Einen Cappuccino bitte

SCHWAZ (red). Kaffee zubereiten, einen Hugo mixen, ein Bier servieren oder den Gästen Wünsche von den Lippen ablesen. So stellt sich Dominic Hartl seinen Traumjob als Kellner vor. Damit er diesem Wunsch ein Stück näherkommt, absolviert er gerade im Klostercafe in Schwaz ein Praktikum und wird dabei von der Lebenshilfe begleitet. „Bring ma no an Kaffee und an Kuchen“ ruft ein Gast Herrn Hartl zu. Routiniert befüllt der junge Mann den Satzbehälter mit Kaffee, hängt ihn in die Kaffeemaschine ein und löst den Brühvorgang aus. Währenddessen richtet er sich eine Untertasse mit Löffel, Zucker und einem Glas Wasser her. Beim Aufschäumen der Milch ist ihm Jana Walther vom Klostercafe behilflich. Sie führt ihn Schritt für Schritt in die Geheimisse des Kaffeekochens ein oder zeigt ihm, wie man die Schankanlage bedient oder worauf es beim Mixen eines „Hugos“ oder „Spritzers“ ankommt.
„Ich wollte schon immer in einem Kaffeehaus arbeiten“, verrät Herr Hartl und strahlt über das ganze Gesicht. Er hat schon viele Jobs ausprobiert und arbeitet derzeit im Dorfladen der Lebenshilfe im Haus der Generationen mit. Dort verkauft er gesunde Jause an Schüler, versorgt Senioren mit dem Notwendigsten und kümmert sich um die Regale im Laden. „Menschen mit Behinderungen wollen arbeiten und sie haben auch viele Fähigkeiten, auf die wir gemeinsam gut aufbauen können“, so Markus Bernardi von der Lebenshilfe. Das Ziel der Lebenshilfe Tirol ist es, möglichst viele Menschen auf den Arbeitsmarkt zu bringen oder Rahmenbedingungen zu schaffen, dass sie direkt in Betrieben mitarbeiten können. „Das gelingt durch berufliche Bildung, berufliche Orientierung und Begleitung in den Arbeitsmarkt“, weiß Bernardi aus Erfahrung und ist auch für Hartl zuversichtlich. „Dominic wird seinen Weg gehen. Was wir brauchen, sind jedoch Betriebe, die Menschen mit Behinderungen eine Chance geben. Im konkreten Fall suchen wir ein Kaffee in Schwaz oder Fügen, wo Dominic stundenweise mitarbeiten kann“.

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