Euro gestiegen. Deshalb lassen wir die einzelnen Posten jetzt auch von einem Externen evaluieren.
Wo orten Sie noch Sparpotenzial?
Friedl Siller: Zum Beispiel bei der Schneeräumung von vielen Kilometern Privatfläche.
Wo könnten im Gegenzug Einnahmen lukriert werden?
Friedl Siller, Peter Hofer und Sonja Tanzer: Über das Industriegebiet in Kampl und über ein ökologisch verträgliches Laufkraftwerk in der Ruetz von Klaus Äuele bis Schaller. Für dieses Zukunftsprojekt liegt schon ein ausgearbeitetes Angebot vor. Jetzt sichern wir uns gerade das Wasserrecht.
Und wenn dann mal wieder Geld in die Kassen gespült wird, ist das Freizeitzentrum an der Reihe?
Friedl Siller: Hier sollten genauso neue Strukturen geschaffen werden, wie am Elfer. Im Klartext sollte das der TVB Stubai allein in die Hand nehmen. Erstens ist da genügend Geld da und zweitens ist es auch der TVB, der das FZZ hauptsächlich betreibt. Eile ist geboten, denn so, wie das Haus jetzt dasteht, ist es ein Schandfleck. Aber nein, statt einer klaren Neuregelung wird im Hintergrund jetzt wieder halbherzig herumgeplant und es werden Kosten produziert.
Sonja Tanzer: Wir sind immer noch der Meinung, dass es ein Fehler war, das Schwimmbad zuzusperren.
Ein Satzl noch zur Problematik im Oberbergtal.
Friedl Siller: Wir warten auf den straßenrechtlichen Bescheid. Wenn man weiß, welches Projekt verwirklicht werden soll, muss man sich schnellstmöglich mit den Grundeigentümern zusammensetzen. Für heuer sollte zumindest endlich eine Shuttle-Lösung umgesetzt werden. Hier geht auch uns alles zu langsam.
Peter Hofer: So oder so werden wir die nächsten drei Jahre bis zur nächsten Wahl konstruktiv weiterarbeiten. Das Klima im Gemeinderat ist grundsätzlich eh ganz gut.

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