Achtung Betrug
Ein Geldkoffer aus der Türkei, Syrien oder Afghanistan

Beim Scamming (Vorschussbetrug) versuchen Internetbetrüger von ihrem Opfer unter den unterschiedlichsten Vorwänden Geld zu ergaunern: Beliebt ist bei dieser Betrugsmasche unter anderem der Trick mit dem Geldkoffer. | Foto: BezirksBlätter Tirol
  • Beim Scamming (Vorschussbetrug) versuchen Internetbetrüger von ihrem Opfer unter den unterschiedlichsten Vorwänden Geld zu ergaunern: Beliebt ist bei dieser Betrugsmasche unter anderem der Trick mit dem Geldkoffer.
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Beim Scamming (Vorschussbetrug) versuchen Internetbetrüger von ihrem Opfer unter den unterschiedlichsten Vorwänden Geld zu ergaunern: Beliebt ist bei dieser Betrugsmasche unter anderem der Trick mit dem Geldkoffer.

TIROL. Internetbetrüger lassen sich immer wieder neue Geschichten einfallen, wie sie an das Ersparte ihrer Opfer kommen können. Beliebt sind der US-Offizier in Afghanistan oder Syrien, die die große Liebe versprechen. Die Betrüger locken mit der Traumwohnung, dem Traumjob oder dem schnellen Geld. Gezahlt werden soll mit Vorauskasse für Kautionen, Flugtickets für das erste Treffen oder um dem Betrüger aus einer Notsituation herauszuhelfen. Aktuell boomt wieder der Trick mit dem Geldkoffer, wie eine Tirolerin selbst erfahren musste (Geld überwiesen – 42-Jährige wurde im Internet betrogen).

Vertrauen – die Basis des Scams

Auch beim Trick mit dem Geldkoffer lernen die späteren Opfer den Betrüger über das Internet beispielsweise über Facebook, Instagram oder eine Datingplattfom kennen. Die Betrüger behaupten häufig, dass sie Briten oder Amerikaner seien, die in Syrien oder Afghanistan stationiert seien. Häufig behaupten die Betrüger seien seit einigen Jahren Witwer. Auch weitere Informationen zur Person werden ausgetauscht – man möchte sich ja schließlich näher kommen. Die Informationen, die die Opfer bekommen, klingen ganz normal. Allerdings ähneln sich die Geschichten der Internetbetrüger immer: Der Kontakt erfolgt zunächst anonym, ein Treffen ist vorerst nicht möglich, die Person kommt fast immer aus dem Ausland. Aber dennoch gelingt es den Betrügern in der Regel Vertrauen aufzubauen.

Der Trick mit dem Geldkoffer

Sobald Vertrauen hergestellt ist, wendet sich die Geschichte: Geld kommt ins Spiel. Die Betrüger erzählen alles mögliche, um an das Geld ihres Opfers zu kommen: Beispielsweise hätte die Person bei einer Razzia in Afghanistan oder Syrien einen Koffer mit Geld und Wertgegenständen gefunden. Um den Koffer sicher aus dem Land zu bekommen, müsste er den Koffer an sein Opfer senden. Später wolle er dann kommen und den Koffer abholen. Auch hier unterscheiden sich die Geschichten im Detail. Aber spätestens ab dem Moment, wo der Koffer verschickt wurde, treten die ersten Komplikationen auf. So kann es passieren, dass der Koffer vom Zoll beschlagt worden ist. Das Opfer soll nun einen bestimmten Betrag überweisen, damit der Geldkoffer wieder aus dem Zoll herauskommt. Die Betrüger erzählen irgendeinen Vorwand, dass sie selbst nicht in der Lage sind, Geld zu überweisen.

Weitere Probleme und Komplikationen

Sobald die Scammer gemerkt haben, dass sie von ihrem Opfer Geld bekommen, machen sie mit immer neuen Geschichten und angeblichen Problemen weiter - solange bis das Opfer kein Geld mehr überweist. Dabei steigern die Betrüger auch den Druck auf das Opfer. Immer wieder wird an das Vertrauen und die Liebe appelliert. Dabei werden häufig bis zu sechsstellige Summen überwiesen.
Dabei werden im Normalfall ausländische Konten angegeben. Verwendet werden auch Bezahldienste wie Western Union.

Ach, mir passiert das nicht

Die Scammer haben in der Regel große Erfahrung in ihrer Betrugsmasche, manche sind psychologisch geschult. So können sie das Vertrauen ihrer Opfer gewinnen. Sie wissen, wie man sich in die Herzen ihrer Opfer schleicht. Ihre Geschichten wirken auf den ersten Blick stimmig - vor allem, wenn man sich mit der Materie nicht auskennt. Die Betrüger wissen genau, was sein Opfer will: Liebe, das schnelle Geld, einen Schnäppchenkauf, einen Traumjob, eine billige Wohnung – und das nützen die Betrüger aus.

Wie man sich vor Scamming schützen kann

Scamming ist vielfältig, so gibt es nicht den Tipp, wie man sich am besten schützen kann. Zusammenfassend lässt sich jedoch sagen:

  • Bei Bekanntschaften oder Traumangeboten aus dem Internet sollte man stets wachsam sein
  • Man sollte immer genau prüfen, bevor man etwas im Internet kauft, Angebote annimmt oder etwas herunterlädt
  • Bewertungen lesen
  • Aktuelle Virenprogramme installieren, die Überwachung sollte in Echtzeit ablaufen
  • Sicherheitsmöglichkeiten wie einen Passwortmanager und Zwei-Faktor-Authentifizierung, um persönliche Daten bestmöglich zu schützen.
  • Auf keinen Fall sollte man persönliche Daten weitergeben
  • Niemals Geld an unbekannte/fremde Personen überweisen
  • Wird man Opfer des Betrugs, sollte man die Beweise sichern und Anzeige bei der Polizei erstatten.
  • Gerade bei Internetbetrug lohnt es sich zu googeln, in den meisten Fällen ist die Betrugsmasche schon irgendwo beschrieben

Hilfreiche Seiten dabei sind
Sicher im Internet
Externer Link: www.watchlist-internet.at

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