Jahresbilanz des Tiroler FPÖ-Chefs Abwerzger
Abwerzger: "Bin voller Tatendrang"

- Markus Abwerzger will, wenn die Parteigremien dafür sind, die FPÖ Tirol als Spitzenkandidat in die Landtagswahl führen.
- hochgeladen von Sieghard Krabichler
Tirols FPÖ-Obmann Markus Abwerzger im Jahresschlussgespräch über die Bilanz des heurigen Politjahres.
RegionalMedien Tirol: Wie geht es Ihnen nach der überstandenen Coronainfektion trotz Impfung?
Markus Abwerzger: "Sehr gut, ich hatte ganz leichte, grippeähnliche Symptome und war etwas mehr als eine Woche in Quarantäne."
Und wie geht es Ihnen mit einem Parteichef Kickl, der Vitamine und Entwurmungsmittel gegen Corona proklamiert?
"Aus meiner Sicht muss man bei den Tatsachen bleiben. Ich persönlich finde medizinische Debatten schwierig, denn dafür gibt es die Experten. Aber man muss dem ganzen ehrlich begegnen, denn Ivermectin wird in anderen Ländern zur Corona Bekämpfung eingesetzt. Die Früherkennung der Erkrankung und die Einnahmen von Grippemitteln kann keinen schweren Verlauf verhindern, aber Symptome lindern. Wir werden keine Impfempfehlungen abgeben, das sollten die Ärzte machen."
Politische Gemeinsamkeiten in Spanien oder Portugal haben die Impfquote erhöht. Sehen Sie die FPÖ nicht als Hauptschuldige für die geringe Impfquote in Österreich?
"Nein, überhaupt nicht. Das ist genau das, was jetzt versucht wird, in Bund und Land. Man braucht einen Sündenbock, das sind die Ungeimpften und die FPÖ. Weil die Regierenden die eigenen Verfehlungen nicht zugeben wollen. Der Sommer wurde komplett verschlafen, im Herbst war die ÖVP mit Kurz beschäftigt, anstatt auf die Virologen zu hören, die diese Welle prognostiziert haben. Weder wurden Intensivbetten aufgestockt noch Personal gesucht und die Test- und Impfkapazität reichen auch nicht aus. In allen Parteien gibt es impfkritische Personen, denen muss zugehört werden. An der Eskalationsschraube dreht derzeit die Bundesregierung, nicht die FPÖ."
Sie sind in Tirol einsam auf politischer Bühne gegen die Impfpflicht. Könnte aber nicht gerade die aus der Pandemie führen?
"Ich glaube nicht, dass eine Impfpflicht die Pandemie beenden kann. Und noch im Julilandtag hat Platter eine Impfpflicht ausgeschlossen. Jetzt hat er sie verkündet, ich halte vom Wort des Landeshauptmannes gar nichts mehr. Und darum ist der Frust bei vielen Menschen sehr groß. Schauen Sie sich nur SPÖ-Chef Dornauer an: Er war gegen die Impfpflicht, jetzt ist er dafür. Eine ehrliche Politik gibt es scheinbar nur mehr selten. Denn die Versprechen der Wirkung einer Impfung haben teilweise nicht gehalten. Und selbiges passiert möglicherweise beim 3. Stich. Niemand weiß, wie lange der Impfschutz anhalten wird."
Wiederholt haben Sie den Rücktritt von LH Platter wegen Verfehlungen in der Coronakrise gefordert. Jetzt ist die Causa Ischgl rechtlich erledigt. Ist das nicht politisches Kleingeldwechseln?
"Nein. Denn die Einstellung des Verfahrens ist kein moralischer Freispruch. Und Verfehlungen hat der Rohrer-Bericht ganz klar ans Licht gebracht. Ich würde mir die Einrichtung eines Fonds wünschen, der den Opfern zugutekommen könnte, ohne dass sie vor Gericht ziehen müssen. Und Platter müsste sich endlich bei den Angehörigen entschuldigen."
Die FPÖ ist die treibende Kraft in der Tiroler Opposition. Wird das so bleiben, auch in Hinblick auf die Landtagswahl?
"Auf alle Fälle. Die FPÖ ist zu 100 Prozent Opposition. Und mit einem Landeshauptmann Platter kann ich mir keine Koalition vorstellen, weil er die FPÖ nie als Partner in Betracht gezogen hat. Wir waren zu kritisch und zu stark, das behagt ihm überhaupt nicht. Platter geht den einfachen Weg, das beweist auch die Koalition mit den Grünen. Die NEOS und auch Dornauer wollen Teil des Systems Platter sein, wir nicht. Sollten in Zukunft andere Personen in der ÖVP das Sagen haben, werden wir die Sache neu bewerten."
Werden Sie die FPÖ in den Wahlkampf führen und wären Sie für eine Vorverlegung der Wahl auf 2022?
"Wenn die Parteigremien das wollen, stehe ich als Spitzenkandidat für die Wahl zur Verfügung, auch weil ich voller Tatendrang bin. Die Wahl vorzuverlegen, halte ich für nicht notwendig, denn wahrscheinlich wird 2022 neben der Gemeinderatswahl auch der Nationalrat gewählt werden müssen."
Am 27. Februar sind Gemeinderatswahlen. Wie geht es der FPÖ Tirol mit der Listenerstellung?
"Es sind nicht gerade optimale Zeiten für eine politische Betätigung, aber ich hoffe, wir werden in etwa die gleiche Anzahl an Listen zusammenbringen wie 2016. Aber es ist einfach schwieriger, Menschen für die Politik zu finden. Es wird reine FPÖ-Listen geben, wir unterstützen aber auch Namenslisten im Umfeld der FPÖ."
Die Schwerpunkte der FPÖ Tirol für 2022?
"Ein großer Schwerpunkt ist unser eingebrachtes Gemeindepaket, mit dem wir die Macht der Bürgermeister beschneiden wollen. Und es wird einen großen sozialen Schwerpunkt geben. Denn Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit oder hohe Wohnkosten belasten die Menschen. Hier wollen wir mit guten Ideen helfen."
Traditionelle Frage: Ihr Weihnachtswunsch 2021?
"Dass man sich darauf besinnt, weniger Spaltung in der Gesellschaft zuzulassen. Dazu gehört auch das Ende der Verunglimpfung von Menschen und auch von politischen Kräften, die andere Meinungen haben."
Teil 1 findest du hier:
Teil 2 findest Du hier:
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