Weltweit 600.000 betreute Kinder
Die SOS-Kinderdörfer braucht es mehr denn je

Wolfgang Katsch, Geschäftsleiter SOS-Kinderdörfer für Tirol, Salzburg und Vorarlberg
  • Wolfgang Katsch, Geschäftsleiter SOS-Kinderdörfer für Tirol, Salzburg und Vorarlberg
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Am 25. April 1949 wurde durch Hermann Gmeiner der Grundstein für die SOS-Kinderdörfer gelegt.

TIROL. Bittere Not nach dem Krieg war Anlass für die Gründung von SOS-Kinderdorf. Und heute, 72 Jahre später? Braucht es da das SOS-Kinderdorf überhaupt noch? Wolfgang Katsch, SOS-Kinderdorf-GL für Tirol, Vorarlberg und Salzburg: "Ja! Weil es trotz vieler positiver Entwicklungen für viele Menschen in einem der reichsten Länder der Welt immer noch Not gibt. Die Ursachen sind andere als damals, nur eines bleibt konstant – der Bedarf an Hilfe."

Neue Programme und Angebote

Als Antwort auf die gesellschaftlichen Veränderungen sowie auf Herausforderungen in der Kinder- und Jugendhilfe hat SOS-Kinderdorf seine Angebote stetig weiterentwickelt. „Viele Menschen denken bei SOS-Kinderdorf immer noch an Bilder, die längst nicht mehr die Realität der SOS-Kinderdorf-Arbeit abbilden. Dass wir heute viele Kinder in kleinen Einheiten betreuen, ihre Eltern gut miteinbeziehen, auch Krisenpflegeplätze für kurzfristige Aufnahmen anbieten und im Rahmen des Eltern-Kind-Wohnens ganze Familien vorübergehend aufnehmen, ist kaum bekannt“, sagt SOS-Kinderdorf-GF Christian Moser.
Genauso wenig wie der zweite große Bereich mobiler und ambulanter Unterstützung sowie Beratung als wichtige Prävention:

"Gerade die Coronakrise hat gezeigt, dass viele Familien und junge Menschen stark unter Druck geraten sind und Hilfe brauchen. Die Zuwächse bei den Anrufen und Online-Chats der von SOS-Kinderdorf betriebenen Notrufnummer für Kinder ‚Rat auf Draht’ zeigen das deutlich“

, so Moser.

Kindern eine Stimme geben

Neben den vielen pädagogischen Angeboten engagiert sich SOS-Kinderdorf verstärkt als kinderpolitische Kraft für die Anliegen und Rechte junger Menschen, zeigt Missstände auf und fordert die Einhaltung der Kinderrechte ein, gibt dadurch Kindern eine Stimme und erhebt als Kinderschutzorganisation die Stimme für sie. „Es erfüllt mich mit Freude und auch Stolz, Teil dieses weltweiten Netzwerkes der Hilfe sein zu dürfen. Ich habe viel Respekt vor den Verdiensten der Gründergeneration und freue mich gleichzeitig, dass SOS-Kinderdorf bis heute stets am Puls der Zeit agiert und sich ständig weiterentwickelt“, erläutert Katsch.

Fünf neue SOS-Kinderdorf-Wohngruppen in Tirol

SOS-Kinderdorf setzte zum 70-Jahr-Jubiläum 2019 einen kräftigen Zukunftsimpuls: In Imst, Nußdorf-Debant und Absam wurden fünf Wohngruppen gebaut als Zuhause für junge Menschen, die vorübergehend oder längerfristig nicht bei den Eltern leben können. „Schön, dass wir gerade in Tirol dieses Signal für nächste Generationen setzen und damit sicherstellen, auch künftig Kinder, Jugendliche und ihre Eltern in Notlagen gut betreuen und unterstützen zu können“, freut sich Katsch.

Platter: Größter Respekt

„Vor 72 Jahren war es das Anliegen Hermann Gmeiners, verwaisten und verlassenen Kindern ein Zuhause zu geben. Von Tirol aus entwickelte sich aus seiner Idee mit dem Verein SOS-Kinderdorf eine Organisation, die mittlerweile in über 130 Ländern aktiv ist", sagt LH Günther Platter.
Nach wie vor sei es das oberste Prinzip der Mitarbeiter sowie der zahlreichen Ehrenamtlichen, den in Not geratenen Kindern eine Familie zu geben. "Dieser Gedanke ist und bleibt ein wesentlicher Auftrag für unsere Gesellschaft. Wir müssen jenen helfen, die unverschuldet Leid erfahren. Für diesen unbezahlbaren und unverzichtbaren Beitrag gilt dem gesamten Team der SOS-Kinderdörfer mein größter Respekt und Dank. Tirol ist stolz darauf, dass das Erbe Hermann Gmeiners noch heute besteht und es mit den SOS-Kinderdörfern für Kinder in Not einen Ort der Hoffnung und der Zuversicht gibt", erklärt der Landeshauptmann.
Spenden an das SOS-Kinderdorf können Sie hier:

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