14. August – Eidechsentag
Die Blindschleiche als Gartenhelfer
Zum 14. August, dem Tag der Eidechsen, informiert der Naturschutzbund speziell über die Echsenart der Blindschleiche.
TIROL. Einigen wird es neu sein, aber die Blindschleiche ist keine Schlange, sondern gehört zu den Echsen. Von den 14 heimischen Reptilienarten ist sie die häufigste in Österreich und in ganz Europa verbreitet. Sie ist auch ein geeigneter Gartenbewohner, wenn der Garten mit vielen Schnecken besiedelt ist. Denn diese gehören zur Leibspeise der Eidechsen.
Der besonders nützliche Gartenhelfer
Die silbrig-grau bis kupfrig-braun gefärbte, glänzende Echse wird bis zu 50 cm lang und ist somit die längste Echse in Österreich. Der abwerfbare Schwanz der Blindschleiche ist meist kürzer als der Körper, kann aber auch nahezu doppelt so lang sein. Fühlt sie sich bedrängt, wirft sie ihn ab, damit sich der Angreifer auf das zappelnde Stück konzentriert und sie fliehen kann. Der Schwanz wächst daraufhin nicht mehr in der ursprünglichen Größe nach. Da auf ihrem Speiseplan vor allem Schnecken und Regenwürmer, aber auch Insekten und Spinnentiere stehen, ist sie ein besonders nützlicher Gartenhelfer.
Vielfalt für den Garten
Wo findet man die Blindschleiche? Sie bewohnt vielfältige Lebensräume, sofern diese ausreichend Bodenfeuchte und Versteckmöglichkeiten bieten. Die nützlichen Echsen kann man in seinem Garten ansiedeln, wenn es Schneckenprobleme gibt. Dafür sollte der Garten naturnah, nachhaltig, unaufgeräumt und ohne Insektengift oder Pflanzenschutzmittel gehalten werden.
Gut ist es auch "wilde Ecken" zu schaffen, mit attraktiven Kleinstrukturen, Steinhaufen und ein paar rare Sonnplätze. Auch Baumstümpfe, dichtes Gehölz und locker geschichtete Laub- und Komposthaufen bereichern die Umgebung und bieten geeigneten Unterschlupf für den Tag. Und: Auch Blindschleichen müssen trinken! Besonders bei den aktuellen Temperaturen tut man ihnen mit einer Wasserstelle in Bodennähe einen großen Gefallen.
Noch weiß man wenig über die Blindschleiche
Die Blindschleiche ist, obwohl sie sehr häufig in Österreich vertreten ist, in ihrer Biologie noch recht unerforscht.
Was man aber weiß: Der Lebensraumverlust durch intensive Landwirtschaft, räuberische Katzen und andere Fressfeinde und der Straßenverkehr stellen die größte Gefahr für sie dar. Um mehr über heimische Reptilienarten und deren Verbreitung zu erfahren, sind naturinteressierte Menschen gefragt: Wer seine Beobachtung mit Foto auf naturbeobachtung.at oder der gleichnamigen kostenlosen App teilt, unterstützt als Citizen Scientist den modernen Naturschutz.
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