Gesundheit
Vorbeugung von Stürzen im Krankenhaus
TIROL. Es kommt nicht selten vor, dass vor allem ältere Menschen, die sich im Krankenhaus gerade von einer Operation erholen, bei den ersten Schritten zu Sturz kommen. Nun soll ein Pilotprojekt in Innsbruck zur Vorbeugung von Stürzen im Krankenhaus beitragen. Ziel sind weniger Schmerzen, Verletzungen und Folgekosten
Zusätzliche Risikofaktoren
Neben der bestehenden Erkrankung und der Operation treten zudem weitere Risikofaktoren auf. So begünstigen die ungewohnte Umgebung, die Schwäche der Beine oder die Einnahme von Medikamenten, welche die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, einen Sturz. An der Klinik in Innsbruck läuft derzeit ein zweijähriges Präventionsprogramm zur Vermeidung von Stürzen im Spital. „Dieses Projekt wird von Seiten des Tiroler Gesundheitsfonds mit rund18.000 Euro gefördert“, erklärt der zuständige Gesundheits- und Pflegelandesrat Bernhard Tilg als Vorsitzender des Fonds.
Patientensicherheit im Vordergrund
„Ein Sturz verursacht Schmerzen, vielfach Verletzungen und medizinische Folgekosten. Sollte daraus eine Pflegebedürftigkeit der betroffenen Patientinnen und Patienten resultieren, sind auch die Angehörigen davon betroffen. Bei diesem Projekt steht die Patientensicherheit im Vordergrund. Stürze sollen noch besser verhindert oder zumindest Sturzfolgen wirkungsvoll verringert werden“, erläutert LR Tilg und fährt fort: „Hier ist der Ansatz, die Bewegungsfähigkeiten der PatientInnen im Rahmen der Pflege regelmäßig zu üben. Gleichzeitig soll damit der Sturzangst entgegengewirkt werden, die Ursache für weitere Stürze sein kann.“
Übung der Bewegungsfähigkeit
Aloisia Angermair, Pflegedirektorin-Stellvertreterin am Landeskrankenhaus Innsbruck, verweist auf die Schlüsselrolle des Pflegepersonals bei der Identifikation von Sturzrisiken und der Sturzprävention. „Die Information, Beratung sowie Anleitung der Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen zur Senkung des Sturzrisikos im Krankenhaus zählen zur Kernkompetenz der Pflege. Dabei spielt die Kinästhetik eine wichtige Rolle. Die zu pflegende Person wird also während den alltäglichen Aktivitäten der Pflege in ihren Bewegungen schonend unterstützt", so Angermair.
Die bestehenden Bewegungsfähigkeiten werden durch diese kinästhetische Maßnahmen erhalten und möglicherweise sogar erweitert. Im Rahmen des Projektes werden auch Informationsbroschüren für die PatientInnen und ihre Angehörigen vorbereitet. Das Projekt wird von einer Evaluation mit Datenanalyse und MitarbeiterInnenbefragung begleitet.
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