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Vorsicht vor Betrug mit Kryptowährungen

Immer häufiger werden Tirolerinnen und Tiroler Opfer von Betrug mit Kryptowährungen wie Bitcoin. Beim Betrug mit Kryptowährung gibt es mehrere Maschen, daher ist es nicht immer einfach, den Betrug sofort zu erkennen. | Foto: BezirksBlätter Tirol
  • Immer häufiger werden Tirolerinnen und Tiroler Opfer von Betrug mit Kryptowährungen wie Bitcoin. Beim Betrug mit Kryptowährung gibt es mehrere Maschen, daher ist es nicht immer einfach, den Betrug sofort zu erkennen.
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Immer häufiger werden Tirolerinnen und Tiroler Opfer von Betrug mit Kryptowährungen wie Bitcoin. Beim Betrug mit Kryptowährung gibt es mehrere Maschen, daher ist es nicht immer einfach, den Betrug sofort zu erkennen.

TIROL. Betrüger sind immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, wie sie an die Gelder oder Daten ihrer Opfer kommen können. Dazu nützen sie häufig aktuelle Krisen oder Trends aus. Daher machen sie auch vor dem Betrug mit Krypotwährungen nicht halt. Allerdings gibt es verschiedene Arten von Krypto-Betrügereien. Hier ein Überblick der bekanntesten Krypto-Betrugsmaschen.

Kryptowährung über gefälschte Webseiten

Immer wieder – auch in anderen Bereichen – nützen Betrüger gefälschte Webseiten. Alternativ bauen sie die Webseiten auch bekannter Unternehmen und offizieller Krypto-Wallets (zur Speicherung von Kryptowährung) nach. Damit wollen sie ihre ahnungslosen Opfer täuschen. Mit diesen gefälschten Krypto-Webseiten wollen die Betrüger einerseits an Passwörter, Zugangsdaten und persönliche Daten gelangen (Phishing) um im Anschluss die jeweiligen Kryptokonten leer zu räumen. Andererseits bringen sie ihre Opfer dazu, zunächst kleine Geldbeträge zu investieren. Sobald das Opfer das Gefühl hat, die Transaktionen laufen gut, werden sie durch die Betrüger dazu gebracht, immer mehr Geld zu investieren. Will man dann später sein Geld abheben, ist die Webseite plötzlich geschlossen oder Auszahlungsanfragen werden abgelehnt.

Betrug durch Krypto-Phishing

Beim Phishing-Betrug versuchen die Cyberkriminellen an Informationen zum Kryptowallet zu kommen. Damit wollen sie Zugriff auf das Geld im Wallet bekommen. Neben den gefälschten Webseiten nützen sie auch E-Mails oder Social-Media-Plattformen, um an diese Daten zu kommen. Bei allen diesen Phishing-Betrugsmaschen werden die ahnungslosen Opfer dazu verleitet, ihre Zugangsdaten einzugeben. Im Anschluss können die Betrüger auf die Kryptowährungen im Wallet zugreifen.

Kryptobetrug mit gefälschten Apps

Beliebt ist auch der Betrugsversuch mittels gefälschten Apps. Diese können ganz regulär im Google Play-Store oder im Apple App-Store heruntergeladen werden. Die Betreiber dieser Stores sind zwar bemüht, diese Apps rasch wieder zu entfernen, allerdings haben diese Apps bis dahin meist etliche Personen heruntergeladen und in Verwendung. Das Problem bei diesen Apps ist häufig, dass sie die Logos von echten Kryptounternehmen oder US-Finanzunternehmen verwenden. Wollen die Opfer dieses Betrugs Geld aus der App abheben, werden sie aufgefordert, Steuern für die Auszahlung zu überweisen. Danach waren Auszahlungen dennoch nicht möglich.

Werbung durch gefälschte Promibewertungen

Bei dieser Betrugsmasche werden Prominente, bekannte Geschäftsleute oder Influencer und deren Statements dazu verwendet, um auf sich aufmerksam zu machen. Den Opfern soll Fantasie-Kryptowährung angedreht werden. Auch dazu werden gefälschte Webseiten verwendet. Besonders gerne wird dabei die Casting-Sendung "Die Höhle der Löwen" vorgeschoben. Hier werden die Statements und Fotos der Promis eingebaut. Auch Dieter Bohlen, Armin Wolf, Alexander Van der Bellen oder Christoph Waltz wurden hier zweckentfremdet. (KEIN Mega-Deal von "Die Höhle der Löwen" )

Betrug mit doppeltem Gewinnversprechen – Give Away

Bei diesem Kryptobetrug wird den Opfern versprochen, dass für die eingezahlte Kryptowährung das Doppelte oder x-Fache ausgezahlt wird. Dieser Betrugsversuch wird gerne über Social Media, Messenger-Dienste und sogar Youtube verschickt. Allerdings landet das eingezahlte Geld direkt auf den Wallets der Internetkriminellen. Das Geld bleibt verloren. Ausbezahlt wird nichts. Als Giveaway-Scam werden Betrugsmaschen bezeichnet, bei denen die Identitäten von Prominenten benutzt werden, um Menschen dazu zu bringen, Bitcoins (oder andere Kryptowährungen) an die entsprechenden Hinterleute zu senden.

