60 Jahre Diözese Innsbruck
Gemeinschaftskraft und Zukunftsmut

Als Symbol der Jubiläumsfeier kommen Stehtische zum Einsatz, die später in die Dekanaten und Einrichtungen der Diözese als Symbol für Synodalität und Gespräch gebracht werden. | Foto: Cincelli/dibk.at
  • Als Symbol der Jubiläumsfeier kommen Stehtische zum Einsatz, die später in die Dekanaten und Einrichtungen der Diözese als Symbol für Synodalität und Gespräch gebracht werden.
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Feierlicher Gottesdienst zum Jubiläum am Sonntag, 28. April, mit ORF-Liveübertragung.

TIROL. Zum Fest des Diözesanpatrons Petrus Canisius feiert die Diözese ihren 60. “Geburtstag”. “Das Diözesanjubiläum begehen wir als ein Fest der Dankbarkeit. Wir danken Gott für 60 fruchtbare und spannungsreiche Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965)”, sagt Bischof Hermann Glettler. Die prophetische Weite und Weltoffenheit dieser Kirchenversammlung hatte auch in Tirol einen Geist des Aufbruchs zur Folge: „Es wurden Gemeinden aufgebaut, gesellschaftliche Kooperation gesucht und zahlreiche pastorale Initiativen gesetzt. Der Dank gilt den unzähligen Frauen und Männer, Priestern und Laien, die dies geistvoll und engagiert mitgetragen haben.“

Zentraler Höhepunkt der Feiern wird ein öffentlicher Festgottesdienst am Sonntag, 28. April, um 10 Uhr im Innsbrucker Dom zu St. Jakob sein, im Anschluss wird eine Agape angeboten. Der Festgottesdienst aus dem Innsbrucker Dom wird von ORF III und den ORF-Regionalradios live übertragen. Mit der Gemeinde feiert Bischof Hermann. Musikalisch gestaltet wird die Messfeier durch die Chorspatzen aus der Innsbrucker Pfarre St. Paulus unter der Leitung von Franziska Radauer und Peter Schafferer sowie dem Innsbrucker Domchor und Dombläsern unter Leitung von Domkapellmeister Christoph Klemm, Simon Brandlechner an der Orgel und Kantorin Magdalena Schlag.

Gemeinsam danken, feiern und Zukunft gestalten

Als Symbol der Jubiläumsfeier kommen 60 runde Tische zum Einsatz. „An den vielen Knotenpunkten unserer Gesellschaft sollen sie einen Erfahrungsaustausch anregen und zum Dialog einladen. Wir wollen zuhören und inmitten einer pluralen Gesellschaft das Verbindende stärken“, sagt dazu Bischof Hermann Glettler. Auch das Gebet bleibt ein Schwerpunkt in diesem Jahr: „Ich bin überzeugt, dass daraus ein neuer Zukunftsmut erwachsen kann, den es in den vielen aktuellen Herausforderungen unbedingt braucht. Zum Jubiläum werden wir erstmals einen diözesanen Umweltpreis vergeben.“

Der Rückblick auf 60 Jahre Diözese zeige aber auch deutlich, dass die einst blühende Volkskirche an Bedeutung verliert, so der Diözesanbischof: „Dieser Entwicklung hat man sich bereits mit der Diözesansynode 1971/72 gestellt und ebenso in der Vorbereitung des Jubiläumsjahres 2014. Auch heute hilft uns weder eine Verklärung der Vergangenheit noch eine vorwurfsvolle Klage über verzögerte Reformschritte wirklich weiter.“ Er setze sich für einen Weg der Zuversicht ein – getragen vom weltweiten Synodalen Prozess, zu dem Papst Franziskus eingeladen hat.  „Ich lade alle Gläubigen, aber auch jene, die sich von der Kirche distanziert haben, ein, mit uns zu feiern und die nächsten Schritte gemeinsam zu gehen!“, schließt der Bischof ab.

Alte Kirche, junge Diözese

Schon im 5. oder 6. Jahrhundert gab es in Tirol Christen. Der Großteil der heute stehenden Kirchen wurde zumindest im 19. Jahrhundert, meist aber früher, errichtet und viele Bräuche werden seit Jahrhunderten gepflegt. Das historische Tirol war von Anfang an auf verschiedene Diözesen aufgeteilt, 1818 erfolgte mit einer Neuorganisation die „Reduktion“ auf Brixen (der Großteil des heutigen Nordtirol, Pustertal, Obervinschgau und Osttirol), Salzburg und Trient. Damit lagen nach dem Ersten Weltkrieg und der Grenzziehung am Brenner plötzlich zwei der drei Tiroler Bischofssitze in Italien.  Um die kirchliche Verwaltung zur Unterstützung der Pfarren und der Seelsorge aufrecht zu erhalten, wurde in Innsbruck erst eine Brixener Filiale errichtet. Aus dieser entstand 1921 die noch mit Brixen verbundene und schließlich 1925 direkt dem Hl. Stuhl unterstellte Apostolische Administratur Innsbruck-Feldkirch. Ein Provisorium, dem eine lange Haltbarkeit beschieden war, denn es sollte aufgrund der politischen Ereignisse noch bis zum Jahr 1964 dauern, bis schließlich Innsbruck formell als Diözese errichtet wurde.

Petrus Canisius: Seit 1964 Diözesanpatron

Mit der Erhebung zur Diözese vor 60 Jahren wurde Petrus Canisius zum Diözesanpatron erkoren. Aus diesem Grund feiert die Diözese Innsbruck ihr Jubiläum zu seinem Gedenktag, dem 27. April. Geboren am 8. Mai 1521 in Nimwegen in den heutigen Niederlanden, trat Petrus Canisius 1543 als erster Deutscher in den Jesuitenorden ein. Sein großes Anliegen als leidenschaftlicher Prediger und Schreiber war die Reform der katholischen Kirche. Petrus Canisius hielt sich häufig in Österreich auf. Er nahm mehrmals an den Beratungen des Konzils von Trient teil und hielt sich schließlich von 1560 bis 1580 meist in Innsbruck auf. 1562 eröffnete er das Jesuitenkolleg in Innsbruck, 1569 eines in Hall. Ab 1571 diente er als Hofprediger bei Erzherzog Ferdinand II in Innsbruck und zog als Prediger und Volksmissionar durchs Land.

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