Kuratorium für triviale Mythen

Beiträge zum Thema Kuratorium für triviale Mythen

Wissenschafter Matthias Marschik
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Kunstsymposion: Brauchtum und Kultur

Das Gleisdorfer Kunstsymposion setzt heuer einen besonderen Akzent. Das „Kuratorium für triviale Mythen“ (Kunst Ost) schafft eine Querverbindung zur regionalen Alltagskultur, die viele überraschen wird. Das bezieht sich auf ein Schwerpunktthema der Energieregion: Mobilität. Die Mobilitäts-Branche ist in der Region umfassend präsent und bildet so jene großen Prozesse der Veränderung ab, in denen das einstiege Armenhaus der Monarchie zu einem blühenden Lebensraum wurde. Das hat nicht nur, aber...

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Das erste Großserien-Auto der Geschichte auf dem Gleisdorfer Hauptplatz: Die „Tin Lizzy“, der Ford Model T, hier von 1927.
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Mythos Puch: Von den Anfängen

Vor hundert Jahren war ein Kennzeichenzwang für Kraftfahrzeuge schon obligat, weil die Bevölkerung sich jahrelang über den Geschwindigkeitswahn der Autler und Motorradfahrer beschwert hatten. Auch Unfälle häuften sich. Allerdings ließen technischer Standard der Fahrzeuge und Straßenbedingungen ohnehin kaum mehr als 40 km/h zu. Das war damals für die Menschen ein bedrohlicher Geschwindigkeitsbereich. Die Evidenznummern für Kennzeichen wurden ab 1905 österreichweit zentral vergeben. Das heißt,...

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Kapellmeister Siegfried Teller (links) und Moderator Harry Prünster
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Definitiv ein Jahrhundertereignis

Vor hundert Jahren starb der Handwerker und Fabrikant Johann Puch. Es war das Jahr 1914, in dem die Schüsse von Sarajevo den Habsburgern einen willkommenen Anlaß boten, Serbien den Krieg zu erklären, da sie sich den Balkan als Kolonie einverleiben wollten. Da ahnte noch niemand, daß daraus ein Europa tief traumatisierender Weltkrieg erwachsen würde. In diesem Großen Krieg erwiesen sich die in Graz stationierten „Zweier-Bosniaken“ als die härteste Truppe des Kaisers. Keine Einheit wurde höher...

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Viele Fahrzeuge blitzten, als wären sie eben erst dem Schachterl entnommen worden
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Mythos Puch: Der Auftakt

Ich fasse es noch gar nicht, was sich da heue eingelöst hat und wie das lief, als in Gleisdorf erstmals „Mythos Puch“ über die Bühne ging. Aber ich weiß natürlich wie so was kommt. Da waren einige exzellente Akteure aus der Szene am Werk und da war in der Innenstadt ein unermüdliches Team des TIP Tourismusverbandes im Einsatz. Um diese Basie herum konnten sich einzelne Enthusiasten einfinden, manche nur für einen kurzen Zwischenstop, manche über die volle Länge der Veranstaltung. Dazu das...

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Kathraina Lagler (TIP, links) koordiniert "Mythos Puch", Birgit Ferstl bezieht die Stadtbücherei ein
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Buch und Puch und Bücherei

Die Stadtbücherei Gleisdorf liegt etwa in der Mitte jener Wegstrecke, die am 20.9.2014 als „Geschichtsgasse“ markiert und dem „Mythos Puch“ gewidmet wird. Was hat das mit Büchern zu tun? Es geht um einen Blick auf die letzten hundert Jahre. Wie wurde aus einem Armenhaus der Monarchie eine blühende Region, in der wir einen hohen Lebensstandard genießen und die Wirtschaft weitgehend Vollbeschäftigung bietet? Büchereileiterin Birgit Ferstl dockt mit ihrer Einrichtung an diesem Projekt des...

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Kapellmeister Siegfried Teller probt mit seinen Leuten für einen historischen Moment
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Johann Puch, tonangebend

Die Stadtkapelle Gleisdorf wird einen historischen Akzent setzen. Kapellmeister Siegfried Teller hat eine kuriose Idee aufgegriffen. Vor hundert Jahren eröffnete Österreich den „Großen Krieg“, der Europa völlig veränderte. Kurz davor, im Juli 1914, starb ein Meister unserer Mobilitätsgeschichte: Johann Puch. Ein Keuschlerbub, der zum Fabrikanten wurde und dessen Name bei uns bis in die Gegenwart einen guten Klang hat. In diesen historischen Daten verknüpfen sich Kräftespiele, in denen sich über...

