Nachhaltiges Patsch
Neue Energiegemeinschaft kreiert Win-win-Situation

GV Simon Seeber (r.) und Christian Scherer verweisen auf viele Vorteile: Von besseren Konditionen für alle Teilnehmer, trägt das Modell auch zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise bei. | Foto: Kainz
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Strom aus dem Dorf für das Dorf – diesem Trend folgt nun auch Patsch.

PATSCH. Die Idee von Erneuerbaren Energiegemeinschaften (EEG) findet immer mehr Nachahmer. Wie berichtet hat Trins ein dahingehendes Musterprojekt realisiert – und damit auch engagierte Patscher inspiriert: "Als wir davon erfuhren, haben wir uns überlegt, dass so ein Modell auch in Patsch umsetzbar wäre", sagt GV Simon Seeber. Gemeinsam mit Christian Scherer bereitet er jetzt schon seit dem Frühjahr die erste Patscher Energiegemeinschaft vor. Mit 1. Jänner 2024 soll sie ans Netz gehen.

Die Ausgangslage

Seeber und Scherer haben beide eine Landwirtschaft und damit verhältnismäßig große Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern. Für den Strom, den sie einspeisen, erhalten sie weit weniger, als für den, den sie zukaufen müssen, wenn ihre PV-Anlagen nicht produzieren. Genauso ergeht es der Gemeinde Patsch mit ihrer PV-Anlage auf dem Volksschuldach. Die ersten drei Anbieter für die Patscher EEG sind somit gefunden. Sie werden ihren Strom künftig für Betriebe und andere größere Verbraucher wie Mehrparteienhäuser im Dorf zur Verfügung stellen – zu einem Preis der für die Kunden günstiger ist, als würden sie direkt vom Energieversorger beziehen. "Somit haben beide Seiten einen Vorteil", rechnet Seeber vor. "Wir schaffen eine Win-win-Situation für alle Teilnehmer", unterstreicht Scherer.

Start mit Probebetrieb

Warum die (vorläufige) Einschränkung auf größere Abnehmer, erklärt Seeber: "Momentan greift in Österreich noch die Energiepreisbremse des Bundes. Normale Haushalte fallen zumeist unter die dafür relevante Verbrauchsmarke von 2.900 kWh. Deswegen gilt im Einzelfall genau zu prüfen, ob sich die EEG überhaupt rentiert." Vorerst wird somit die Gemeinde mit ihren Gebäuden und Betrieben der größte Abnehmer des im Dorf produzierten Stroms sein. Scherer: "Wir starten klein und schauen dann, wie es läuft. Eventuelle anfängliche Probleme lassen sich so auch besser lösen. Mit der Zeit soll das System suxzessive ausgebaut werden. Unsere Vision wäre, dass Patsch irgendwann autark wird."

Regional und nachhaltig

Bis dahin ist es aber noch ein längerer Weg – auch können sich die Voraussetzungen und Abhängigkeiten bekanntlich täglich ändern. Fix ist aber, dass die erste Patscher EEG unter Dach und Fach ist! Mit Unterstützung des Raiffeisenverbandes wurde eine Genossenschaft gegründet und eine eigens angekaufte Software ist installiert. Hierzu noch eine Anmkerung: Ein gewisses Budget muss zwischen Einspeis- und Bezugstarif einbehalten werden, um den laufenden Betrieb mit Inventuren, Steuerberatung etc. zu bezahlen. Die Initiatoren freuen sich jedenfalls auf den Start mit 1. Jänner 2024: "Wir kriegen auch aus der Bevölkerung viele positive Rückmeldungen." Kein Wunder, das Projekt macht ja auch doppelt und dreifach Sinn!

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