Dreharbeiten
Weltberühmte Forscherin statttete Kuchl einen Besuch ab
Dreharbeiten führten die weltberühmte Verhaltensforscherin Jane Goodall in die Waldrappkolonie Kuchl.
KUCHL. Die heute 88-jährige Jane Goodall revolutionierte in den 1960er Jahren mit ihrer Feldforschung über Schimpansen das Denken unserer Gesellschaft über die Beziehung zwischen Mensch und Tier und setzt sich seither unermüdlich für den Artenschutz ein. Dem vom Aussterben bedrohten Waldrapp wird von ihr dabei besondere Beachtung geschenkt: „Hier haben die engagierten Leute nicht darauf gehört, was alles nicht geht. Sie haben es einfach getan und das mit großem Erfolg“, sagt Goodall. Die Bilder, als die Waldrappen, begleitet von Menschen in Ultraleichtflugzeugen, wieder lernten, in den Süden zu fliegen, gingen und gehen um die Welt. „Ich finde diese Vögel wunderschön.“
Verbindung Toskana - Kuchl
Im Zuge von Dreharbeiten im Land Salzburg besuchte die Forscherin das Team in Kuchl. Der Leiter des Projektes, Johannes Fritz, hatte jedenfalls für Jane Goodall gute Nachrichten. „Wir haben heuer am Georgenberg sechs Nester in den Nischen gezählt und rechnen mit rund 15 Jungvögeln, die teilweise schon geschlüpft sind. Die Kolonie wächst und ist ein Erfolgsprojekt. Und im Herbst wird der Nachwuchs gemeinsam mit den anderen in die Toskana ins Winterquartier fliegen, den Weg finden sie inzwischen alleine.“ Dann wird – wenn dieses Wortspiel erlaubt ist – all good oder eben Goodall.
20 Jahre Engagement
Das europäische Waldrapp-Projekt gibt es seit 20 Jahren und konnte immer auf die Unterstützung der weltberühmten Artenschützerin zählen. Dieses Jahr wird das zweite LIFE-Projekt gestartet. Zehn Partner aus vier Ländern arbeiten unter der Leitung vom Tiergarten Schönbrunn an der Wiederansiedelung des Waldrapps. Kuchl gilt hier als Beispiel für andere.
Für Landesrätin Daniela Gutschi steht fest: „Es bedarf beeindruckender Persönlichkeiten wie Jane Goodall, um in unserer modernen Gesellschaft für das Thema Artenvielfalt zu sensibilisieren und auf die Gefahr hinzuweisen, die das weltweite Aussterben ganzer Arten mit sich bringt. Wir alle müssen es uns zur Aufgabe machen, den Schutz von gefährdeten Tieren als Priorität zu betrachten. Der Georgenberg ist so gesehen ein Leuchtturm für mich, ein Erfolgsprojekt, dass vieles geht, wenn man will. Darum unterstützen wir dieses Projekt.“ Doch es gibt nicht nur gute Nachrichten: Die Waldrappe in Italien werden immer wieder zum Ziel von Wilderern. "Ein Drittel der Verluste in Italien entsteht durch Wilderei."
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