Seefelder Plateau

Abfahrverbote kommen fix

Entlastung für die Gemeinden am Seefelder Plateau: Nach intensiven Gesprächen mit dem Land und den deutschen Nachbarn haben die Bürgermeister von Reith und Leutasch ein Abfahrverbot für starke Reisewochenenden erreicht. 

SEEFELDER PLATEAU. Die Bürgermeister des Seefelder Plateaus haben in den vergangenen Wochen intensive Gespräche mit dem Land Tirol und dem Landkreisamt Garmisch-Partenkirchen geführt. Die Verkehrsbelastung, vor allem auf der B177 Seefelder Straße, sei nicht mehr tragbar. Vor allem an den vergangenen Faschingswochenenden waren kleinste Ortsstraßen blockiert. Die Sicherheit der Bürger und ein flüssiger Verkehr waren nicht mehr gewährleistet. Auch im Hinblick auf die geplante Fernpass-Maut, die das Verkehrsaufkommen am Plateau noch verstärken würde, wurden Entlastungsmaßnahmen gefordert.

Austausch mit Deutschland: Lösungen kann es nur überregional geben 

Zunächst fand ein Gesprächstermin am 29. Jänner mit Landeshauptmann Anton Mattle und den Ortschefs von Leutasch, Reith, Scharnitz und Seefeld statt. Nachdem auch die Gemeinden auf der bayerischen Seite massiv vom Ausweichverkehr betroffen sind, hat nun auch auf Initiative des Mittenwalder Bürgermeisters Enrico Corongiu Landrat Anton Speer im Landkreisamt Garmisch-Partenkirchen zur länderübergreifenden Abstimmung geladen.

Abfahrverbote fürs Wochenende

Nach einem weiteren Gespräch mit unter anderem Bezirkshauptmann Michael Kirchmair von Innsbruck-Land, der Abteilung Verkehrsrecht vom Amt der Tiroler Landesregierung sowie Vertretern der Polizei, Landesstraßenverwaltung und der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck ist es nun fix: Ab Frühjahr 2024 wird es jeweils von Freitag bis Sonntag für alle Abfahrten der B177 Abfahrverbote für den Durchreiseverkehr geben. Das Verbot gilt in beide Fahrtrichtungen, sowohl in den Süden als auch in den Norden. Nur Lenker mit Ziel in den Plateau-Gemeinden dürfen durch.

Problem Navi-Geräte

Großes Problemthema waren die Navigations-Geräte der Urlaubslenker. Sie stellen in Sekunden neue Wege dar, um den kürzesten Weg zum Ziel zu finden - nicht immer auf Straßen, die eigentlich dafür gedacht sind. Im Austausch mit den Deutschen wurde ersichtlich, dass sich die bundesdeutsche Rechtsprechung gerade hier von der österreichischen unterscheidet, um präventiv den Verkehr zu leiten oder an bestimmten Stellen sogar zu unterbinden. Die Frage ist, welche Mittel die Kommunen selbst in der Hand haben. Die große Runde vereinbarte, mindestens einmal im Jahr zusammenzukommen, um sich abzusprechen.

Ampel als Möglichkeit 

Zudem wird die Möglichkeit der Installation einer Dosierampel im Bereich Seefelder Playcastle in Fahrtrichtung Innsbruck geprüft. Damit soll einer Überlastung des Zirler Berges im Zuge der bevorstehenden Baumaßnahmen auf der A12 im Bereich Zirl Ost entgegengewirkt werden.

"Ausweichroute unattraktiv machen"

„Die letzten Wochen haben gezeigt, dass wir alle an einem Strang ziehen müssen, um nicht vom Verkehr überrollt zu werden. Eine Richtungsweisende Entscheidung für alle Gemeinden am Seefelder Plateau, zum Schutz unserer Bevölkerung. Auch in Hinblick auf eine bevorstehende Bemautung am Fernpass werden diese Maßnahmen definitiv Wirkung zeigen und die Ausweichroute über die B177 unattraktiv machen!“, 

sagt Bürgermeister Georgios Chrysochoidis von der Gemeinde Leutasch.

Sein Kollege Dominik Hiltpolt aus Reith ergänzt: 

„Es freut mich, dass nun unsere Forderung nach Abfahrverboten auf das niederrangige Straßennetz am Seefelder Plateau rasch umgesetzt wird. Nur so können zu den Hauptreisezeiten unsere Ortsgebiete wirksam vor dem Ausweichverkehr geschützt werden.“

Ab wann diese Abfahrverbote gültig sind und wie diese im Detail umgesetzt werden, wird derzeit von den zuständigen Behörden des Landes ausgearbeitet.

Hier gibt es mehr Infos zum Thema: Verkehrsbelastung am Seefelder Plateau

Hier gibt es das wichtigste aus der Politik in Telfs und Umgebung.