KUNSTFENSTER: Sonja Plattner
Die Kunst hat viele Ebenen

Sonja Plattner lebt und arbeitet als Künstlerin in ihrer Freizeit in Zirl. | Foto: Sonja Plattner
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  • Sonja Plattner lebt und arbeitet als Künstlerin in ihrer Freizeit in Zirl.
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Sonja Plattner ist eine junge Künstlerin aus Zirl. In ihren Werken beschäftigt sie sich mit Ebenen, Schichten - und der Schönheit des Abstrakten.

ZIRL. Im Hauptberuf ist Sonja Plattner Lehrerin am Gymnasium Ursulinen für Englisch und Kunst, wobei das Schulfach nun den Titel "Kunst und Gestaltung" trägt. Diese Berufswahl könnte für die 26-Jährige nicht passender sein, ist sie doch bereits seit Kindheitstagen sehr kunstaffin und seit mehreren Jahren auch selbst künstlerisch tätig. 

"In der Schule wird heute jeden Tag immense Leistung erwartet. Die Schülerinnen und Schüler müssen auch im Fach Kunst und Gestaltung etwas leisten - aber dennoch ist es mein Zugang, dass sie dies vorrangig nutzen können, um sich kreativ auszutoben, um etwas mit ihren Händen zu erschaffen und selbstwirksam zu sein."

, erklärt sie ihren pädagogischen Zugang. Die Stärkung motorischer Fähigkeiten sei gerade in Zeiten der Digitalisierung absolut erstrebenswert.

Ihren Schülern ist Sonja Plattner ein Vorbild. Einst kam sie über die Anime- und Comic-Kunst aus Japan "auf die Kunst-Schiene", wie sie lachend erzählt. Sie erlernte die Anatomie des Körpers anhand der Comics. Ebendies wollte sie selbst zeichnen können. Mittlerweile hat sie sich von diesem Kunststil meilenweit entfernt.

Abstrakte Ebenen

Heute ist es etwas diametral anderes, das die junge Künstlerin anzieht. Sie ist in der Risografie und in der Druckgrafik tätig, anders als viele Studentinnen der Kunst, die es aktuell sehr in die Malerei, in die visuelle Kunst oder Bildhauerei zieht. Die Themen, die Sonja interessieren, drehen sich weniger um das Realistische der Malerei oder der Fotografie - sie erzeugt mittels technischen Hilfsmitteln Drucke, die sich leicht vervielfältigen lassen. Sie spielt mit abstrakten Formen, Farben, Schichten, Strukturen und Ebenen. Sie erzählt:

"Jedes Bild setzt sich aus verschiedenen Teilen auf verschiedenen Ebenen zusammen. Ich versuche, diese Ebenen zu einem großen Ganzen zusammenzuführen - um sie im Anschluss wieder in diese Einzelbestandteile aufzulösen. Das ermöglicht einen breiten Spielraum: Ich tobe mich aus, probiere unterschiedliche Farben und diverse Formen."

"Work in Progress"

In der Makro-Fotografie, wie der Stil genannt wird, mit der sich Sonja beschäftigt, geht es um das Heran-Zoomen an kleine Ausschnitte. Große Werke werden so verfremdet bis zur Unkenntlichkeit, wenn man sich auf wenige Details konzentriert und diese hervorhebt. Beim Scherenschnitt wiederum möchte Sonja Plattner aus dem 2-Dimensionalen ins 3-Dimensionale gehen. Sie erzeugt neue Formen.

"Am meisten fasziniert mich die Unendlichkeit der Möglichkeiten. In der Malerei arbeitest du monatelang an einem Bild und hast dieses Ergebnis. Ich interessiere mich eher für das Immer-wieder-Verändern eines Bildes und den Prozess als das Ziel: Der Weg ist das Ziel."

Künstlerische Familie

Die Kunstfertigkeit wurde Sonja Plattner in die Wiege gelegt. In der Familie kann sie sich unter anderem mit Cousine Doris Pfefferle und Onkel Hans Pfefferle unterhalten, denn die beiden sind ebenfalls Künstler mit Bekanntheitsgrad über die Zirler Grenzen hinaus. 
Am 12. Juni lädt Sonja zur Ausstellung in Innsbruck, worauf sie sich aktuell intensiv vorbereitet. 

Ein Wort zum Schluss?

"Ich würde mir wünschen, dass die vielen talentierten Künstlerinnen und Künstler der Region noch viel mehr in den Vordergrund gerückt werden und die Anerkennung erhalten, die sie verdienen."

Informationen zur Ausstellung der Bildnerischen:
Vernissage: Mittwoch, 12. Juni um 19.00 Uhr
Öffnungszeiten: Donnerstag, 13. Juni bis Freitag, 21. Juni, 16.00 bis 19.00 Uhr 
Ort: Liebeneggstraße 8, 6020 Innsbruck

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