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Nobel-Hobel ohne Emissionen: Der Tesla Model S
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Automobil-Paparazzo: Elektriker und Verbrenner

Die technischen Grundlagen des Automobils sind vor rund hundert Jahren schon erfunden gewesen. Seither waren die Anbieter bemüht, diese Grundlagen in den Details zu verfeinern. Der Erste Weltkrieg wurde das erste technisch hoch gerüstete Massenschlachten, in dem Automobile eine wesentliche Rolle spielten, denn das Transportwesen war vielfach entscheidend für die Schlachtverläufe. Damals gab es schon Hybridfahrzeuge, also Wagen mit elektrischen Radnabenmotoren. Knapp vor 1900 war noch nicht...

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Das bescheidene Grazer Grab des Johann Puch
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Großes Treffen: 100 Jahre nach Johann Puch

Wir stehen am Vorabend des zweitägigen Gedenkens an Johann Puch, der vor hundert Jahren verstorben ist. Dieser Pionier der österreichischen Mobilitätsgeschichte hat es vom Keuschlerbuben zum Handwerker und schließlich zum Industriellen gebracht. Derzeit wissen wir gar nicht, ob sein Todestag der 19. Juli 1914 ist, wie damals die Zeitungen berichteten, oder ob des der 5. Juli ist, wie ein handschriftlicher Vermerk auf einem alten Dokument der Stadt Graz angibt. Aber diese Frage ist...

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Das Puch-Schammerl als Unikat: Mythos und Folklore
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Kunst Ost und der Mythos Puch

Die Energieregion hat zwei hervorgehobene Hauptthemen: Mobilität und Energie. Das Kulturlabor Kunst Ost ist über sein Kuratorium für triviale Mythen seit 2009 mit dem Thema Mobilitätsgeschichte befaßt. Damals lautete das Arbeitsthema: „Vom Mythos zum Fetisch zur Kunst“. Der kommende Herbst wird einen üppigen Kulturschwerpunkt bieten. Dazu gehört nicht bloß das dritte Gleisdorfer Kunstsymposion oder eine „Lange Nacht der Museen“. In Zusammenarbeit mit Katharina Lagler vom TIP-Büro wird nun ein...

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Gleisdorf und Weiz bespielten die Region mit einer engagierten Initiativenszene
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Selbstbestimmte Kulturarbeit

Demokratie, das heißt in der Essenz auch Selbstverantwortung und… Selbstermächtigung! Das klingt fein, aber ich muß Sie warnen, es macht Arbeit. Kürzlich fand ein weiteres Plenartreffen zum „Kulturpakt Gleisdorf“ statt. Es ist recht spannend, weil wir erreicht haben, daß sich Politik und Verwaltung mit uns Kulturschaffenden kontinuierlich auf Arbeitstreffen einlassen. So können wir interessante Projekte entwickeln und so läßt sich auch klären, warum man welchen Grundsätzen anhängt, welche Ziele...

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Das Moped, amtlich "Motorfahrrad", hat das Leben auf den Straßen revolutioniert
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Mopedismus

Wissen Sie eigentlich, was genau ein Moped ist? Was immer Sie bisher dachten, Mopeds sind keineswegs amtsbekannt. Natürlich wissen wir, was uns gelegentlich mit einigem Krawall um die Ohren fährt, was Vergnügen machen kann oder eine Bürde ist; oder eine Bürde transportiert, die wir sonst zu Fuß schleppen müßten. Mopeds waren eine soziale Revolution. Sie nahmen uns die Last des Strampelns auf Fahrrädern. Wer sich kein Auto leisten kann, wird bei Bedarf wenigsten ein Moped schaffen. Individuelle...

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Museums-Leiter Karlheinz Rathkolb (links) und Sonderdruck-Autor Peter Piffl-Perčević bei der Redaktionssitzung für die kommende Ausgabe der „Puch Museums-Revue“
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Die Steyr-Daimler-Puch-Story

Das Johann Puch-Museum Graz ist das wichtigste steirische Gravitationsfeld des Themas Mobilitätsgeschichte. Hier überlagern sich Vergangenheit und Gegenwart nicht nur in greifbaren Ausstellungsstücken, sondern auch in Debatten und wachsender Dokumentationsarbeit. Das Johann Puch-Museum verfügt seit diesem Jahr auch über eine kleine Kulturabteilung, in der Themen aufgearbeitet werden. Dabei ist das Gleisdorfer Projekt Kunst Ost maßgeblich beteiligt, verfügbares Wissen zu bündeln und zu...

