Fronleichnam
Fest der Prozessionen

Die Monstranz ist der zentrale Bezugspunkt bei der Fronleichnamsprozession. | Foto: Cincelli/dibk.at
  • Die Monstranz ist der zentrale Bezugspunkt bei der Fronleichnamsprozession.
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Glaube an die Gegenwart Christi wird hinausgetragen – Tiroler Landesprozession vom Innsbrucker Dom zur Basilika Wilten.

TIROL. Der katholische Feiertag Fronleichnam wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert – heuer ist dies der 30. Mai. Die Geschichte des Fronleichnamsfests reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Zu Fronleichnam bezeugen Katholiken ihren Glauben an die bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie. Das Wort "Fronleichnam" leitet sich vom mittelhochdeutschen "vron", das heißt "Herr", und "lichnam", also "lebendiger Leib", ab und bedeutet "Lebendiger Leib des Herrn". In den Prozessionen wird die konsekrierte Hostie in einem Schaugefäß, der Monstranz, mitgetragen.

Tiroler Landesprozession in Innsbruck

Am Fronleichnamstag findet die alljährliche Tiroler Landesprozession statt. Die Hl. Messe mit Bischof Hermann beginnt um 08:30 Uhr im Dom zu St. Jakob. Von dort nimmt die Prozession bei Schönwetter den Weg zur Basilika Wilten, mit Stationen bei der Annasäule, beim Landhaus, bei der Seniorenresidenz Veldidenapark und in der Basilika Wilten, wo auch der Schlusssegen gespendet wird.

Bei der Prozession wird die Monstranz unter einem „Himmel“ (Baldachin) getragen. Die vier Altäre sollen die vier Himmelsrichtungen symbolisieren, bei denen für die verschiedenen Anliegen der Menschen in Stadt und Land um den Segen Gottes gebetet wird. Nach dem landesüblichen Empfang vor der Basilika Wilten sind alle zu einem gemütlichen Beisammensein beim St. Bartlmä-Kirchlein eingeladen.

Bei Absage der Prozession findet im Anschluss an die Feier der Hl. Messe mit einem Altar im Dom St. Jakob der landesübliche Empfang am Domplatz statt. Der Gottesdienst im Dom um 11:30 Uhr fällt am Fronleichnamstag aus.

Wie ein zweiter Gründonnerstag

Das „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“, wie Fronleichnam seit 1970 offiziell heißt, ist wie ein zweiter Gründonnerstag: Es wird gefeiert, dass Jesus beim letzten Abendmahl seine bleibende Gegenwart in Brot und Wein verheißen hat. Der Glaube an die Gegenwart Christi wird von den katholischen ChristInnen auf die Straßen und in die Welt hinausgetragen. In Österreich und in mehr als einem Dutzend anderer Länder - darunter Portugal, Brasilien, Polen, Kroatien und mehrere deutsche Bundesländer - ist Fronleichnam ein gesetzlicher Feiertag.

Tiroler Schutzgarden als UNESCO-Kulturerbe

In manchen Orten begleiten Schutzgarden das Allerheiligste bei der Prozession. Vier gibt es davon noch in Tirol: in Thaur, Hall, Volders und Schwaz. Während sich die Schwazer Sakramentsgarde Salva Guardia nennt, bezeichnen sich die anderen als Partisaner nach ihren dreizackigen Hellebarden, den sogenannten „Partisani“. Sie wurden 2013 als immaterielles Kulturerbe der UNESCO Österreich eingetragen. Gegründet wurden diese Garden vor etwa 500 Jahren nach dem Vorbild der Corpus-Christi-Bruderschaften in Spanien und sollten die Prozessionen in der Zeit der Reformation beschützen.

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