Erpressungsversuche mit pornografischem Inhalt

Bei diesem weiteren Betrugsversuch erpressen die Betrüger ihre Opfer. Sie versenden wahllos E-Mails aus einem E-Mail-Pool. In diesen Mails behaupten sie, dass sie Aufzeichnungen von pornografischen Webseiten besitzen würden, die der Nutzer/die Nutzerin angeblich besucht hätte. Damit diese Aufzeichnungen nicht veröffentlicht werden, müssten die Opfer dem Betrüger einen privaten Wallet-Schlüssel aushändigen oder einen Betrag in Kryptowährung anweisen.

Mieten von Mining-Hardware

Bitcoins kann man nicht nur kaufen, sondern auch selbst herstellen. Diesen Vorgang, der über den Prozessor der Grafikkarte läuft, nennt man Mining. Dazu braucht man besonders moderne, leistungsfähige Grafikkarten. Bei dieser Betrugsmasche bieten Fake-Unternehmen an, man könne Hardware zum Mining mieten und werde dann am vermeintlichen Gewinn beteiligt. Meist handelt es sich bei den Cloud-Mining-Anbietern um Betrüger oder das Angebot rechnet sich nicht. Am Ende hat man Geld verloren oder der Gewinn ist weitaus geringer als ursprünglich versprochen wurde.

So kann man Kryptowährungsbetrug erkennen

  • Garantierte Gewinnversprechen: Niemand kann einen Gewinn voraussagen: Kurse können sowohl steigen als auch fallen. Gibt es eine Gewinngarantie, sollte man vorsichtig sein.
  • Übertriebenes Marketing und Werbung: Gerade beim Kryptobetrug wird auf rasche Verbreitung und schreiende Werbung gesetzt. Sollte die Werbung massiv übertrieben wirken: Finger weg.
  • Fehlende Informationen auf der Webseite: Häufig fehlen auf den gefälschten Webseiten Impressum, Informationen zum Team (Normalerweise findet man ganz problemlos Lebensläufe der Führungsriege und das Unternehmen ist in den sozialen Medien aktiv.), Whitepaper (Konzept und die Funktionsweise der Kryptowährung). Fehlen diese Angaben sollte man das Angebot ignorieren.
  • Gewinne ohne Abzüge: So gut wie hinter jedem Investitionsangebot – egal ob in Bargeld oder in Krypotwährung – zum Nulltarif steckt ein Betrugsversuch.

Wie man sich vor Betrug mit Kryptowährung schützen kann

Auch wenn Cyberkriminelle ihre Betrugsversuche gut tarnen und geschickt vorgehen, kann man sich selbst vor diesem Kryptobetrug schützen.

  • Das Wallet schützen: Niemals sollte man die privaten Walletschlüssel oder sonstige persönliche Daten und Zugangsdaten weitergeben.
  • Kontrolle der Wallet-App: Bei der ersten Überweisung sollte man nur einen kleinen Betrag, so kann man überprüfen, ob die Krypto-App echt ist.
  • Investitionen nur in verständliche Kryptowährungen: Man sollte nur in Kryptowährungen investieren, wenn man weiß, wie diese funktioniert. Nachforschungen rentieren sich in diesem Fall.
  • Nicht auf Druck reagieren: Betrüger üben gerne Druck aus, um ihrem Opfer keine Zeit zum Nachdenken zu lassen. Druck entsteht durch Drohungen, versprochene Rabatte und bessere Auszahlungen, wenn man sofort investiert. Sich Zeitlassen und Nachforschen ist meist die bessere Lösung.
  • Werbung und Marketing: Nicht auf übertriebene Werbung reagieren
  • Telefonanrufe: Wird man unerwartet telefonisch von einem Investor angerufen, handelt es sich meist um einen Betrugsversuch. Niemals sollte man persönliche Daten, Zugansdaten per Telefon an Fremde weitergeben. Niemals sollte man Geld an Personen oder Unternehmen überweisen, die man nicht kennt
  • Apps: Apps sollten nur aus offiziellen Stores heruntergeladen werden. Das Risiko auf eine gefälschte App hereinzufallen sinkt. Zusätzlich sollte man sich vor dem Download die Bewertungen der App durchlesen. Vorsicht bei erst kürzlich online gestellten Apps.
  • Nachforschen: Es rentiert sich in diesem Fall vor der Investition nachzuforschen. Wenn es sich um Betrug handelt, gibt es häufig auch schon Meldungen auf verschiedensten Seiten dazu: Mimikama, Watchlist Internet oder Kaspersky.
  • Tolle, unglaubliche Gewinnversprechungen: Niemals sollte man Gewinnversprechen glauben schenken, die "zu schön um wahr zu sein" klingen. Es gibt keine Angebote, die jemanden über Nacht reich machen. Diesen unglaublichen Gewinnversprechen sollte man nicht glauben schenken.

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