Gurgiser kritisiert "Tunnelblick"
"Wipptaler sind Blockiermeister"

Fritz Gurgiser richtet einen "Appell an die Vernunft": "Mit der Linie, die in Gries gefahren wird, ist für die Leute nichts zu gewinnen!" | Foto: Kainz
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  • Fritz Gurgiser richtet einen "Appell an die Vernunft": "Mit der Linie, die in Gries gefahren wird, ist für die Leute nichts zu gewinnen!"
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Er wird am 10. August 70 Jahre alt und engagiert sich bereits mehr als sein halbes Leben lang für transitgeplagte Bürger. Das sagt Fritz Gurgiser zur Causa Lueg.

BEZIRKSBLATT: Herr Gurgiser, die Grieser fordern bei Lueg einen Tunnel. Warum können Sie dem nichts abgewinnen?
Grugiser:
Ich bin weder Tunnel-, noch Brückenexperte, aber ich weiß, dass man die Möglichkeiten, die sich im Zuge der Brückensanierung ergeben, nutzen sollte! Die Chance, die die Grieser jetzt haben, kriegen sie nie mehr wieder. Aber nein, man verlangt sehenden Auges etwas, das nicht geht. Vor Gericht wird alles verloren und man wirft einen Haufen Geld hinaus – das ist doch absurd! Es sind ja auch nicht „die Grieser“, sondern nur zwei mutierte „Blockiermeister“, die seit zwei Jahren alle Verbesserungen der ASFINAG verhindern. Die Grieser haben das Recht, dass die Gemeindevertretung das Beste für sie fordert.

Aber der Wipptaler und der Stubaier Planungsverband und sogar der Tiroler Landtag – bis auf die Grünen – stehen hinter dem Wunsch.
Es ist nicht Aufgabe von politischen Gremien, hinter „Wünschen“ zu stehen, sondern real das Beste für die private und betriebliche Anrainerschaft an der A13 herauszuholen. In Gries meint man, mit einem Tunnel könnte der Verkehr beeinflusst werden. Der Verkehr entsteht aber nicht auf diesen 1,8 Kilometern im Wipptal, sondern überall anders! Was bei Lueg passiert, ist doch lediglich, dass man eine kaputte Brücke durch eine neue mit Pannenstreifen für die Sicherheit ersetzt. Die Argumente, die seitens Gries für den Bau des Tunnels angeführt werden, sind schlichtweg falsch. Fazit: Der Tunnel ist Geschichte, die ganze Diskussion für die Katz' und schadet allen vom Brenner bis Kufstein.

Sie würden Bgm. Mühlsteiger also raten, umzudenken?
Ich appelliere dringend an seine Verantwortung als Bürgermeister – er soll für die BürgerInnen da sein und das Beste für die Gemeinde rausholen! Mit der „Blockier-Linie“, die aktuell gefahren wird, ist nichts zu gewinnen!

Wird das Verkehrsaufkommen Ihrer Ansicht nach weiter steigen?
Dazu möchte ich vorausschicken, dass ich 1987 begonnen habe, die Lärm- und Luftbelastung zu reduzieren. Das ist bei der Luft für Lungen und Schutzwald gut gelungen, beim Lärm noch nicht! Weiter bin ich der festen Überzeugung, dass der Verkehr in Zukunft wieder weniger wird. Nicht nur, weil in Kufstein seit vier Jahren dosiert wird, sondern das „Dumping-System“, das seit dem EU-Beitritt massiv forciert worden ist, langsam, aber sicher zusammenbricht. Corona, Ukraine-Krieg und Klimakatastrophe helfen dabei, das sinnlose Hin- und Hergekarre von Waren zu reduzieren und die Regionalität zu stärken.

Wir sitzen hier in Schönberg unweit der Einhausung, die Sie vor rund 30 Jahren maßgeblich mit erkämpft haben. Dennoch gäbe es auch hier noch zu tun ...
Richtig. In Schönberg muss das Problem mit der Mautstelle gelöst werden. Diese Art der Mauteinhebung hat sich überholt und Schönberg gehört aus der Würgeschlinge der A13 befreit. Dafür engagieren wir uns mit unserer Schönberger Gruppe.

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