Gesundheit
ÖTL präsentiert Informationswoche für Tinnitus-Patienten

Das Logo der Selbsthilfegruppe TINNITUS TIROL, einer Selbstorganisation für Menschen, die unter Tinnitus, Hörsturz oder Morbus Meniere (Drehschwindel) leiden. | Foto: ÖTL
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  • Das Logo der Selbsthilfegruppe TINNITUS TIROL, einer Selbstorganisation für Menschen, die unter Tinnitus, Hörsturz oder Morbus Meniere (Drehschwindel) leiden.
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TIROL. Im Rahmen der TINNITUS AWARENESS WEEK (Bewusstseinswoche) lädt die Österreichische Tinnitus Liga (ÖTL) am Donnerstag, den 10.2.2022 von 16-19 Uhr und am Freitag, den 11.2.2022, im selben Zeitraum, zu Zoom-Veranstaltungen ein. Tinnitus-Patienten erhalten dort für sie  wichtige Infos.

Was ist Tinnitus?

Unter Tinnitus (lat. tinnire=klingeln) versteht man jede Art  von Ohr- und Kopfgeräuschen, die auf keine äußere Schallquelle zurückzuführen sind. Bei Tinnitus-Patienten dürfte eine Funktionsstörung im Innenohr vorliegen, die dafür verantwortlich ist, dass diese Geräusche vom Gehirn des Patienten gedacht werden. Eingebildet sind sie deshalb freilich nicht.

Wie empfinden Betroffene den Tinnitus?

Betroffene hören entweder auf einem, auf beiden Ohren oder auch im gesamten Kopfbereich kontinuierlich Töne und Geräusche unterschiedlicher Prägung. Diese können von einem Brummen, Surren und Sausen über ein Zischen, Knarren und Scharren bis hin zu Dröhn-, Pump,- sowie Klopfgeräuschen reichen. Die Lautstärke wird von Mensch zu Mensch, zu verschiedenen Zeiten sehr unterschiedlich wahrgenommen: vom leisen fast angenehmen Säuseln von Blättern, bis zum Dröhnen von Düsenjets oder Pressluftbohrern.

Fast unerträglicher „komplexer Tinnitus"

Ist der Tinnitus nicht auszuhalten, spricht man von einem „dekompensierten" oder „komplexen Tinnitus", weil er in der Folge einen Komplex von fast unlösbar scheinenden Folgeerscheinungen nach sich zieht. Diese können sich in Form von Schlafstörungen, negativen Auswirkungen auf das Berufsleben, Depressionen und Lebensunlust sowie Angstzuständen und sozialer Isolation bemerkbar machen.
Es gibt aber auch Menschen, die trotz aller Schwierigkeiten mit der Geräuschbelastung zurecht kommen. In so einem Fall spricht man von einem „kompensierten Tinnitus". Viele Tinnitus-Geschädigte schaffen dies von selbst oder mit Hilfe anderer.

15.000 Tiroler leiden unter Tinnitus

Zehn bis 20 Prozent aller Menschen leiden an störenden Ohrengeräuschen, weiß Hannes Picker, Leiter der HNO-Abteilung des Krankenhauses Schwaz. Zwei bis drei Prozent, ungefähr 15.000 Tiroler sind durch den Tinnitus dauerhaft in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Der akute Tinnitus, der weniger als drei Monate besteht, könne laut dem HNO-Arzt bei den meisten Menschen sehr gut behandelt werden und verschwindet oft vollständig. Die Behandlungsmethoden seien vielfältig und individuell. „Doch bei chronischen, über Jahre bestehenden Ohrgeräuschen gibt es oft keine vollständige Heilung“, weiß Picker.
Die Chancen einer Heilung werden unter anderem durch gute Diagnostik, seriöse Therapien, Entspannungsübungen sowie durch Informationen aus kompetenter Hand erhöht.

ÖTL als Anlaufstelle für Betroffene in Tirol

Die Österreichische Tinnitus Liga (ÖTL) mit Sitz in Innsbruck bietet hier als Anlaufstelle für Betroffene, Maßnahmen wie die Tinnitus-Selbsthilfegruppe des Dachverbandes Selbsthilfe Tirol in Innsbruck an. Die ÖTL ist eine österreichweite gemeinnützige Selbsthilfeorganisation für Menschen, die unter Tinnitus leiden, einen Hörsturz erlitten haben oder an „Morbus Meniere" (Drehschwindel gepaart mit Übelkeit) erkrankt sind. Beratungen sowie Informationen für die Betroffenen erfolgen kostenlos.

Die Selbsthilfegruppe TINNITUS TIROL. | Foto: ÖTL
  • Die Selbsthilfegruppe TINNITUS TIROL.
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Was bietet Ihnen die ÖTL?

• Umfangreiche Informationen und alltagstaugliche Tipps
• Verständnis für Ihr Problem
• Teilnahme an ÖTL-Selbsthilfegruppen (auch online)
• Kontakt und Austausch mit Gleichbetroffenen
• Tinnitus-Online-Sprechstunde mit anerkannten Referenten
• Teilnahme an Tinnitus-Veranstaltungen in Präsenz- und als Online-Events
• Mitgliedermagazin „Tinnitus-Forum“ erscheint viermal pro Jahr
• Newsletter (Anmeldung unter www.oetl.at/newsletter)
• Europäisches Tinnitus Netzwerk EUTINNET

Das Gruppenbild zeigt den Vorstand der ÖTL (2. von links ist PD Dr. Roland Moschèn – klinischer Psychologie und Psychotherapeut der Uni-Klinik Innsbruck) und einige Gruppensprecher, bei einem Treffen eben dieser. | Foto: ÖTL
  • Das Gruppenbild zeigt den Vorstand der ÖTL (2. von links ist PD Dr. Roland Moschèn – klinischer Psychologie und Psychotherapeut der Uni-Klinik Innsbruck) und einige Gruppensprecher, bei einem Treffen eben dieser.
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Wie finanziert sich die ÖTL?

Den Löwenanteil der Finanzierung der ÖTL bilden zu ungefähr 61 Prozent die öffentliche Hand und zu knapp 32 Prozent die Mitgliedsbeiträge. Der Rest wird großteils durch private Spenden finanziert.

Gruppenleiter der „Österreichischen Tinnitus Liga" (ÖTL) bei einer Fortbildung. | Foto: ÖTL
  • Gruppenleiter der „Österreichischen Tinnitus Liga" (ÖTL) bei einer Fortbildung.
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Mehr Informationen zu den Angeboten der ÖTL in Innsbruck, finden Sie unter www.oetl.at


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