Beschluss ausstehend
Wohnbaupläne in Torren spalten die Meinungen

- Der geplante Bau von geförderten Mietwohnungen im Ortsteil Golling spaltet die Meinungen.
- Foto: Pixabay
- hochgeladen von Fabienne Gruber
Im Gollinger Ortsteil Torren wird über geplante Wohnbauten intensiv diskutiert. Während Bürger wie Wolfgang Seiwald vor Leerstand, zusätzlichem Verkehr und Überlastung der Infrastruktur warnen, verweist Bürgermeister Martin Dietrich auf rechtliche Vorgaben.
GOLLING. Im Ortsteil Torren der Gemeinde Golling wird über neue Bauprojekte heftig diskutiert. Anlass ist die geplante Errichtung mehrerer Mehrparteienhäuser, die von Grundstückseigentümern in Zusammenarbeit mit Bauträgern umgesetzt werden sollen. Wolfgang Seiwald, selbst Anrainer und Initiator einer Unterschriftenliste, sieht die Entwicklungen kritisch. „Es wird bei uns viel neu geplant und soll viel neu gebaut werden“, sagt er. Viele Grundstücke würden aufgrund von Erbschaften verkauft, auf den Flächen seien größere Wohnbauten geplant. Für Seiwald stellt sich die Frage, ob die Gemeinde diesen Zuwachs verkraften könne. Er verweist auf bereits bestehenden Leerstand, hohe Immobilienpreise und die Tatsache, dass Golling lediglich eine Hauptwohnsitzquote von rund 70 Prozent aufweist.

- Im Ortsteil Torren der Gemeinde Golling sollen zwei Gebäude für geförderten Mietbau entstehen.
- Foto: Josef Wind
- hochgeladen von Trisha Augusta Rufinatscha
Auch die Infrastruktur sei ein entscheidender Punkt: „Wenn die Neubauten tatsächlich bezogen werden, bedeutet das 100 bis 150 zusätzliche Einwohner. Das wirkt sich auf Schulen, Kindergärten und die Verkehrssituation aus.“ Besonders der zusätzliche Autoverkehr bereite Sorgen, da Torren bereits heute stark durch Ausflugs-, Gewerbe- und landwirtschaftlichen Verkehr belastet sei. Bislang haben sich 292 Bürger der Initiative angeschlossen, die eine demokratische Entscheidung über die Projekte fordert.
„Keine rechtlichen Einwände“
Bürgermeister Martin Dietrich verweist dagegen auf die rechtlichen Rahmenbedingungen. „Das Projekt besteht aus zwei Gebäuden für geförderten Mietbau. Die Flächen sind laut Raumordnungskonzept 2018 dafür vorgesehen, auch von der Dichte her. Natürlich hat auch der Grundeigentümer seine Rechte“, betont er. Im Bauausschuss sei die Debatte sachlich verlaufen. Sowohl Befürworter als auch Kritiker hätten ihre Standpunkte vorgebracht, der Ortsplaner habe keine rechtlich greifenden Einwände gesehen.

- Martin Dietrich, SPÖ Bürgermeisterkandidat von Golling.
- Foto: SPÖ Golling
- hochgeladen von Martin Schöndorfer
Die Entscheidung über die Projekte liegt nun beim Gemeinderat. Ob in der kommenden Sitzung tatsächlich schon ein Beschluss über die Bauprojekte gefasst wird, ist derzeit unklar. Fest steht jedoch, dass die Frage nach Neubauten in Torren die Gemeinde Golling auch über den Sitzungstermin hinaus beschäftigen wird. Für Dietrich sind die gesammelten Unterschriften ein wichtiges Signal: „Knapp 300 Unterschriften lassen mich nicht unberührt. Das ist ein Arbeitsauftrag für die Zukunft.“
Das könnte dich auch interessieren:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.