Chance auf Eigentum
Sechs Maßnahmen für leistbares Wohnen in Tirol

Wirtschaftslandesrat Mario Gerber, Ellen Moll, Fachgruppenobfrau der Tiroler Immobilien- und Vermögenstreuhänder, sowie Bau-Landesinnungsmeister Patrick Weber (v.l.) präsentieren konkrete Maßnahmen, um Wohneigentum in Tirol wieder leistbarer zu machen. | Foto: Die Fotografen
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  • Wirtschaftslandesrat Mario Gerber, Ellen Moll, Fachgruppenobfrau der Tiroler Immobilien- und Vermögenstreuhänder, sowie Bau-Landesinnungsmeister Patrick Weber (v.l.) präsentieren konkrete Maßnahmen, um Wohneigentum in Tirol wieder leistbarer zu machen.
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Hohe Baukosten, lange Genehmigungen und Steuern erschweren Eigentum. Die Bauwirtschaft Tirol fordert nun konkrete Entlastungen für Häuslbauer.

TIROL. Die Bauinnung Tirol und die Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder schlagen Alarm: Der dramatische Rückgang an Baugenehmigungen, immer strengere Baustandards und steigende Baukosten bedrohen laut aktuellen Zahlen nicht nur rund 10.000 Arbeitsplätze, sondern auch die Möglichkeit auf leistbares Eigentum für breite Bevölkerungsschichten.

Eine neue Studie der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (GAW), im Auftrag der Wirtschaftskammer Tirol erstellt, belegt die Entwicklung eindrucksvoll.

Eigentum wieder möglich machen

Gemeinsam mit Wirtschaftslandesrat Mario Gerber präsentierten Landesinnungsmeister Patrick Weber und Fachgruppenobfrau Ellen Moll sechs konkrete Maßnahmen, wie Eigentum wieder realistisch werden kann – insbesondere für junge Menschen und Familien.

 „Wir müssen wieder pragmatisch denken, einfacher bauen, schneller genehmigen“, betont Ellen Moll. | Foto: Die Fotografen
  • „Wir müssen wieder pragmatisch denken, einfacher bauen, schneller genehmigen“, betont Ellen Moll.
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Sechs Maßnahmen für leistbares Eigentum:

1.Finanzierung erleichtern
Zinsgünstige Kredite, mehr Subjektförderung und eine Öffnung der Wohnbauförderung für alle Eigentumsformen werden gefordert.

2.Steuern senken
Grundbuch- und Grunderwerbssteuer sollen beim Erstkauf entfallen, zusätzlich braucht es bessere Abschreibungsmöglichkeiten.

3.Grundkosten verringern
Durch höhere Baudichte und klare Regeln in der Vertragsraumordnung könnten Grundstückspreise gesenkt werden.

4.Baukosten reduzieren
Entschlackung von Normen und Auflagen, weniger technischer Aufwand und Umbau-Erleichterungen im Bestand sollen helfen.

5.Genehmigungen beschleunigen
Digitale Verfahren, verbindliche Fristen und Fokus auf das Wesentliche sollen Bauprojekte schneller realisierbar machen.

6.Einkommen entlasten
Ein steuerfreies Rücklagenkonto sowie steuerfreie Überstunden sollen das Sparen auf Eigentum erleichtern.

Steuern als Preistreiber beim Eigentum

Rund 41 % der Kosten beim Wohnungskauf entfallen auf Steuern und Abgaben – ein enormer Anteil. Auch überzogene Baustandards treiben die Preise weiter in die Höhe. „Wir müssen wieder pragmatisch denken, einfacher bauen, schneller genehmigen und Eigentum ermöglichen“, betont Ellen Moll.

Leerstand nur begrenzt nutzbar

Laut GAW-Studie lassen sich durch Leerstandaktivierung maximal 10 % des jährlichen Bedarfs decken – also rund 500 Wohnungen pro Jahr in ganz Tirol. Die Hoffnung auf schnellen Wohnraum durch Leerstand allein sei nicht realistisch.

Eigentum bedeutet Sicherheit und Perspektive

„Es geht nicht um Luxus, sondern um Sicherheit, Perspektiven und Eigentum für junge Menschen und Familien“, unterstreichen Moll und Weber. Jeder Tiroler Haushalt solle im Laufe des Lebens zumindest einmal Anspruch auf Wohnbauförderung haben.

Auch Landesrat Mario Gerber sieht politischen Handlungsbedarf:

„Für viele Tirolerinnen und Tiroler ist der Weg zum Eigenheim in den letzten Jahren durch hohe Baukosten, strenge Kreditvorgaben und überbordende Vorschriften zunehmend unpassierbar geworden. Mit dem Ende der KIM-Verordnung und neuen Eigentumsinitiativen schaffen wir neue Chancen – insbesondere für junge Menschen und Familien. Ziel ist es, die Eigentumsquote in Tirol nachhaltig zu steigern und Wohnen wieder leistbar und zukunftssicher zu machen.“

Rund 41 % der Kosten beim Wohnungskauf entfallen auf Steuern und Abgaben – ein enormer Anteil. | Foto: Architekturhalle/Renderwerk
  • Rund 41 % der Kosten beim Wohnungskauf entfallen auf Steuern und Abgaben – ein enormer Anteil.
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Tirol im Bundesländervergleich im Nachteil

Trotz neuer Regeln ab 1. Juli 2025 hinkt Tirol im Vergleich mit Vorarlberg und Salzburg hinterher: Tiroler Haushalte mit mittlerem Einkommen zahlen monatlich bis zu € 241 mehr, bei maximaler Förderung sogar € 350 mehr. „Wir brauchen eine Wohnbauförderung, die Eigentum tatsächlich ermöglicht“, so Weber.

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„Es geht nicht um Luxus, sondern um Zukunftssicherheit und Wahlfreiheit“, unterstreichen Moll und Weber. | Foto: Die Fotografen
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