Wintersport
Was mache ich, wenn ich von einer Lawine erfasst werde?
- Wie verhalte ich mich, wenn ich von einer Lawine verschüttet werde? Das erfahrt ihr in diesem Beitrag.
- Foto: Canva
- hochgeladen von Lucia Königer
Lawinen sind in Tirol keine Seltenheit. Leider kommt es auch häufig genug vor, dass Wintersportler von einer Lawine erfasst werden und im schlimmsten Fall dabei gar umkommen. Mit dem richtigen Verhalten kann man seine Überlebenschancen erhöhen. Wie das aussieht, erfahrt ihr hier!
TIROL. Im alpinen Gelände birgt der Reiz des Schnees oft auch Gefahren, und eine davon ist die Möglichkeit, von einer Lawine erfasst zu werden. Was kann man unternehmen, wird man von einer Lawine erfasst? Wie kann ich meine Überlebenschancen maximieren?
Ruhe bewahren und versuchen an der Oberfläche zu bleiben
Während man verschüttet wird, sollte man, soweit man die Nerven hat, versuchen sich an der Oberfläche zu halten. Dies erreicht man mit Schwimmbewegungen, die helfen, sich auf dem Schnee zu halten und nicht unter die Oberfläche gezogen zu werden.
Während man versucht an der Oberfläche zu bleiben, empfiehlt es sich auch, sich zu den Seiten zu bewegen. In den Randbereichen der Lawine kann es zu geringerem Druck kommen, was die Möglichkeit bietet, sich freizuarbeiten.
Funktioniert das Herausfahren nicht, versucht man Ski und Stöcke loszuwerden, um das eigene Gewicht zu reduzieren und die Verletzungsgefahr zu senken
- Droht die Gefahr von einer Lawine verschüttet zu werden sollte man versuchen, sich möglichst an der Oberfläche zu halten.
- Foto: unsplash/Yasmin Gomes (Symbolbild)
- hochgeladen von Lucia Königer
Begraben unter Schnee, da kann man schon kurz einmal die Nerven verlieren. Doch gerade das ist sehr kontraproduktiv. Die erste Regel lautet: Ruhe bewahren und die Lage einschätzen. Man sollte versuchen sich gut wie möglich zu orientieren und die Lage einschätzen.
Um herauszufinden wo oben und wo unten ist, sollte man versuchen einen Hohlraum zu schaffen. Hier einfach in den Schnee spucken, dort wo der Speichel herunterläuft, ist unten.
Liegt man unter einer Lawine, sollte man auch unbedingt die Atemwege freihalten. Indem man die Hand vor den Mund legt, kann man eine Atemtasche vor dem Gesicht bilden. Eine lebensrettende Maßnahme, wenn man von einer Lawine verschüttet wird.
Lawinenairbag und ABS-Rucksack
Viele Wintersportler, die risikoreich unterwegs sind, sind mit einem Lawinenairbag und einem ABS-Rucksack ausgestattet. In diese Sicherheitsausrüstung zu investieren kann einem im Notfall das Leben retten.
Die meisten Lawinenairbags verwenden Druckgaspatronen, um den Airbag zu füllen. Es gibt auch Modelle, die elektrische Ventile verwenden. Die Patronen enthalten komprimiertes Gas, typischerweise Stickstoff. Der Airbag kann auf verschiedene Arten aktiviert werden. Manuelle Auslösesysteme erfordern, dass der Benutzer den Airbag manuell auslöst, indem er an einem Auslösegriff zieht. Automatische Systeme können durch Sensoren aktiviert werden, die eine Lawinensituation erkennen. Wenn der Airbag ausgelöst wird, strömt das Gas aus der Patrone durch ein Ventil in den Airbag. Der Airbag füllt sich innerhalb weniger Sekunden.
Der aufgeblasene Airbag wirkt wie ein Auftriebskörper. Dadurch bleibt der Träger an der Oberfläche der Lawine und wird nicht so tief in den Schnee gezogen. Der aufgeblasene Airbag schützt den Kopf, Nacken und Oberkörper des Trägers vor dem Einklemmen durch den Schnee und verhindert, dass er von der Lawine verschüttet wird.
Allerdings ist ein Lawinenairbag keine Garantie für absolute Sicherheit ist. Er ist eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme und sollte in Kombination mit anderen sicherheitsrelevanten Praktiken, wie dem Tragen von Lawinenverschüttetensuchgeräten (LVS-Geräten), Schaufel und Sonde sowie einer angemessenen Ausbildung in Lawinensicherheit, verwendet werden.
Signalgebung und selbst Hilfe leisten
Sofern möglich, sollte man versuchen, auf sich aufmerksam zu machen, damit die Rettung oder nicht verschüttete KameradInnen schneller zur Hilfe eilen können. Notrufgeräte, Pfeifsignale oder Schreie, können Rettungskräfte auf deine Position aufmerksam machen.
Wer nicht alleine unterwegs ist, sollte auch immer bedenken, nach der Selbstrettung den KameradInnen zu helfen, die eventuell noch verschüttet oder verletzt sind.
Zeit ist hier entscheidend. Je schneller du die verschüttete Person findest und ausgräbst, desto höher sind die Überlebenschancen. Wenn du mehrere Helfer hast, bildet ein Muster, um systematisch nach der verschütteten Person zu suchen. Dies kann die Effizienz erhöhen.
Wenn du die verschüttete Person findest, überprüfe sofort ihre Atmung. Falls erforderlich, beginne mit der Wiederbelebung. Jede Minute zählt. Auch wenn du die Person gefunden hast, ist es wichtig, auf professionelle Hilfe zu warten, um eine umfassende medizinische Versorgung sicherzustellen.
Wie sieht es mit der aktuellen Lawinengefahr aus? Das erfahrt ihr beim Lawinenreport Tirol
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