Hochwasserkatastrophe Hallein
Mit der Flut kam die Hilfswelle
Der 17. Juli 2021 werden die Halleiner nicht vergessen: Es war der Tag, an dem die Flut kam. Danach folgte eine Welle der Hilfsbereitschaft. Die Stadt Hallein hat mittlerweile alle gesammelten Spendengelder an Opfer des Hochwassers ausbezahlt.
HALLEIN. Den 17. Juli 2021 werden die Halleiner nicht vergessen: Es war der Tag, an dem die Flut kam. Danach folgte eine Welle der Hilfsbereitschaft. Es waren Bilder, die um die Welt gingen: Der romantische Kothbach hatte sich in einen reißenden Strom verwandelt und die Altstadt von Hallein verwüstet.
Jetzt, ein Jahr danach, sind kaum noch sichtbare Schäden vorhanden. Damals schwappte nicht nur eine Flutwelle über Hallein herein, sondern auch eine Welle der Hilfsbereitschaft. Durch die ungeahnte Großzügigkeit von hunderten Salzburgern aus dem ganzen Bundesland flossen Geld- und Sachspenden bei der Stadtgemeinde ein.
Ein Jahr später sind jetzt alle Spendengelder in der Höhe von 545.000 Euro, die an die Stadtgemeinde Hallein gingen, ausbezahlt. Dasselbe gilt für die Sachspenden, die über die Kirche abgewickelt worden sind.
Nach Flut kam Hilfswelle
Bürgermeister Alexander Stangassinger bewegen im Rückblick auf die Naturkatastrophe zwei Gefühle: einerseits der natürliche Schock bei einem solchen Erlebnis, andererseits die große Freude über die ungeahnte Hilfsbereitschaft und den Zusammenhalt in der Zivilbevölkerung.
"Unbekannte aus der Region kamen mit Schaufel und Besen, um anzupacken. Wirte und Metzger rückten aus und versorgten hunderte Hilfskräfte mit einer Jause. Feuerwehren aus ganz Salzburg waren am Sonntag, den 18. Juli angerückt und halfen. Das hat emotional vielen Betroffenen stark geholfen", so der Bürgermeister.
Dieselbe Erfahrung hatte auch die vom Hochwasser betroffene Christine Brochenberger gemacht:
"Noch in der Nacht sind unsere Nachbarn zur Hilfe geeilt. Auch der Einsatz und die Hilfe von Seiten der Gemeinde und des Landes Salzburg waren vorbildlich. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt."
Das Hochwasser hatte damals den Garten völlig zerstört und war durch die unteren Etagen des Wohnhauses geflossen.
"Neben der praktischen Hilfe, wie Container oder Bausachverständige wegen der Statik, war der Informationsfluss sowohl vom Land als auch der Gemeinde ständig gegeben. Das ging soweit, daß jetzt vor kurzem vom Land auch eine Evaluierung für zukünftige Hilfsmaßnahmen aus den Erfahrungen des aktuellen Hochwassers gemacht wurden", schildert die Betroffene Brochenberger ihre Erfahrungen und das Erlebte.
Ebenfalls schwer betroffen waren das Haus und die Firma von Georg Brunauer, die so schwer beschädigt wurden, daß sie abgerissen werden mussten.
Für die Familie Brunauer war der Verlust doppelt hart, da deren Firma ebenfalls im Haus untergebracht war und derzeit stillgelegt ist.
"Ich kann nur sagen: Hut ab vor der Gemeinde und dem Bürgermeister. Wir haben damals alles verloren. Jetzt im August können wir den Spatenstich für ein neuen Haus durchführen. Ein neues Lager, wo ich den Verkauf wieder starten kann, ist ebenfalls in Aussicht. Wir sehen optimistisch in die Zukunft", sagte der Familienvater und Unternehmer.
Der Bürgermeister betont, dass die rasche Hilfe nur möglich war, weil parteiübergreifend alle Stellen bei Stadt und Land sehr gut zusammengearbeitet haben.
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