Bundesheerübung "Scheitelhöhe"
Großübung zur Sicherung wichtiger Infrastruktur

Tirols Militärkommandant Generalmajor Herbert Bauer (r.) und Oberst Willi Tilg. | Foto: Hans Ebner
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Von 1. bis 6. Juli findet in den Bezirken Lienz, Kufstein und Kitzbühel eine großangelegte Übung des Bundesheeres statt.

OSTTIROL/TIROL (ebn). Es ist ein beachtliches Aufgebot, das das Bundesheer für die Großübung "Scheitelhöhe" aufgefahren hat. Insgesamt 900 Soldaten, davon 500 Milizsoldaten, hatten den Auftrag, die Einrichtungen der Transalpinen Ölleitung und der TINETZ in Tirol zu sichern und zu schützen. "Das ist das Ziel dieser Großübung. Die TAL ist eine überaus wichtige Infrastruktureinrichtung für ganz Europa, genauso wie die TINETZ für Tirol. Im Ernstfall müssen wir wissen, wie wir sie schützen können", erklärt der Militärkommandant von Tirol, Generalmajor Herbert Bauer.

Transalpine Ölleitung

Für die TAL steht Sicherheit ganz oben auf der Agenda. Betrifft das in der Regel den laufenden Betrieb, ist man sich dennoch bewusst, dass man im Falle von Konflikten ein durchaus begehrtes Ziel sein könnte. "Wir queren in Tirol die Bezirke Lienz, Kitzbühel und Kufstein und beliefern unter anderem die Raffinerien in Ingolsstadt mit Rohöl. Deshalb betrachten wir diese Übung als sehr wichtig. Es ist für uns selbstverständlich, dass wir unser Gelände zur Verfügung stellen", so Generalmanager Alessio Lilli.

TINETZ

Auch die TINETZ ist in das Übungsszenario eingebunden. Die TINETZ-Monteure müssen mit Unterstützung des Bundesheeres Schäden an Isolatoren und Leitungen beheben. "Wir sind froh, dass es in Tirol regelmäßig Landesübungen gibt. So können die verschiedenen Einsatzorganisationen ihre Zusammenarbeit kontinuierlich verbessern", betont TINETZ-Geschäftsführer Thomas Rieder.

High Tech Abwehr

Im Rahmen der Übung wird die modernste Technik aufgefahren, die dem Österreichischen Bundesheer zur Verfügung steht. So kommt z.B. Peil-, Funk- und Simulationstechnik der neuesten Generation zum Einsatz. Das Peilfahrzeug "Tracker" kann beispielsweise fremde Funksingnale orten und bestimmen. Die Bodeneinheiten tragen sogenannte Duellsimulationssysteme am Körper. "Geschossen" wird mit einem Laser. Die tragbaren Systeme registrieren dabei einen Treffer. Weiters können die Soldaten und ihre Bewegungen in Echtzeit mitverfolgt werden. "Dadurch können wir verschieden Szenarien durchspielen und Manöverkritik üben, ohne die Übung ständig wiederholen zu müssen", so Bauer. 300 Soldaten können von dem System gleichzeitig erfasst werden.

Die Ziele der Übung

Mit der Übung sollen mehre Ziele erreicht werden. Zum einen sollen die Milizsoldaten geschult, zum anderen der Stellenwert der Miliz hervorgehoben werden. Auch die Bedeutung einer guten zivilen und militärischen Zusammenarebeit soll verdeutlicht werden. In letzter Konsequenz will man aber vor allem lernen. "Wir müssen uns darauf vorbereiten, mit solchen Situationen umzugehen. Wenn Fehler passieren, ist das im Rahmen einer Übung in Ordnung. Nur so kann man lernen", so der Tiroler Militärkommandant.

Zu wenig Budget

Eine Schlussfolgerung konnte Bauer noch während des Einsatzes ziehen. "Was sie hier sehen ist die modernste Technik die dem Österreichischen Bundesheer zur Verfügung steht. Es ist aber auch alles, was wir in ganz Österreich haben. Auch bei anderen Materialien ist es knapp. Wir würden z. B. weit mehr Stacheldraht zur Sicherung der Objekte benötigen als uns zur Verfügung steht", erklärt Generalmajor Bauer und spielt damit auf das knappe Budget beim Bundesheer an.

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