Vandalenakt in Hallein
Hass-Parolen und Pride-Flagge in Brand gesetzt
Eine Spur der Verwüstung zogen Unbekannte durch die Salinenstadt Hallein. Die Pride-Flagge vor dem Keltenmuseum wurde in Brand gesetzt. Neben Hass auf die Polizei wurden Homophobe-Beschimpfungen quer durch die Altstadt gesprayt.
HALLEIN. In der Nacht vom 25. auf 26. August zogen unbekannte Vandalen eine Spur der Verwüstung durch Hallein. Während im Stadtpark und dem Ziegelstadl Hass-Parolen gegen die Polizei und homophobe Beschimpfungen gesprayt wurden, wurde die Pride-Flagge vor dem Keltenmuseum in Brand gesetzt. Dabei wurde der Fahnenmast schwer beschädigt.
Kein Pardon mit den Tätern
Der bisher festgestellte Schaden beträgt laut der Stadtgemeinde Hallein mehrere Tausend Euro. Ärgerlich sind unter anderem die Schmierereien beim erst jüngst sehr aufwendig für 1,5 Millionen Euro renovierten Ziegelstadel, der mit Verunglimpfungen der Polizei und von Homosexuellen versehen wurde.
Bürgermeister Alexander Stangassinger ist sehr verärgert über derartige Vorfälle in der Salinenstadt.
"Hallein ist eine weltoffene Stadt. Die Stadtpolitik wird eine Nulltoleranzpolitik gegenüber den oder die Täter verfolgen", so der Bürgermeister
in einer ersten Reaktion.
"Das Verbrennen einer Flagge geht gar nicht und wird von uns streng geahndet. Wen wir diese Leute erwischen, dann werden sie die volle Verantwortung dafür übernehmen müssen", sagt Alexander Stangassinger.
Pride-Flagge vor Keltenmuseum abgefackelt
Beim Keltenmuseum wurde eine Pride-Flagge in Brand gesetzt. Hier sind die Beschädigungen besonders groß. Die beiden Mitarbeiterinnen des Museums, Magdalena Schlager und Hanna Pelwecki, stehen noch ganz unter dem Eindruck der Geschehnisse.
"Am Freitagmorgen hat uns unsere Reinigungskraft, als sie die Fenster öffnete die in Brand gesetzte Fahne entdeckt und uns informiert", erzählt Hanna Pelwecki den Ablauf der Ereignisse.
Die Bestürzung der Mitarbeiter im beliebten Keltenmuseum ist deutlich spürbar, da sie nicht zum ersten Mal das Ziel von homophoben Attacken geworden sind
"Bereits im letzten Jahr wurde unser Museum mit Beschimpfungen von Homosexuellen beschmiert. Es stand groß "Schwule" auf die Außenwand geschrieben. Damals hatten wir wenige Tage später eine Hochzeit von zwei Männern in unserem Haus", so Magdalena Schlager,
die für die Kulturvermittlung zuständig ist. Für die beiden Frauen ist es unverständlich, dass in unserer Zeit noch so viel Hass und Unverständnis in diesem Thema herrscht.
Wie bei den anderen Vandalenakten ermittelt derzeit die Polizei gegen Unbekannt. Die Aufzeichnungen einiger Videokameras werden derzeit ausgewertet. Aus ermittlungstaktischen Gründen gab die Polizei keine Stellungnahme zu den laufenden Ermittlungen ab.
Mitteilungen und Informationen können an die Stadtpolizei Hallein übermittelt werden: Telefon +43 6245 8988 oder per Mail polizei@hallein.gv.at
Das könnte dich auch interessieren
Weitere Beiträge aus dem Bezirk Hallein
Weitere Beiträge aus dem Tennengau HIER
Weitere Beiträge von Martin Schöndorfer HIER
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.