Skigebiet Gaißau vor Übernahme
Österreichisches Duo als Bestbieter

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Hoffnungsschimmer im Tennengau für das Skigebiet Gaissau-Hintersee. Insolventes Skigebiet vor heimischer Übernahme. Wolfgang Hochsteger bestätigte am Mittwoch gegenüber der APA  entsprechende Medienberichte. Neo-Eigentümer planen familienfreundliches Skigebiet. Verkauf noch nicht rechtskräftig.

GAISSAU-HINTERSEE Das chinesische Kapitel dürfte für Gaißau-Hintersee bald Geschichte sein. Der Gläubigerausschuss erteilte den Bestbietern aus Gaißau und Wien den Zuschlag. Neben dem Gaißauer Geschäftsmann Bernhard Eibl und dem Wiener Rechtsanwalt Berthold Lindner gab es noch eine Bietergruppe aus Oberösterreich. Das erklärte Ziel der Bestbieter ist das Skigebiet Gaißau-Hintersee als Familienskigebiet zu erhalten.

Gaißau-Hintersee bleibt in heimischer Hand

Der Gläubigerausschuss, der aus den drei heimischen Gläubigerschutzverbänden AKV, KSV 1870 und Creditreform besteht, sprach sich im Konkursverfahren einstimmig für den Gaißauer Unternehmer und den aus dem oberösterreichischen Wintersportort Hinterstoder stammenden Anwalt Lindner aus. Das Konkursverfahren war im Oktober 2019 eröffnet worden. Hintergrund waren seit längerer Zeit nicht bezahlte Rechnungen durch den chinesischen Eigentümer. Für die zum Zuge gekommenen Bieter Eibl und Linder steht fest:

Neo-Eigentümer des Skigebietes Gaissau-Hintersee, der Rechtsanwalt Berthold Lindner "Die Gaissau wird ein Familienskigebiet bleiben." | Foto: Fotostudio Andorfer GmbH
  • Neo-Eigentümer des Skigebietes Gaissau-Hintersee, der Rechtsanwalt Berthold Lindner "Die Gaissau wird ein Familienskigebiet bleiben."
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"Wir werden auf jeden Fall wieder ein familienfreundliches Skigebiet in der Gaißau eröffnen", so der Anwalt Berthold Lindner. Für ihn und seinen Partner ist es wichtig, daß in Hinkunft wieder ein Ansprechpartner direkt vor Ort für das Skigebiet zuständig ist:" Wir wollen eng mit den Menschen vor Ort zusammenarbeiten. Vom Wintersportbegeisterten, über die Tourismussverbände bis hin zu den Gemeinden. Gaißau-Hintersee ist das regionale Skigebiet, das jeder von Klein auf kennt. Dem werden wir Rechnung tragen. Es wird nur gemeinsam funktionieren."

Der Wiener Anwalt mit oberösterreichischen Wurzeln bestätigte kolportierte Meldungen über eine Beschneiungsanlage und verwies auf eine Pressekonferenz am Ende der Woche, bei der Details über die künftige Nutzung bekannt gegeben werden. 

"Was ich jetzt schon sagen kann: Durch die Sozialen Medien geistern Ideen, wir wollen ein Bergsteigerdorf bzw. ein zweites Obertauern errichten. Das ist schlichtweg ein Unsinn", so Lindner.

Eine Eröffnung des Skigebietes ist für die Saison 2021/22 angepeilt.

Der Gaißauer Unternehmer Bernhard Eibl und seine Lebensgefährtin Lisa.  | Foto: Eibl (privat)
  • Der Gaißauer Unternehmer Bernhard Eibl und seine Lebensgefährtin Lisa.
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Sache noch nicht rechtskräftig

Bisher hielten chinesische Eigentümer drei Viertel der Gaissauer Bergbahn GmbH. Auf die Insolvenz im Januar folgten aber keine Sanierungsmaßnahmen. Damit war der Weg für einen Verkauf frei. Nach Aussage des Masseverwalters Hochsteger ist zwar der Zuschlag erteilt, aber die Rechtskraft und der endgültige Vertrag fehlen noch:

„Rechtskräftig ist die Sache damit aber noch nicht. Außerdem erhält Geschäftsführer Wang (der bisherige Eigentümer) noch eine Aufforderung zur Stellungnahme. Aber die wird an die Firmenadresse in Adnet zugestellt, ich gehe daher nicht davon aus, dass er eine Stellungnahme abgibt“, so der Anwalt.

Sollte noch eine Stellungsnahme erfolgen, so müsste das Landesgericht dieser nicht folgen. Laut Hochsteger sollte der Vertrag im Laufe der kommenden Woche aufgesetzt sein, mit dem Fristenlauf werde es aber noch bis etwa Mitte Mai dauern, bis die Übernahme rechtswirksam werde.

Gaissauer Berbahn GmbH - ein Überblick

Die „Gaissauer Bergbahn GmbH" befanden sich seit 2016 zu 75 Prozent im Besitz der chinesischen J&Y Holding Group Ltd. in Peking. Anfang 2017 wollte der Mehrheitseigentümer das Unternehmen über eine Insolvenz entschulden und sanieren. Der Geschäftsführer Zhong Hui Wang kündigte als nächsten Schritt Millioneninvestitionen an, allen voran in die künstliche Beschneiungsanlage. Im Sanierungsverfahren erhielten die Gläubiger eine 30-Prozent-Quote. Geschehen ist danach nichts mehr. Trotz zum Teil bester Schneelage in den letzten beiden Wintern waren die Lifte nicht im Einsatz. Ausbleibende Pachtzahlungen führten letztendlich zum Insolvenzantrag durch die acht Grundeigentümer. Am 24. Oktober wurde das Konkursverfahren eröffnet. Schließlich erfolgte am 12. April der Zuschlag für das Bieterduo Eibl/Lindner. Rechtsgültig im Mai 2020.

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