Vinzengemeinschaften
5.000 Familien und Einzelpersonen finanziell unterstützt

Der VINZIBus ist eines der Erfolgsprojekte der Vinzenzgemeinschaft.  | Foto: BezirksBlätter
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  • Der VINZIBus ist eines der Erfolgsprojekte der Vinzenzgemeinschaft.
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In Tirol gibt es über 80 Vinzenzgemeinschaften. 770 Mitglieder und 2.100 Helferinnen und Helfer  stellen sich in unserem Land in den Dienst der guten Sache. Für das Präsidium der Tiroler Vinzenzgemeinschaften stellen die ansteigende Vereinsamung von Menschen in unserer Gesellschaft, aber auch die Integrationen von Menschen auf der Flucht große Herausforderungen dar.

INNSBRUCK. Im Jahr 2021 konnten 5.000 Familien und Einzelpersonen finanziell unterstützt werden, dabei wurden 750.000 Euro ausgeschüttet. Für das Präsidium der Tiroler Vinzenzgemeinschaften stellen die ansteigende Vereinsamung von Menschen in unserer Gesellschaft, aber auch die Integrationen von Menschen auf der Flucht große Herausforderungen dar. Wir müssen uns auf Krisen und deren sozialen Folgen einstellen“, bringen es die Präsidentin Karoline Knitel und Präsident Christoph Wötzer auf den Punkt.

Konkrete Hilfe

„Unserem zentralen Motto ‚keine Hilfe ohne Hausbesuch‘ sind wir auch in den Corona-Jahren treu geblieben. Auch wenn wir Abstand halten mussten und unser höchstes Gebot schwer umzusetzen war – der direkte Kontakt mit den Menschen ist für uns wichtig, um konkrete Hilfe leisten zu können“, betont Knitel.

Direkte Finanzhilfen seien gerade in den aktuell schwierigen Zeiten essenziell für viele Menschen, die unvermittelt in Not und soziale Schwierigkeiten kämen. Im Zentrum der Hilfen stehen dabei vor allem die Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen, Beiträgen zu Betriebskosten und die Vermeidung von Zwangsräumungen. „Im Jahr 2021 haben wir so 750.000 € aufgewendet, um soziale Not unbürokratisch zu lindern“, unterstreicht Knitel.

Christoph Wötzer (Präsident VG Tirol), Karoline Knitel (Präsidentin VG Tirol) und Dietmar Günther (Obmann der Beschäftigungsinitiative VINZIHand) | Foto: promedia
  • Christoph Wötzer (Präsident VG Tirol), Karoline Knitel (Präsidentin VG Tirol) und Dietmar Günther (Obmann der Beschäftigungsinitiative VINZIHand)
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VINZIBus gibt 12.000 Essen aus

Vor allem das Projekt VINZIBus war während der Lockdowns stark gefragt, so Knitel. Trotz strenger Auflagen konnten in Summe 12.000 Essen allein im Jahr 2021 ausgeben werden. Auffallend war für die Initiatorinnen und Initiatoren auch die enorme Hilfsbereitschaft der Tiroler Bevölkerung, etwa im Bereich der Unterstützung älterer Menschen beim Lebensmitteleinkauf, bei Botendiensten bis hin zum Nähen von Schutzmasken.

Aus dem Archiv: Bericht über den Vinzibus, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Gesellschaftliches Problem

Ein weiteres Anliegen der VG ist die Linderung der Einsamkeit, das im Projekt VINZIWort organisiert ist. „In den letzten Jahren haben fehlende persönliche Kontakte in weiten Teilen der Bevölkerung die Einsamkeit der Menschen – und hier auch von jungen Menschen – verstärkt. Die Linderung dieser Einsamkeit ist eine große Herausforderung für die gesamte Gesellschaft und damit ein Projekt, das uns auch in Zukunft noch sehr fordern wird“, erklärt Knitel.

VINZI-Netzwerk

Das Netzwerk der VG Tirol stetig auszubauen, ist für Präsident Christoph Wötzer ein Gebot der Stunde. Diese kleinteilig organisierte Struktur vor Ort in den Tiroler Gemeinden schafft die Nähe, die für rasche Hilfe notwendig sei. Im Februar 2022 erfolgte so die Neugründung der 82. VG Imsterberg.

„Im Falle der Gemeinde Imsterberg wurde als eine erste Initiative die VINZIStube, ein regelmäßiger Seniorennachmittag, umgesetzt“, so Wötzer. In Folge wurden Besuche im Krankenhaus oder im Senioren- und Pflegeheim organisiert und nach Aufbau der Organisation startete auch die finanzielle Unterstützung auf Basis von persönlichen Kontakten und Hausbesuchen.

„So gelingt eine schnelle und direkte Hilfe. Dorfgemeinschaften werden durch eine neu gegründete Gemeinschaft belebt und in den Gemeinden, in denen VG wirken, sind diese nicht mehr wegzudenken“, fasst Wötzer zusammen.

Beschäftigungsinitiative

Angesichts des Kriegsausbruchs mitten in Europa und der damit einsetzenden Flüchtlingswelle aus der Ukraine engagierten sich auch die VG quer durch ganz Tirol.

„Für Menschen aus der Ukraine, die ihr Land verlassen mussten, ist die Beschäftigungsinitiative VINZIHand eine konkrete Möglichkeit rasch eine sinnstiftende Tätigkeit zu finden. Dafür setzen wir uns ein und stellen unser Netzwerk gerne zur Verfügung“, erklärt Dietmar Günther, Obmann der Beschäftigungsinitiative VINZIHand.

Die aktuelle Situation zeige die Notwendigkeit für eine Beschäftigungsinitiative sehr deutlich, bringt es Günther auf den Punkt: „Diese Menschen brauchen in besonderer Weise Zuwendung. Dies geschieht durch die Einbindung in verschiedenste Beschäftigungsmöglichkeiten und auch durch das Beschaffen von Arbeitsplätzen, um zu gewährleisten, dass die Menschen rasch wieder auf eigenen Beinen stehen können.“ In diesem Zusammenhang spiele für die Mitglieder und Helfenden auch der umfangreiche Versicherungsschutz, bestehend aus Unfall-, Haftpflicht- und Rechtschutz-Versicherung, eine zentrale Rolle.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.vinzenzgemeinschaften-tirol.at

Über die Vinzenzgemeinschaften Tirol
Die Vinzenzgemeinschaften sind Vereine für Jung und Alt und agieren unter dem Motto „Gemeinsam helfen“. Sie kümmern sich in einem Stadtteil, Ort oder Seelsorgeraum um Menschen in seelischer und materieller Not, unabhängig ihrer ethnischen Herkunft, der Weltanschauung oder ihres Religionsbekenntnisses. Die Mitglieder der VG fragen nicht nach der Schuld und machen keine Vorwürfe. Es ist eine verschwiegene und stille Hilfe, getragen von einer christlich sozialen Wertlehre. In Tirol gibt es aktuell 82 Vinzenzgemeinschaften. Die konkreten Projekte sind u.a.: VINZIBus – Ein Imbiss für Menschen ohne Bleibe; VINZIDach – Förderungen von Projekten im Obdachlosenbereich; VINZIHand – Beschäftigungsinitiative; VINZIHerberge – Waldhüttl Begegnungszentrum; VINZIHilfe Kleinschuldnerberatung; VINZIWort – Einsamenbegleitung.

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