Landhaus-Geschichte
Zwischenbericht zur geschichtlichen Aufarbeitung

LR Johannes Tratter (vorne re.) mit der ExpertInnenkommission im Landhaus. Ingrid Böhler sowie Horst Schreiber, Lukas Morscher, Christoph Haidacher (hinten v. li.), Walter Hauser, Manfred Grieger (Mitte v. li.) und Christoph Hölz (vorne li.).
 | Foto: © Land Tirol/Brandhuber
  • LR Johannes Tratter (vorne re.) mit der ExpertInnenkommission im Landhaus. Ingrid Böhler sowie Horst Schreiber, Lukas Morscher, Christoph Haidacher (hinten v. li.), Walter Hauser, Manfred Grieger (Mitte v. li.) und Christoph Hölz (vorne li.).
  • Foto: © Land Tirol/Brandhuber
  • hochgeladen von Lucia Königer

TIROL. Im Sommer letzten Jahres wurde eine ExpertInnenkommission beauftragt, die Geschichte des Landhaus bezüglich des Nationalsozialismus in Innsbruck aufzuarbeiten. Nun, nach einigen analysieren und dokumentieren, konnte ein Zwischenbericht präsentiert werden, in dem inhaltliche Schwerpunkte gesetzt wurden. 

Wie wird die Aufarbeitung im Detail aussehen?

Die ExpertInnenkommission beschäftigte sich in den letzten Monaten mit einer umfassenden Durchsicht regionaler, überregionaler und internationaler Archive. Ebenfalls wurden private Sammlungen begutachtet, um eine Struktur bezüglich der geschichtlichen Aufarbeitung des Landhauses abzuleiten.
Jetzt konnte man inhaltliche Schwerpunkte der Arbeit festlegen, wie zum Beispiel die "konkrete Nutzung des Gebäudes" mit seinem normalen Berufsalltag oder die architekturhistorischen Aspekte. Doch auch das "Baugeschehen" soll in der Aufarbeitung thematisiert werden und in diesem Zusammenhang der Einsatz von Zwangsarbeitern bei der Gestaltung des Innenhofes.

„Es ist wichtig, sich auch mit den dunklen Abschnitten der Geschichte zu befassen und uns mit der NS-Vergangenheit in Tirol auseinandersetzen – auch um auf den Stellenwert unserer Demokratie hinzuweisen und diese zu bewahren“,

erläutert Landesrat Johannes Tratter die Notwendigkeit des Projekts. 

Was man bis jetzt über die Geschichte des Landhauses weiß

Die Architektur des Landhauses stammt von den Gebrüdern Guth, deren Symmetrie und Art und Weise der Fassadengliederung auf die repräsentative NS-Monumentalarchitektur hinweist. Doch auch ein Bezug auf regionale Bauformen und Materialen ist bemerkbar.
Finanziert wurde das Gebäude damals mit 2,5 Millionen Reichsmark, ein Vermögen, wenn man dies mit dem durchschnittlichen Monatseinkommen einer Arbeitskraft von damals vergleicht: 170 Reichsmark. 
Nach 1945 entfernte man viele Symbole und Inventargegenstände, die an das NS-Regime erinnerten. 
Was die am Bau beteiligten Firmen angeht, sind die ExpertInnen bereits gut informiert, ihnen fehlen allerdings noch Dokumente und Hinweise auf das eigentliche Baugeschehen. Diesbezüglich müsse man noch weiter forschen, wie es Manfred Grieger, Leiter der ExpertInnenkommission erläutert. 

Was sind die weiteren Ziele der ExpertInnenkommission?

Die ExpertInnen planen einen Maßnahmenkatalog zur Dokumentation, Information und Erinnerung. Der Landesregierung obliegt es daraufhin, den Katalog zu prüfen und umzusetzen. Zudem soll die Landesregierung die Aufarbeitung um die Geschichte des Landhausplatzes ergänzen. 
Im kommenden Sommer ist die Fertigstellung des Berichts geplant. 

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