FH Salzburg
Neues Forschungsgebäude Twin²Sim am Campus Kuchl eröffnet

Das neue Forschungsgebäude in Kuchl.  | Foto: Fh Salzburg/Neumayr
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  • Das neue Forschungsgebäude in Kuchl.
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Multifunktionales Versuchsgebäude, Labor, Forschungsprojekt, Arbeitsplatz. Im Beisein von Landeshauptmann Wilfried Haslauer sowie zahlreichen Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft wurde  das neue Forschungsgebäude „Twin2Sim“am Campus Kuchl der FH Salzburg eröffnet.

KUCHL.„Twin2Sim“ vereint Prüfräume, Fassadenprüfstand, Messeinrichtungen, eine Manipulationshalle und bietet 20 hochwertige Arbeitsplätze für die Wissenschafterinnen und Wissenschaftler Ziel der Forschungsaktivitäten im Twin²Sim ist es, Lösungen für gebäudetechnische Anlagen, Bauteile, Gebäudehüllen und Multifunktionsfassaden zu entwickeln, messtechnisch in Experimenten zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Untersucht werden thermisches, hygrisches und Strömungsverhalten, Tageslichtqualität, Verformungen von Bauteilen, Schallschutz und das Zusammenwirken der Prototypen mit dem Raum und der Nutzung im Raum – alles unter den realen Bedingungen der Umwelt. Das macht die Untersuchungen zwar komplexer aber auch realitätsnäher. Die in Kurzzeit- als auch Langzeitmessungen gewonnenen Daten aus hunderten von Sensoren werden gesammelt und in einem „digitalen Zwilling“ abgebildet. Dies ermöglicht die Entwicklung von Modellen und die Simulation am “digital twin“ – daher auch der Name „Twin²Sim“.

Twin²Sim ist eines der größten Forschungsvorhaben, das die FH Salzburg in ihrem über 25-jährigen Bestehen umgesetzt hat. Das Versuchsgebäude entspricht mit den vielfältigen wissenschaftlichen Möglichkeiten nicht nur dem aktuellen Stand der Technik, sondern ist auch als energieeffizienter, konstruktiver Holzbau errichtet. Gemeinsam mit dem Team von LP architektur wurde damit ein – dem Standort Kuchl entsprechendes – architektonisch hochwertiges Gebäude aus Holz verwirklicht.

Investition in anwendungsorientierte Forschung

Große Unterstützung kam dabei vom Land Salzburg, welches das Projekt zu 50 % co-finanziert hat. Landeshauptmann Wilfried Haslauer: „Die FH Salzburg ist ein wichtiger Partner der WISS2025, der Wissenschafts- und Innovationsstrategie des Landes. Aufgrund der hier ansässigen Einrichtungen ist der Standort Kuchl ein echter Hotspot der nachhaltigen Materialentwicklung und bildet somit das ideale Umfeld für das neue Forschungsgebäude. Ich erwarte mir praxisnahes Arbeiten in enger Kooperation mit der heimischen Wirtschaft am Puls der Zeit. Verbunden mit dem Auftrag, das gewonnene Know-how zu teilen, wird so auch der Wirtschaftsstandort Salzburg nachhaltig gestärkt. Das hohe Interesse von vielen Unternehmen aus der Region unterstreicht dies eindrucksvoll. Damit leistet die FH Salzburg einen wesentlichen Beitrag zu dem im aktuellen Regierungsprogramm des Landes Salzburg forcierten Ausbau des Wissenscampus Kuchl als Kompetenz- und Transferzentrum im Bereich Bioökonomie, alpines Bauen und Holz.“

FH-Geschäftsführer Raimund Ribitsch hebt die Bedeutung der Investition in die FH-Forschungsinfrastruktur hervor: „Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 2,2 Mio. Euro, finanziert je zur Hälfte vom Land Salzburg und der FH Salzburg. Zusätzlich haben wir Eigenmittel für Ausstattung, Betrieb und die Zertifizierung investiert. Twin²Sim ist somit die größte Einzelinvestition in die Forschung an der FH Salzburg. Unser großer Dank gilt dem Land Salzburg für die Co-Finanzierung im Rahmen der Vorhaben der WISS2025.“ Zudem verweist er auf die Bedeutung des Forschungsvorhabens: „Wir sind stolz, dass an der FH Salzburg zu global relevanten Themen wie Nachhaltigkeit, Ökologie und Digitalisierung am Puls der Zeit geforscht wird. Die FH Salzburg vereint Expertise und Know-how in all diesen Bereichen.“

