Heilige Drei Könige
Sternsingen für die Mission kommt aus Aug-Radisch

- Salzburgs Erzbischof Franz Lackner begleitete die Sternsinger in Kapfenstein.
- Foto: Johann Schleich/Archiv
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Der Brauch, dass die Heiligen Drei Könige durch die Ortschaften ziehen, ist schon seit Jahrhunderten bekannt. Doch die wenigsten wissen, dass das Sternsingen für die Mission vor 75 Jahren im Raum Gnas seinen Anfang nahm. Das allgemeine Dreikönigssingen hingegen ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt.
SÜDOSTSTEIERMARK/GNAS. Zu einem großen Aufschwung des Dreikönigssingens kam es nach dem Zweiten Weltkrieg, nachdem die Heiligen Drei Könige zugunsten der Mission – quasi unter karitativem Stern – von Haus zu Haus zu ziehen begonnen hatten. Initiator dieser Aktion war Franz Sommer aus Aug-Radisch bei Gnas. Er schlug 1948 bei einer Exerzitienwoche in Kremsmünster vor, dass man mit diesem Brauch auch eine Hilfsaktion verbinden könne.

- Die Künstlerin Roswitha Dautermann, mit den von ihr geschaffenen drei steirischen Königen.
- Foto: Johann Schleich/Archiv
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Die Anfänge des Sternsingens
Und bereits 1949 begann man in Aug-Radisch mit dem sogenannten Sternsingen. Nach zaghaftem Start, anfänglich beschränkte sich die Aktion auf ein Dorf und einen Tag, sollte sich das Sternsingen auf das gesamte Land ausbreiten. Die ersten drei Männer, die österreichweit als Sternsinger für die Mission umherzogen, waren Franz Sommer, der spätere Gnaser Musikschuldirektor Alois Kaufmann und Franz Harb – alle aus der Pfarre Gnas. Das von ihnen vorgetragene Lied, es ist von Weitblick und internationaler Verbindlichkeit geprägt, blieb bis heute erhalten. Da heißt es in einer der Strophen: „Warum denn bauen wir nicht Brücken zueinander?“
Die Heiligen Drei Könige sind auch fester Bestandteil einer Weihnachtskrippe. Die drei Könige sollten jedoch erst am Dreikönigstag in die Krippe gestellt werden.

- Die drei Könige mit dem ehemaligen Feldbacher Pfarrer Friedrich Weingartmann bei Bürgermeister Josef Ober
- Foto: Johann Schleich/Archiv
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Weihwasser gegen Unwetter
Ein alter, jedoch bereits in Vergessenheit geratener Brauch ist das „Heiligen-Drei-Kini-Kreuz’n“, wie es vor einigen Jahrzehnten noch in einigen Dörfern praktiziert wurde. In Krusdorf ging man dabei mit Weihrauch und Weihwasser durch alle Räume. Das Haus soll dadurch vor Unglück beschützt bleiben.
In den Kirchen wird das Dreikönigswasser geweiht. Es gehört zu den „hochgeweihten“ Weihwassern, genauso wie das zu Ostern geweihte Wasser. Bei herannahendem Gewitter wird dieses Weihwasser bis heute vor dem Haus in alle Himmelsrichtungen verspritzt, sodass Haus und Felder vor Unwetterschäden geschützt bleiben.

- Die Sternsinger in einem Privathaus in Oberweißenbach
- Foto: Johann Schleich/Archiv
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