Covid-19 im Fokus
Universitätsklinik veranstaltet Kardiologie-Kongress online

Nach der Jahrestagung der österreichischen Gesellschaft für Kardiologie ist dieser Kongress, veranstaltet von der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin III (Kardiologie und Angiologie), die größte Veranstaltung rund um das Thema Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Österreich | Foto: Alexander Schguanin
  • Nach der Jahrestagung der österreichischen Gesellschaft für Kardiologie ist dieser Kongress, veranstaltet von der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin III (Kardiologie und Angiologie), die größte Veranstaltung rund um das Thema Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Österreich
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TIROL. Trotz einer erhöhten Sterblichkeit durch die aktuelle Corona-Pandemie stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor die Haupttodesursache in Österreich dar. Sie zählen neben Krebserkrankungen, Diabetes mellitus und den chronisch respiratorischen Erkrankungen zu den wichtigsten Public-Health-Themen des 21. Jahrhunderts. Die Zukunft der Kardiologie wird zudem beim 23. Innsbrucker Kardiologie-Kongress vom 4. bis 6. März 2021 virtuell diskutiert.

Unterschied zwischen den Bundesländern

Im vergangenen Jahr verursachten alleine in Österreich die zwei häufigsten Todesursachengruppen, Herz-Kreislauf-Krankheiten (32.663 Sterbefälle) und Krebs (20.959 Sterbefälle), zusammen im Durchschnitt sechs von zehn Sterbefällen. Ein Blick auf die einzelnen Bundesländer zeigt, dass die Zahlen in Österreich variieren: Die niedrigsten Raten finden sich dabei in den westlichen Bundesländern.

Ein virtueller Kongress

Die Zukunft der Kardiologie wird beim 23. Innsbrucker Kardiologie-Kongress vom 4. bis 6. März 2021 diskutiert. Nach der Jahrestagung der österreichischen Gesellschaft für Kardiologie ist dieser Kongress, veranstaltet von der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin III (Kardiologie und Angiologie), die größte Veranstaltung rund um das Thema Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Österreich. „Angesichts der gegenwärtigen Situation haben wir uns in diesem Jahr dazu entschieden, den Kongress in rein virtueller Form zu veranstalten“, erklärt Axel Bauer, Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin III.

Aktuelle Pandemie verändert die Situation

Bauer verweist auf ein vielseitiges Programm mit Verbindungen zur aktuellen COVID-19 Pandemie: „Wir haben ein attraktives Programm gestaltet, das neben den klassischen Themenkomplexen zahlreiche neue Formate beinhaltet. So werden erstmals die ‚Cardiologists of Tomorrow‘ über spannende Probleme ihres noch jungen Klinikalltags berichten." Beim Kongress wird in einer hochaktuellen COVID-Sitzung der Bogen von der Akutsituation in der Notaufnahme hin zur Wissenschaft gespannt. Zudem werden aus erster Hand Einblicke bei der COVID-19-Impfstoff- und Therapieentwicklung gegeben. „Wir müssen auch darauf achten, Kollateralschäden durch COVID-19 so gering wie möglich zu halten. D.h., wir möchten Menschen darauf aufmerksam machen, Anzeichen von Herz-Kreislauf-Beschwerden ernst zu nehmen, und dazu animieren, trotz Pandemie, ärztliche Versorgung wahrzunehmen. Für uns bedeutet das, dass wir uns noch mehr für die kardiologische Versorgung einsetzen“, ergänzt Bauer.

Zusammenhang zwischen COVID-19 und Herz-Kreislauf

Die Erfahrungen mit COVID-19 haben gezeigt, dass Personen mit Vorerkrankungen des Herzens ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf einer Infektion mit SARS-CoV-2 haben. „Zum einen haben PatientInnen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingeschränkte Reserven und können die zusätzliche Belastung einer Infektionserkrankung schlechter kompensieren. Zum anderen kann die Immunabwehr bei PatientInnen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen geschwächt sein. Des Weiteren greift unter Umständen das Virus neben der Lunge auch das Herz im Sinne einer akuten Herzmuskelschädigung direkt an“, erklärt der Kardiologe Bauer.

Besondere Highlights beim diesjährigen Event sind Berichte aus der Notaufnahme sowie Untersuchungen der Interaktion von COVID-19 und Herz. Vorträge gibt es unter anderem von Christoph Huber, Mitbegründer des deutschen Unternehmens BioNTech, sowie vom österreichischen Genetiker und Leiter des Life Sciences Institute an der University of British Columbia, Josef Penninger.

Großer technischer Aufwand

Um einen Kongress in dieser Größe virtuell abhalten zu können, benötigt es einen dementsprechenden technischen Aufwand. Die jahrelange Partnerschaft zwischen der Universitätsklinik mit dem Congress Innsbruck trägt in dieser besonderen Situation Früchte. Die ReferentInnen der Hauptsitzungen aus Innsbruck und die Vorsitzenden sind vor Ort im Congress Innsbruck und halten dort ihre Vorträge live. Um COVID-19 konform genügend Platz zu haben, wurde der Saal Tirol als Studio ausgestattet. Zusätzlich zu den 25 Live-Vorträgen wurden 31 Vorträge von auswärtigen ReferentInnen voraufgezeichnet, die für die Diskussionen zugeschaltet und in den Livestream eingebaut werden. „Der Austausch der Wissenschaft bei Kongressen ist elementar und soll nun in diesem Jahr beim Kardiologie-Kongress Innsbruck über eine digitale Lösung ermöglicht werden. Daher freut es mich besonders, dass wir der Medizinischen Universität Innsbruck und dem Team rund um Kongresspräsident Axel Bauer auch unter den herausfordernden aktuellen Bedingungen bestens zur Seite stehen können“, so der Geschäftsführer der Congress und Messe Innsbruck GmbH (CMI), Christian Mayerhofer.

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