Gleisdorf: Mobilität und Geschichte
Während im Zentrum der Stadt die „Auto Novo“ angelaufen ist, tun sich im Umfeld erstaunliche Dinge. Die „Löwen Rallye“ zeigt im kontrastreichen Feld einige besondere Perlen. Im „Museum im Rathaus“ entsteht eben eine fulminante Schau historischer Fahrräder. In der Galerie „einraum“ ist „Die Erfindung des Mopeds“ ausgestellt.
Gleich vorweg, die heurige „Löwen Rallye“ bietet eines der schönsten Fahrzeuge auf, das wir bei Veranstaltungen in der Region je zu sehen bekamen. Eine 1963er Alfa Romeo Giulia SS, also „Sprint Speciale“ im Kleid von Bertone. (Sie verstehen? Das ist nicht „der Alfa“, sondern „die Giulia“.)
Aber auch das formal atemberaubende Deesse-Cabrio von Chapron werden Sie auf den Straßen garantiert kaum je zu sehen bekommen. Übrigens, Sepp Schnalzer war wieder bereit, seinen Albl Phönix zu zeigen, der 1902 in Graz produziert wurde und somit das älteste steirische Automobil in fahrbereitem Zustand ist.
Schnalzer hat ferner die Fahrradsammlung von Max Reder um ein paar bemerkenswerte Stücke ergänzt. Der Schwerpunkt im „Museum im Rathaus“ ist dem späten 19. Jahrhundert gewidmet. Das bedeutet, Reder zeigt uns Glanzstücke des Handwerks und der frühen Fahrzeugindustrie, vor allem auch imposante Hochräder.
Und wieder einmal birgt dieser Herbst eine kleine Sensation, diesmal eine regional- und sozialgeschichtliche. Die Schau „Velo Gleisdorf“ beinhaltet ein „Janisch-Radel“. Ferdinand Janisch, ein Zeitgenosse des Johann Puch, bezog aus eben jenem Puchwerk einzelne Komponenten und baute in Ilz (nahe Fürstenfeld) Fahrräder.
Sie können also ein sehr gut erhaltenes Exemplar aus der "Ersten oststeiermärkische Fahrraderzeugung", eine absolute Rarität, in Gleisdorf sehen.
Wenn Sie durch das Zentrum schlendern, machen Sie doch auch einen Abstecher in die Bürgergasse, wo in der Galerie „einraum“ die Geschichte des Mopeds mit ausgewählten Fahrzeugen nachgestellt wurde. Die Marke Puch ist auch Laien vertraut, das hat Sammler Josef Laller einige Exponate zur Verfügung gestellt. Doch das HMW mit Hilfsmotor aus der Sammlung von Bernhard Lagler dürfte vielen noch ganz neu sein.
Rund um diese Aktivitäten wird vom „Kuratorium für triviale Mythen“ weiter an der Mobilitätsgeschichte der Region gearbeitet.
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