Digitaler Donnerstag

Schadsoftware – Bots und Bot-Netzwerke

Die Welt der Schadsoftwares ist groß und zu ihnen gehören auch sogenannte Bots und Botnets. Doch was genau ist überhaupt ein Bot? Wie kommt er auf meinen PC und wie kann ich mich davor schützen? Der Digitale Donnerstag geht dem auf den Grund!

Was ist ein Bot?

Grundsätzlich versteht man unter einem "Bot", was sich vom englischen "Robot" ableitet, ein Computerprogramm, das bestimmte Aufgaben automatisiert und selbstständig ausführt und in den meisten Fällen auch wiederholt. Bots können auch untereinander kommunizieren, was sich dann "Botnet" also Bot-Netzwerk nennt (mehrere infizierte PCs gesteuert von einem Server). Letzteres ist in der Regel ein Schadprogramm. Denn in jenem Botnet geben sich die Bots gegenseitig Befehle oder erhalten diese auch nur von einer Quelle, also einem zentralen Server, hinter dem der Angreifer sitzt. Ein Bot ist somit ein Programm, das gezielt ferngesteuert wird und auf einen Befehl von außen wartet, um einen vordefinierten Prozess zu starten. 

Neben den Schadprogramm-Bots gibt es natürlich auch "gute" Bots. Sie verfolgen das Ziel, Informationen für einen guten Zweck zu sammeln. Das sind zum einen sogenannte "Crawler" für Suchmaschinen sowie Bots vonMonitoring-Systemen, die die Erreichbarkeit von Webseiten überprüfen. Die sogenannten (Web-)Crawler bilden den Grundstein einer jeden Suchmaschine. Sie tragen diejenigen Informationen zusammen, die angemessene Ergebnisse auf Suchanfragen bereitstellen. 
Doch auch (Hilfe-)Chats auf Webseiten werden immer öfter von Chat-Bots mit Hilfe von künstlicher Intelligenz gesteuert. 

Wie kommt ein Bot auf meinen PC?

Meistens kommen Bots über andere Schadsoftwares auf unseren PC etwa durch Viren, Würmer oder Trojaner. Da auch ganz einfache Prozesse ausgeführt werden, merken wir als Nutzer oft gar nicht die Anwendung und wissen nicht, dass unser PC teil eines Bot-Netzwerkes ist (interessanterweise werden diese PCs als "Zombies" bezeichnet). Dass die Bots multifunktional konzipiert sind, ist für viele Angreifer ein großer Reiz. Ist der PC einmal infiziert, kann der Bot noch lange vor sich hinschlummern, bis er den Befehl vom Angreifer-Server bekommt, zu was auch immer er programmiert wurde. 
Durch die Fähigkeit sich selbst immer weiter zu "vermehren" und somit das Bot-Netzwerk zu erweitern, können Bots eine große Gefahr darstellen. Eine der gefürchtetsten Situation ist ein sogenannter Denial-of-Service-Angriff auf die Anbieter von Internetdiensten. Der Angreifer hat, mittels einem ausreichend großen Netz aus Bot-Rechnern, die Chance, die attackierten Serveranbieter über das Versenden von großen Datenmengen zu überlasten. So kam es vor ein paar Jahren zu einer weltweiten Attacke auf Router der Telekom. Deutschlandweit funktionierten zum Beispiel bei rund 900.000 Anschlüssen weder das Festnetz noch das Internet.

Wie kann ich mich vor Bot-Angriffen schützen?

Achtet darauf, dass eure Geräte immer ein Update bekommen und ihr eine aktuelle Firewall sowie ein Antivirenprogramm auf eurem PC installiert habt. Auch die Überprüfung der Systeme und des Netzwerkverkehrs sollte in regelmäßigen Abständen auf dem Programm stehen, um eine bereits erfolgte Infektion schnellstmöglich aufzudecken.
Doch Schutzprogramme alleine helfen nicht, auch ihr als Nutzer müsst gewisse Vorsicht an den Tag legen, wenn es um E-Mail-Anhänge oder generell E-Mails von unbekannten Adressen geht. 

Viele Webseiten nehmen auch die sogenannte Captcha-Funktion in Anspruch. Dies sind Tests, mit denen festgestellt wird, ob sich ein Mensch oder ein Computer eines Programms bedient. Sicher seid ihr auch schon einmal über einen dieser Tests gestolpert. Oder wer wurde noch nicht aufgefordert, das Kästchen mit "I'm not a robot" anzuklicken?...

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