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Sportholzfällen: Kraft, Ausdauer und Präzision sind gefragt

Sportholzfällen gewinnt immer mehr an Beliebtheit und ist immer wieder ein Spektakel. Doch was genau versteht man darunter? | Foto:  STIHL TIMBERSPORTS®
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Sportholzfällen, Timbersports oder auch Lumberjack-Sport, egal wie man es nennt, die Sportart gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit und Präzision ist hier gefragt!

Beim Sportholzfällen treten Athleten in verschiedenen Disziplinen an, die allesamt eng mit dem traditionellen Holzfällerhandwerk verbunden sind. Hierzu gehören das Fällen von Baumstämmen, das Sägen von Holzscheiben und das Hacken von Holzblöcken. Diese Aktivitäten sind nicht nur sportlich, sondern auch ein Tribut an die harte Arbeit der Holzfäller vergangener Zeiten.

Die Disziplinen des Sportholzfällens

Wer Sportholzfällen als Hobby machen möchte, der braucht auf jeden Fall einiges an Muskeln. Denn die Anforderungen an die Athleten sind enorm hoch. Doch nicht nur körperliche Kraft ist gefragt, sondern auch ausgefeilte Techniken in verschiedenen Disziplinen wie Springboard, Single Buck und Standing Block Chop.
Aufgrund der Natur des Sports und der Verwendung von scharfen Werkzeugen gibt es strenge Sicherheitsvorschriften im Sportholzfällen. Athleten tragen Schutzausrüstung, um Verletzungen zu vermeiden, und Veranstaltungen implementieren Sicherheitsprotokolle, um die Teilnehmer und Zuschauer zu schützen.

Die Athletinnen und Athleten treten in bis zu sechs Disziplinen gegeneinander an. | Foto: Pixabay/ReinhardThrainer (Symbolbild)

Insgesamt gibt es aber sechs Disziplinen beim Sportholzfällen:

  • Das Springboard, welches auch als Königsdisziplin bezeichnet wird, bedarf zweier Trittbretter, die als sogenannte Springboards bezeichnet werden. Sie werden in einem senkrecht verankerten Holzstamm platziert. Ziel ist es, den auf der Spitze montierten Holzblock (Durchmesser 27 cm) in circa 2,80 m Höhe zu durchschlagen.
  • Die Disziplin Standing Block Chop simuliert das Fällen eines Baumes mit der Axt. Ein senkrecht verankerter Holzblock (Durchmesser 30 cm / bei Rookies 27 cm) muss so schnell wie möglich von beiden Seiten durchschlagen werden.
  • Der Technik des Zerteilens eines bereits gefällten Baumes widmet sich die Underhand Chop Disziplin. Auf einem horizontal verankerten Block stehend, durchschlagen die Athletinnen und Athleten den 32 cm dicken Stamm mit der Axt. Der Block muss von beiden Seiten bearbeitet werden. Ein einseitiges Zertrennen führt zur Disqualifikation in dieser Disziplin.
  • Beim Stock Saw arbeiten alle Athlet/-innen mit der MS 661 C-M, einer handelsüblichen STIHL Motorsäge der 90+-Kubikzentimeter- Klasse. Von einem Holzblock (Durchmesser 40 cm) müssen mit einem Abwärts- und einem Aufwärtsschnitt zwei Holzscheiben innerhalb eines 10 cm breiten Bereichs abgesägt werden. 
  • Beim Single Buck ist eine zwei Meter lange Handzugsäge gefragt. Mit ihr schneiden die Sportlerinnen und Sportler von einem horizontal befestigen Block eine Holzscheibe ab.
  • Die sechste Disziplin ist Hot Saw. Dabei handelt es sich um extrem leistungsstarke Motorsägen. Ziel ist es, mit der Rennmotorsäge möglichst schnell drei Holzscheiben in einem Bereich von 15 cm vom waagerecht verankerten Holzblock (Durchmesser 46 cm) zu sägen.

