LPZ Bad Radkersburg
Menschen mit Demenz verstehen und begleiten

- Der Tag der Demenz im Landespflegezentrum Bad Radkersburg war gut besucht.
- Foto: KAGes LKH Südweststeiermark
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Unter dem Motto „Leben Mit Demenz“ und dem Titel „Gemeinsam – nicht einsam“ fand der Tag der Demenz im Landespflegezentrum Bad Radkersburg statt. In Kooperation mit der Institution Needs, dem Seelsorgeraum Sonnenland Südost der Caritas und dem Hospizteam Steiermark wurde Bewusstsein über das so wichtige und sensible Thema geschaffen.
BAD RADKERSBURG. Viele Betroffene, Angehörige, Fachkräfte und Interessierte nahmen teil.
Zu Beginn der Veranstaltung betonte Eveline Brandstätter, Direktorin für Pflege in der KAGes, die Bedeutung eines respektvollen, verständnisvollen und zugewandten Umgangs mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind: „Demenz betrifft nicht nur die Erkrankten selbst, sondern auch deren Familien und das soziale Umfeld. Unser Ziel ist es, Bewusstsein zu schaffen, Wissen zu vermitteln und Mut zu machen.“
Fachliche Impulse
Peter Rosegger, ausgewiesener Experte im Bereich Altersmedizin und Demenzprävention, gab im Rahmen seines Vortrages „Demenz – mehr als nur Vergessen“ einen spannenden Überblick über das Krankheitsbild, die unterschiedlichen Erscheinungsformen und die damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen. Er betonte, dass Demenz weit mehr sei als Gedächtnisverlust: Betroffene würden oft Veränderungen in Wahrnehmung, Sprache und Alltagsbewältigung erleben, was sowohl für sie selbst als auch für ihre Angehörigen große Belastungen mit sich bringe. Rosegger hob hervor, wie wichtig frühzeitige Information, Gesundheitskompetenz und die Förderung von Selbstbestimmung seien, um Betroffene in ihrem Alltag zu unterstützen.

- Peter Rosegger, Dijana Baranja, Regina Gollenz, Eveline Brandstätter, Maria Pieberl-Hatz; Johannes Lang und Tatjana Marks-Luttenberger (v. l.) beim Tag der Demenz im Landespflegezentrum Bad Radkersburg
- Foto: KAGes LKH Südweststeiermark
- hochgeladen von Heimo Potzinger
Zum Thema „Validation – Menschen mit Demenz verstehen und begleiten“ gab Alexandra Kaiser, zertifizierte Validationslehrerin, einen praxisnahen Einblick. Sie unterstützt Menschen darin, sich in die Gefühlswelt von Menschen mit Demenz einzufühlen und ihnen auf respektvolle und wertschätzende Weise zu begegnen. Mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem Fachwissen möchte Kaiser Angehörige, Pflegekräfte, Betreuerinnen und Betreuer sowie Interessierte dabei begleiten, den Umgang mit Menschen mit Demenz sicherer und einfühlsamer zu gestalten.
Maria Pieberl-Hatz, Pastoralreferentin der Katholischen Kirche Steiermark, wiederum zeigte in ihrem Vortrag „Das biblische Spiel – heilende Wirkung der Botschaft“ die spirituelle Dimension im Umgang mit Demenz auf und erklärte, wie biblische Geschichten und Symbole unterstützend wirken könnten. Im Anschluss lud sie alle Teilnehmenden zum gemeinsamen Gesang ein.
Austausch und Begegnung im Mittelpunkt
Ergänzend zu den Vorträgen boten Infostände die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren. Expertinnen und Experten standen für Fragen zur Verfügung, gaben Materialien weiter und boten praktische Tipps für den Alltag. Ein besonderer Programmpunkt war der Demenzrundgang, den Alexandra Kaiser erläuterte. Dieser Rundgang veranschaulichte, wie Menschen mit Demenz Dinge und Situationen wahrnehmen und erleben können – ein wichtiger Schritt, um Verständnis und Empathie zu fördern.
Neben den fachlichen Inhalten bot die Veranstaltung Raum für Gespräche, Austausch und Vernetzung. Besucherinnen und besucher konnten sich mit Expertinnen und expoerten austauschen, Informationen mitnehmen und neue Perspektiven für den Alltag mit Demenz gewinnen.

- Ältere Menschen mit Demenzerkrankung stehen nicht alleine da.
- Foto: KAGes LKH Südweststeiermark
- hochgeladen von Heimo Potzinger
Der Bürgermeister der Stadtgemeinde Bad Radkersburg, Karl Lautner, unterstrich die Bedeutung des Themas: „Demenz betrifft uns alle – direkt oder indirekt. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, Betroffenen und ihren Familien mit Verständnis, Respekt und Unterstützung zu begegnen. Solche Veranstaltungen sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung.“
Baranja Dijana, Pflegedienstleitung im Landespflegezentrum Bad Radkersburg zeigte sich erfreut über das große Interesse: „Wir sind überwältigt vom zahlreichen Besuch und der positiven Resonanz. Es ist schön zu sehen, dass so viele Menschen gemeinsam ein Zeichen für mehr Verständnis und Miteinander im Umgang mit Demenz setzen. Das zeigt, wie wichtig es ist, über Demenz zu sprechen, Wissen zu teilen und Netzwerke zu schaffen. Nur gemeinsam können wir Betroffenen und ihren Angehörigen das Gefühl geben, nicht allein zu sein“.
Aufgrund des großen Erfolges sei bereits geplant, die Veranstaltung im nächsten Jahr zu wiederholen, um weiterhin Bewusstsein zu schaffen, Wissen zu vermitteln und Menschen mit Demenz sowie ihre Angehörigen zu unterstützen.
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