Tirols Bergrettung mit großen Herausforderungen
Die Gefahr am Berg steigt

Der Landesleiter der Bergrettung Tirol, Hermann Spiegl
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Laufend steigende Einsatzzahlen sind für die Tiroler Bergrettung eine enorme Herausforderung.

TIROL. "Solche Einsatzzahlen haben wir noch nie erlebt, von Mai bis Juli mussten wir 876 Mal ausrücken, um aus alpinen Notlagen zu retten, das bedeutet für die freiwilligen Bergretter in Tirol eine enorme Herausforderung", sagt Landesleiter Hermann Spiegl bei einer Pressekonferenz. Und es steht der August an, der erfahrungsgemäß ebenso hohe Einsatzzahlen mit sich bringt.

Neue Einsatzgebiete

"Immer wieder werden durch Tourismusverbände neue Outdoorparks geschaffen, die als Sicherheitshintergrund die Bergrettung haben" so Spiegl. Dabei sei die Bergrettung mit Ausnahme von Sölden nur auf freiwilliger Basis organisiert. "Hier gilt es zu schauen, wie wir diese hohen Einsatzzahlen in Zukunft abdecken könne", so Spiegl. Es wird eine gemeinsame Alarmierung von benachbarten Ortsstellen angedacht, um so mehr Schlagkraft zu erzeugen. Auch seien bereits viele Firmen sehr tolerant gegenüber Mitarbeitern, die unter der Woche zu einem Einsatz müssen.
Stefan Hochstaffel, der stellv. Landesleiter, sieht aber trotz gesteigerter Anforderungen keine Nachwuchssorgen.

"Wir bekommen sehr gut ausgebildete und motivierte junge Menschen in den Bergrettungsdienst, hier zeigt sich, dass sich der Bergsporttrend auch auf unsere Mitgliedszahlen auswirkt."

Gefahren steigen auch im Hochgebirge

Die steigenden Unfallzahlen sind auch auf die steigenden Gefahren im Hochgebirge zurückzuführen. "Die Steinschlaggefahr und auch die Gefahr von Eisbrüchen ist durch die Hitze im Hochgebirge stark gestiegen", sagt Hochstaffl. Spiegel appelliert auch an die Bergsportfreunde: "Eine gute Vorbereitung und eine dem Können und der Kondition angepasste Routenwahl sind die besten Voraussetzungen, um einen Bergrettungseinsatz zu vermeiden. Auch die derzeitige Hitze im Hochgebirge sei nicht zu unterschätzen, meint der Landesleiter.

Zahlen, Fakten

Die Tiroler Bergrettung hat derzeit 3.200 Mitglieder. Die Organisation musste im Mai 130 Mal, im Juni 327 Mal und im Juli 419 Mal zu alpinen Notfällen ausrücken. Die Hauptursachen sind Stürze, Ausrutschen und medizinische Notfälle. Die meisten Einsätze gab es durch Wanderunfälle, es folgen Stürze mit dem Mountainbike. Österreichweit gab es vom 1. April bis 1. August bereits 84 Bergtote.

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Über das kürzlich eröffnete Ausbildungszentrum der Tiroler Bergrettung lest ihr hier:

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