Wo kommt das Sportholzfällen her?

Die Wurzeln des Sportholzfällens reichen zurück in die Zeit der Pioniere und Holzfäller im 19. Jahrhundert. Was einst eine notwendige Berufsfertigkeit war, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem spannenden Wettkampf. Die Wurzeln des Sports liegen in Australien und Neuseeland, die ersten Wettbewerbe fanden in den USA und Kanada statt und gewannen schnell an Popularität. Heutzutage ist Sportholzfällen eine international anerkannte Sportart mit eigenen Meisterschaften und begeisterten Anhängern weltweit.
Manche sagen auch gerne, dass Sportholzfällen "The Original Extreme Sport" ist. Zu den Wettkampfserien gehört unter anderem STIHL Timbersports. Sie gilt als Königsklasse des Sports, denn hier messen sich die besten Sportlerinnen und Sportler. Seit 2001 gibt es die Serie auch in Europa. 
Die Faszination für Sportholzfällen erstreckt sich über die Teilnehmer hinaus, da der Sport auch bei Zuschauern beliebt ist. Die packenden Wettkämpfe, die Kraft der Athleten und die spektakulären Szenen ziehen ein breites Publikum an, sowohl bei Live-Veranstaltungen als auch durch Medienübertragungen.

Training und Fitness beim Sportholzfällen

Sportholzfällen ist auch eine Herausforderung für die körperliche Fitness und Geschicklichkeit der Athleten. Das Training spielt eine entscheidende Rolle, um die notwendige Kraft, Ausdauer, Koordination und Technik zu entwickeln, die für den Erfolg in den verschiedenen Disziplinen erforderlich sind.

Eine der grundlegenden Anforderungen im Sportholzfällen ist die Kraft, insbesondere in den Armen, Schultern und im Rumpfbereich. Athleten setzen auf ein gezieltes Krafttraining, das spezielle Übungen für die Holzfäller-Bewegungen beinhaltet. Das schließt das Hacken, Sägen und Heben von schweren Werkzeugen ein. Klassische Übungen wie Kniebeugen, Kreuzheben und Klimmzüge werden oft modifiziert, um die spezifischen Anforderungen des Sports zu erfüllen.

Eine der grundlegenden Anforderungen im Sportholzfällen ist die Kraft, insbesondere in den Armen, Schultern und im Rumpfbereich. | Foto: Canva
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Allerdings erfordert Sportholzfällen nicht nur kurze, intensive Kraftanstrengungen, sondern auch eine beeindruckende Ausdauer. Athleten müssen in der Lage sein, ihre Leistung über die gesamte Dauer eines Wettbewerbs aufrechtzuerhalten. Dazu gehören spezifische Ausdauertrainingsmethoden wie Zirkeltraining, Intervallläufe und längere Cardioeinheiten, um die Belastung während der Wettkämpfe zu simulieren.
Die richtige Technik ist im Sportholzfällen entscheidend, um effizient zu arbeiten und Verletzungen zu vermeiden. Das Training beinhaltet oft das Studium und die Verfeinerung von Techniken wie dem präzisen Hieb mit der Axt oder der optimalen Sägebewegung. Athleten arbeiten eng mit Trainern zusammen, um ihre Bewegungen zu perfektionieren und gleichzeitig maximale Kraft und Effizienz zu gewährleisten.
Die Präzision in den Bewegungen ist entscheidend, und daher umfasst das Training auch Übungen zur Verbesserung von Koordination und Geschicklichkeit. Diese Übungen können das Balancieren auf instabilen Untergründen, das Arbeiten mit speziellen Werkzeugen oder das Training der Hand-Auge-Koordination umfassen. Durch gezielte Übungen werden die motorischen Fähigkeiten verfeinert, um in den komplexen Bewegungsabläufen des Sportholzfällens erfolgreich zu sein.

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