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Sepp Schnalzer (links) und Heimo Müller vor dem „Blogmobil“, einem alten Steyr 680.
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Hand und Verstand

Das „Kuratorium für triviale Mythen“, getragen vom Kulturlabor „kunst ost“, befaßt sich schon geraume Zeit mit der Frage nach der speziellen Intellektualität von Handwerkern. Die allgemeine gesellschaftliche Einschätzung tendiert häufig zu völlig abstrusen Auffassungen von „Drecksarbeit“. Handfertigkeit und Problemlösungskapazitäten werden bloß einem Stümper egal sein. Um gute Ergebnisse zu schaffen, hat man höhere Anforderungen zu bewältigen. Es gibt keine exzellente Handarbeit ohne...

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Klassisches Hochrad aus dem Besitz des Gleisdorfer Heimatmuseums
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Kulturelle Nachtschicht

Zeit haben. Sich Zeit lassen. Das paßt zu Samstag Nacht. Einige Themen, sachkundige Leute und ein Schwerpunkt auf Gesprächen in realer Begegnung, so lief das gerade wochenends. Im Gleisdorfer „Museum im Rathaus“ war ein Beitrag zur österreichweiten „Langen Nacht der Museen“ dem Thema Mobilität gewidmet. Das ist einer der regionalen Schwerpunkte; neben dem Thema „Energieautarkie“. Aus diesem Anlaß wurde erneut und mit Augenzwinkern ein temporäres Büro vom „Amt für allgemeines Können“ eröffnet....

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Jauchzen statt klingeln: Man könnte einem LKW-Fahrer zu Fenster hineinlächeln.
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Klassische Mobilität, einspurig

Zum Auftakt der „Velo Gleisdorf“ trafen sich Fans historischer Fahrräder zu einer gemeinsamen Ausfahrt. Da ging ein Staunen durch die Stadt, denn es waren recht viele Räder im Feld, die über hundert Jahre alt sind. Wenn Sie heute auf unseren Straßen das Glück haben, etwa ein „Graziosa“ aus der Fabrik des Benedict Albl zu sehen, dann sollten Sie bedenken, dieses Fahrzeug war zu seiner Zeit so teuer und schwer erschwinglich, wie wenn sich heute ein Teenager eine hochkarätige Ducati kaufen möchte;...

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Die schöne Giulia
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Gleisdorf: Mobilität und Geschichte

Während im Zentrum der Stadt die „Auto Novo“ angelaufen ist, tun sich im Umfeld erstaunliche Dinge. Die „Löwen Rallye“ zeigt im kontrastreichen Feld einige besondere Perlen. Im „Museum im Rathaus“ entsteht eben eine fulminante Schau historischer Fahrräder. In der Galerie „einraum“ ist „Die Erfindung des Mopeds“ ausgestellt. Gleich vorweg, die heurige „Löwen Rallye“ bietet eines der schönsten Fahrzeuge auf, das wir bei Veranstaltungen in der Region je zu sehen bekamen. Eine 1963er Alfa Romeo...

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Max Reder pflegt mit Leidenschaft Fahrräder, die mehr als hundert Jahre alt sind.

Thema Fahrrad: Leihgaben gesucht!

In Gleisdorf bestand einer der ältesten Fahrrad-Clubs der Steiermark. Er wurde, laut Autor Wolfgang Wehap, im Jahr 1884 gegründet. Wir haben heute keine Vorstellung mehr, welche soziale Revolution das Fahrrad damals eingeleitet hat. Es war das erste bedeutende Massenverkehrsmittel und schuf außerdem die technischen Grundlagen für das moderne Automobil. Max Reder ist ein Kenner der Materie. Und zwar in Theorie wie in Praxis. Er sammelt historische Fahrräder, wobei er besonders Stücke aus dem...

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Warum sind die Puch-Schammerl in Österrech bis heute beliebte Folklore?
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Auto Novo: Mobilitätsgeschichte

Wir 1950er-Jahrgänge sind eine der allerersten Generationen des Landes, für die individuelle Mobilität durch ein Auto selbstverständlich wurde. Als junger Kerl konnte ich für wenig Geld einen Wagen kriegen, Pickerlpflicht gab’s keine, Sprit war billig und in Graz kannte damals niemand Parkplatzprobleme. Ich hatte zuerst einen Steyr-Puch 500, danach eine Simca 1000. Einfach so zum Spaß herumfahren, das taten wir völlig bedenkenlos. So erlebt das mein Sohn längst nicht mehr. Welcher Mechaniker...

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