Wipptal
Transit: Schulterschluss, aber kein Aufmarsch

Wer kennt's nicht? Das Verkehrsaufkommen hat das Maß des Erträglichen längst überschritten. | Foto: Suitner
  • Wer kennt's nicht? Das Verkehrsaufkommen hat das Maß des Erträglichen längst überschritten.
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BRENNER. Rund 30 Bürgermeister trafen sich vor kurzem, um weitere gemeinsame Schritte im Kampf gegen den Transit zu fixieren. Eine Blockade ist dabei vorerst kein Thema mehr.

In erster Linie sollte es ein Schulterschluss sein. Die Ortschefs aus dem nördlichen und südlichen Wipptal haben nämlich alle dasselbe Leiden: viel zu viel Verkehr in und um ihre Gemeinden. Neuerlich die Autobahn zu blockieren – diese Idee ist ob ihrer fraglichen Wirkung umstritten und wird daher vorerst nicht umgesetzt. "Eine Blockade ist sicher nicht die beste Lösung, weil sie auch Leute trifft, die nichts dafür können. Außerdem ist unser Problem bekannt genug", sagt der Wipptaler Planungsverbandschef Alfons Rastner.

Druck wird erhöht

Er und seine Kollegen haben sich aber darauf geeinigt, aktiv weitere Maßnahmen zur Verringerung des Aufkommens zu ergreifen. So ist ein gemeinsames Papier in Arbeit, das den Druck auf die Regierungen bis hin nach Brüssel erhöhen soll. Im Wesentlichen wird darin darauf gepocht werden, die im jüngsten Dreierlandtag von Nord- und Südtirol sowie dem Trentino gefassten Beschlüsse umzusetzen. Die Punkte reichen vom Ausbau der Verladeterminals für die RoLa über die Harmonisierung des Schienenverkehrs bis hin zur Einführung der Korridormaut u. v. m. "Hier ist bisher wenig passiert", weiß LA Florian Riedl, der bei der Versammlung ebenfalls anwesend war. Der Steinacher begrüßt es daher sehr, dass der in der Euregio beschlossene Weg nun auch auf Bürgermeisterebene vorangetrieben wird.

Rastner: "Flagge zeigen!"

Überdies trifft sich Rastner demnächst mit weiteren Kollegen im Unterland, um auch sie mit ins Boot zu holen: "Ziel ist, dass wir zwischen Rosenheim und Bozen gemeinsam Flagge zeigen. Auf der Strecke München bis Verona braucht es eine Bremse, aber nicht in Form von Einzelaktionen." Als einen der nächsten Schritte will man etwa die Möglichkeit zum Eingriff in die Dosiersysteme erwirken. "Wobei wir keine Staus produzieren wollen, die bis nach Südtirol hinunter reichen. Wir wären auch so fair, die Frächter zu informieren. Eine Million Lkw im Jahr sollten auf der Straße aber das Maximum sein. Denn es verstehen alle, dass die uns zumutbare Zahl längst überschritten ist."
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