Roald Steiner (FH-Vizerektor), Gabriele Tischler (WK Salzburg), Hilla Lindhuber (AK Salzburg), Raimund Ribitsch (FH Geschäftsführer), Landeshauptmann Wilfried Haslauer, AR-Vorsitzender Hans Scharfetter, Projektleiter Michael Grobbauer, Doris Walter (FH Geschäftsführerin), Gerhard Blechinger (FH Rektor). | Foto: FH Salzburg / Neumayr
  • Roald Steiner (FH-Vizerektor), Gabriele Tischler (WK Salzburg), Hilla Lindhuber (AK Salzburg), Raimund Ribitsch (FH Geschäftsführer), Landeshauptmann Wilfried Haslauer, AR-Vorsitzender Hans Scharfetter, Projektleiter Michael Grobbauer, Doris Walter (FH Geschäftsführerin), Gerhard Blechinger (FH Rektor).
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Stärkung des Standortes durch Forschung

Hans Scharfetter, Vorsitzender des FH-Aufsichtsrates, betonte bei der Eröffnung die Bedeutung der FH Salzburg als verlässlicher und innovativer Partner: „Die Forschung an der FH Salzburg hat in den letzten Jahren enorm an Dynamik gewonnen. Mittlerweile beträgt das Forschungsvolumen jährlich rund 5 Mio. Euro. Das Forschungsvolumen am Standort Kuchl ist alleine in den letzten 5 Jahren von 750.000 Euro auf 1,4 Mio. Euro gestiegen und es wurden Arbeitsplätze für 30 neue Forschungsmitarbeiter geschaffen. Das Projekt Twin²Sim ist ein weiterer Meilenstein in dieser Entwicklung und trägt maßgeblich zur Stärkung des Standortes bei.“

Auch die beiden FH-Gesellschafter – Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer – bestätigen die Wichtigkeit der Wissensgenerierung und des Know-how Transfers. „Wohnen und Klimaschutz sind zentrale Themen der Zukunft. Es geht um Wohlbefinden und gutes Leben - die Herausforderungen sind groß. Die Fachhochschule entwickelt sich mit ‚„Twin2Sim“ in Kuchl zu einem Forschungs-Campus der Nachhaltigkeit, um diese Herausforderungen besser zu meistern“, erklärt Cornelia Schmidjell, Direktorin der AK Salzburg. WK-Direktor Manfred Pammer, ergänzt: „Der FH-Standort Kuchl mit den Schwerpunkten Holz, biogene Werkstoffe und alpines Bauen ist für die Salzburger Wirtschaft unverzichtbar und soll weiter gestärkt und ausgebaut werden. Twin²Sim leistet dazu einen wesentlichen Beitrag.“

Architekt Thomas Lechner (LP architektur) und FH-Projektleiter Michael Grobbauer (v.l.). | Foto: Thomas Fuchs
  • Architekt Thomas Lechner (LP architektur) und FH-Projektleiter Michael Grobbauer (v.l.).
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Forschung für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz

„Mit Twin²Sim können wir neue Erkenntnisse gewinnen, wie Gebäudetechnik, Bauteile, Raum und Mensch zusammenwirken“, erklärt Projektleiter Michael Grobbauer die Ziele des Forschungsvorhabens. „Wir können neue Bauteile entwickeln und erproben. Als ‘kleine Welt’ stehen Versuchsgebäude und Prüfstand repräsentativ für die ‘große Welt’ der gebauten Realität und ermöglichen die Untersuchung von Lösungen unter Realbedingungen. Gemeinsam mit Unternehmen können wir nun neue Lösungen und Produkte zur Reduktion des Energiebedarfes, für klimaneutrale und komfortable Gebäude und zur Verbesserung der Gebäudeperformance entwickeln.“

Wissenstransfer und Kooperationen

Das Forschungsgebäude mit den geplanten Projekten ist Inkubator für Ideen aus Wirtschaft und Forschung und Ort der Zusammenarbeit. Das Interesse von Unternehmen hat sich schon vor der Errichtung gezeigt. Mehr als 20 Firmen haben das Projekt mit Sachleistungen unterstützt. Das Interesse an der weiteren Kooperation mit der FH Salzburg im außeruniversitären und universitären Bereich ist groß. Die Kooperation mit Unternehmen ist ein wichtiger Faktor der Forschung der FH Salzburg und ein maßgeblicher Impuls für die Initiierung von Twin²Sim.Derzeit erfolgt am Twin²Sim eine Einmessphase. Erste Versuche werden ab Spätherbst 2022 gestartet; ein Prototyp aus dem Zentrum Alpines Bauen wird voraussichtlich mit November 2022 am Prüfstand montiert. Der Vollbetrieb wird im Frühjahr 2023 beginnen.

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