Grenzüberschreitendes Abkommen
Euregio verstärkt gemeinsamen Zivil- und Katastrophenschutz

V.re.: LRin Astrid Mair, LH Maurizio Fugatti (Trentino) und LR Arnold Schuler (Südtirol) präsentierten das Abkommen gestern im Trentino.  | Foto: Presseamt Trentino
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  • V.re.: LRin Astrid Mair, LH Maurizio Fugatti (Trentino) und LR Arnold Schuler (Südtirol) präsentierten das Abkommen gestern im Trentino.
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Am vergangenen Mittwoch kam es zu einem Euregio-Treffen in Trient. Ziel war eine noch engere Zusammenarbeit innerhalb der Euregio im Bereich Zivil- und Katastrophenschutz.

TIROL. Der Fachvorstand für grenzüberschreitenden Zivil- und Katastrophenschutz , unter der Leitung des Landeshauptmannes von Trentino und derzeitigen Vorsitzenden der EuregioMaurizio Fugatti, hielt gestern, am Mittwoch, eine Sitzung in der Casa Moggioli in Trient ab. Astrid Mair, Zuständige für Zivil- und Katastrophenschutz, vertrat Tirol.

Zusammenarbeit für Zivil- und Katastrophenschutz wird gestärkt

Im Rahmen des Treffens einigte sich der Fachvorstand auf eine Vereinbarung, um die zukünftige enge Zusammenarbeit der drei Länder Tirol, Südtirol und Trentino im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes weiter zu stärken. Es wurde beispielsweise die freiwillige Hilfe bei der Bewältigung von Krisen- und Katastrophenereignissen festgelegt. Dadurch sollen der Echtzeitdatenaustausch, die rasche Informationsübermittlung sowie die Entsendung von Rettungsteams und Hilfsmaterial geregelt werden. Das vom Fachbeirat genehmigte Abkommen soll am 13. Mai 2023 in Ala (Trentino) vom Euregio-Rat unterzeichnet werden. Gleichzeitig findet dort auch das Euregio-Fest statt.

Dank an die VertreterInnen der Euregio-Länder

„Zum ersten Mal seit der Reform der Satzung der Europäischen Verbünde für territoriale Zusammenarbeit EVTZ hat ein Fachvorstand zu einem Thema getagt, das die Zuständigkeiten der Euregio betrifft." (Maurizio Fugatti)

Gleichzeitig dankte Maurizio Fugatti den institutionellen VertreterInnen der Euregio-Länder für ihre Anwesenheit. Auch wenn es bereits eine gegenseitige Zusammenarbeit im Bereich des Katastrophenschutzes gebe, werde mit dieser Vereinbarung ein Ablauf festgelegt. So könnten notwendige Maßnahmen koordiniert werden, so Maurizio Fugatti. Auch Tirols Sicherheitslandesrätin Astrid Mair sieht in diesem Abkommen einen wichtigen Schritt für eine engere Zusammenarbeit im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes in der Euregio.

„Damit können wir Projekte, die uns am Herzen liegen, weiter voranbringen. Projekte, die schlussendlich der Bevölkerung aller drei Landesteile zu Gute kommen.“ (Astrid Mair)

Astrid Mair, Zuständige für Zivil- und Katastrophenschutz. | Foto: Krabichler
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Eines dieser wichtigen Projekte ist der Euregio-Lawinenreport.

"... darunter der Euregio-Lawinenreport, der eine Vielzahl von Daten liefert und rund zwei Millionen Nutzerinnen und Nutzer pro Jahr hat. Unsere Absicht ist es, die Ergebnisse dieser Arbeit im Geiste einer umfassenden Zusammenarbeit zu teilen." (Südtiroler Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler)

Zusammenarbeit auf wissenschaftlicher Basis

Die Zusammenarbeit basiert auf den Ergebnissen des CLLD Dolomiti Live Pilotprojekts, das sich mit grenzüberschreitendem Zivil- und Katastrophenschutz im Gebiet von Osttirol und dem Pustertal auf Südtiroler Seite befasst. Dieses Projekt identifizierte den Bedarf für ein grenzüberschreitendes Abkommen zwischen den drei Gebieten und wurde von Peter Bußjäger, Professor an der Universität Innsbruck und Direktor des Instituts für Föderalismus, wissenschaftlich geleitet.

Ausbau des grenzüberschreitenden Katastrophenmangements

Ein Antrag des Dreierlandtags aus dem Jahr 2019 forderte die zuständigen Stellen auf, die Regelungen der Euregio-Partner im Katastrophenmanagement aufeinander abzustimmen, um einen rechtlichen Rahmen für grenzüberschreitende Einsätze zu schaffen. Die Anträge des Dreierlandtages wurden von den zuständigen Stellen in Tirol, Südtirol und Trentino unter der Koordination des gemeinsamen Euregio-Büros angenommen.

Zusätzlich wurde im Jahr 2021 durch das Programm "B-Solutions" der Europäischen Kommission und der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen AGEG eine Studie finanziert, die sich mit Hindernissen im grenzüberschreitenden Katastrophenschutz befasste und ebenfalls von Professor Bußjäger betreut wurde. Die Euregio tauschte sich auch mit dem Zivilschutz des Landes Kärnten aus, da bereits ein grenzüberschreitendes Abkommen im Bereich des Zivilschutzes existiert, das im EVTZ Euregio Ohne Grenzen Anwendung findet, unter anderem für die Auffüllung italienischer Löschflugzeuge in Kärntner Seen.

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